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Für eine strukturell gefestigte Interdisziplinarität
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Das vorliegende Heft der Schweizer Zeitschrift für Onkologie präsentiert sechs State-of-theArt-Übersichten zu HPB-Malignomen des Erwachsenen. HPB steht für den Zungenbrecher «hepatiko-pankreatiko-biliäre» Malignome. Die hier vereinten Übersichtsarbeiten sollen dem onkologisch Interessierten einen konzisen Überblick zur heutigen Diagnostik und Therapie der häufigsten HPB-Malignome geben.
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Editorial
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3379
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EDITORIAL

Im Fokus: HPB-Tumoren

D as vorliegende Heft der Schweizer Zeitschrift für Onkologie präsentiert sechs State-of-theArt-Übersichten zu HPB-Malignomen des Erwachsenen. HPB steht für den Zungenbrecher «hepatiko-pankreatiko-biliäre» Malignome. Die hier vereinten Übersichtsarbeiten sollen dem onkologisch Interessierten einen konzisen Überblick zur heutigen Diagnostik und Therapie der häufigsten HPB-Malignome geben.

Hepatozelluläres Karzinom An den Anfang stellen wir das Hepatozelluläre Karzinom (HCC). Dieter Köberle und Kollegen veranschaulichen den Ablauf der modernen nichtinvasiven Diagnostik und die stadiengerechte Behandlung, basierend auf den Publikationen der Barcelona-Klinik. Wann ist eine chirurgische Resektion, wann ein ablatives oder embolisierendes Verfahren, wann gar eine Lebertransplantation indiziert? Zum Schluss werden die
Für eine strukturell gefestigte Interdisziplinarität
schweizweit laufenden gastroenterologisch-onkologischen Studien vorgestellt. In einem separaten Artikel präsentiert Daniel Aebersold neue Möglichkeiten der Radiotherapie des HCC mittels konventioneller, stereotaktischer oder gar Protonentherapie, die als Teil der interdisziplinären Behandlung des HCC grössere Beachtung verdient.
Kolorektale Lebermetastasen Das Kapitel zu den kolorektalen Lebermetastasen erscheint aufgrund der Inzidenz für praktizierende Onkologen besonders wichtig. Stefan Breitenstein und Kollegen verdeutlichen, dass eine möglichst frühzeitige Konsultation eines leberchirurgischen Zentrums und die dort stattfindende interdisziplinäre Therapieplanung die Hoffnung auf ein kuratives Vorgehen erhöhen.
Pankreaskarzinom Auch die chirurgische Therapie des Pankreaskarzinoms gehört in die Hände von spezialisierten Chirurgen, da die Erfolgsaussichten klar mit den Fallzahlen eines Zentrums korrelieren. Stefan Heinrich und Kollegen beschreiben Fortschritte in der Systemtherapie sowie ihre randomisierte Studie zur neoadjvuanten Systemtherapie bei operablem Pankreaskopfkarzinom.
Tumoren des biliären Trakts Zu den Malignomen des biliären Trakts gehören sowohl die Gallenblasenkarzinome wie auch die intra-

hepatischen, hilären (Klatskin) und extrahepatischen Gallenwegskarzinome. Das Autorenteam um Panagiotis Samaras beschreibt die chirurgischen, radiotherapeutischen sowie die systemischen Optionen unter Berücksichtigung des sogenannten Mayo-Protokolls mit dem Ziel einer Lebertransplantation für nichtresektable hiläre Cholangiokarzinome (CCC).
Neuroendokrine Tumoren Die eher seltenen neuroendokrinen Tumoren (NET) werden oft erst nach Lebermetastasierung klinisch manifest. Aber selbst bei Vorliegen von Lebermetastasen zeichnen sich diese Tumoren in der Regel durch sehr lange Verläufe aus. Das interdisziplinäre Management muss hier vor «therapeutischem Übereifer» schützen. Neben den chirurgischen und ablativen Verfahren stehen nuklearmedizinische und systemische Therapien zur Verfügung. Alexandra Ozimek und Kollegen berichten über die kürzlich publizierten Studien zu neuen medikamentösen Möglichkeiten wie Sunitinib oder Everolimus.
Swiss HPB-Center in Zürich Am Universitätsspital Zürich wurde im Jahre 2005 das «Swiss HPB-Center» gegründet, in dem die Kliniken der Viszeral- und Transplantationschirurgie, der Gastroenterologie und der Onkologie gemeinsam stationäre und ambulante Patienten mit HPB-Malignomen behandeln. Das vorliegende Heft soll auch demonstrieren, dass eine zukunftsorientierte Behandlung dieser Tumoren ohne intensive und strukturell gefestigte interdisziplinäre Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei Ihrer Lektüre über HPB-Malignome.
Prof. Dr. med. Bernhard C. Pestalozzi Klinik für Onkologie UniversitätsSpital Zürich Herausgeber dieser Schwerpunktausgabe («Im Fokus»)

SCHWEIZER ZEITSCHRIFT FÜR ONKOLOGIE 2/2011

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