CongressSelection 06/2023
Typ-2-Diabetes – Neue Empfehlungen zur Diabetes-Therapie
In den letzten Jahren hat sich die Behandlung des Typ-2-Diabetes revolutioniert. Für die SGLT-2-Hemmer zeigte sich in den Studien ein zusätzlicher Nutzen hinsichtlich herzinsuffizienzbedingter Hospitalisationen und bei den GLP-1-RA fand sich eine Reduktion von Hirnschlägen. Beide Klassen haben zusätzlich renoprotektive Eigenschaften. Aufgrund dieser Erkenntnisse hat die Schweizerische Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie (SGED) ihre Empfehlungen aktualisiert. Sie richten sich primär an Hausärzte.
Kontinuierliche Blutzuckermessung – Sofortige Reaktion möglich
Die Moderne macht auch vor der Blutzuckerkontrolle nicht halt. Alternativ zu den Teststreifen gibt es heute Blutzuckermesssysteme, die den täglichen Stich in die Fingerkuppe obsolet machen. Welche Vorteile und welche Nachteile diese Systeme haben, erläuterte KD Dr. Lea Slahor, Leitende Ärztin Endokrinologie, Luzerner Kantonsspital, Luzern, am Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) in Basel.
Zu selten therapiert! – Update Osteoporose-Therapie
In den letzten Jahren wurden seltener Osteoporosemedikamente verschrieben. Dies obwohl die von der Osteoporose potenziell betroffene Altersgruppe stark zugenommen hat (1, 2). Prof. Olivier Lamy, Leitender Arzt Innere Medizin und Centre Interdisciplinaire des Maladies Osseuses (CIMO), Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV), Lausanne, empfahl die Osteoporose zu suchen und häufiger zu behandeln. Er erläuterte die aktuellen Empfehlungen zur Therapie und gab eine klare Übersicht über die verfügbaren Medikamente mit den unterschiedlichen Wirkmechanismen mit all ihren Vor- und Nachteilen.
Abklärung und Therapie der COPD – COPD kann schon in Kinderjahren beginnen
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung zeigt sich in vielen Facetten, sodass sich eine Subtypisierung aufdrängt. Beispielsweise können bereits Kinder unentdeckt davon betroffen sein. Bei der Abklärung gibt es neu eine Symptomklasse E, die häufige und schwere Exazerbationen besser berücksichtigt. Danach richte sich auch die Pharmakotherapie, wie Prof. Daiana Stolz, Klinik für Respiratorische Medizin, Universitätsklinikum Freiburg i. Breisgau (D), am Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) in Basel ausführte.
Chronische Nierenerkrankung – Nephron schützen und Komplikationen behandeln
Bei der Therapie der chronischen Niereninsuffizienz (CKD) stehen heute mehrere Therapien zur Verfügung, um die noch intakten Nephronen zu entlasten. Worauf dabei zu achten ist, welche mit Fortschreiten der Erkrankung auftretenden CKD-Komplikationen wie korrigiert werden können, und ob bei einer tiefen glomerulären Filtrationsrate Therapien abgesetzt werden müssen, erläuterte Prof. Thomas Fehr, Chefarzt Innere Medizin, Kantonsspital Graubünden, am Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) in Basel.
Schnell abnehmen – und nachher? – Moderne Adipositastherapie
Abnehmen bleibt schwierig, auch wenn heute neue Medikamente zur Verfügung stehen. Welche Aspekte man bei Ernährungsberatung und bei der medikamentösen Therapie besonders berücksichtigen soll, erklärte Dr. med. Lukas Burget, Leitender Arzt Endokrinologie und Diabetologie, Kantonsspital Luzern.
Praxistipps zu verschiedenen Herzinsuffizienztypen – Wer hat typischerweise welche Herzinsuffizienz?
Bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz ist es nicht immer offensichtlich, welche Form der Herzinsuffizienz vorliegt. Die Unterscheidung ist jedoch wichtig, sind doch die Therapien verschieden. Welche Patienten zum Beispiel eher an einer Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion leiden, welche Therapien notwendig sind und wie vorzugehen ist, wenn es zu Komplikationen kommt, erklärten Kardiologen vom Universitätsspital Basel und vom Herzzentrum Luzern am Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) in Basel.
Erste Erfolge und neue Forschungsprojekte – Mikrobiom in der Krebstherapie
Noch sind viele Funktionen des Mikrobioms nicht vollständig geklärt. Doch bei immer mehr Krankheiten konnte man eine Assoziation mit einer Veränderung des Mikrobioms feststellen. Deshalb wird versucht, die Krankheiten durch Veränderung des Mikrobioms zu beeinflussen. Prof. Dr. Michael Scharl, Leitender Arzt, stv. Klinikdirektor Forschung und Lehre Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsspital (USZ) Zürich, zeigte einige interessante Beispiele, welche Rolle das Mikrobiom in der Krebstherapie spielen kann und wohin die Forschung geht.
In diesem Heft
Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) 10. bis 12. Mai 2023, Basel
- Typ-2-Diabetes - Neue Empfehlungen zur Diabetes-Therapie
- Kontinuierliche Blutzuckermessung - Sofortige Reaktion möglich
- Zu selten therapiert! - Update Osteoporose-Therapie
- Abklärung und Therapie der COPD - COPD kann schon in Kinderjahren beginnen
- Chronische Nierenerkrankung - Nephron schützen und Komplikationen behandeln
- Schnell abnehmen – und nachher? - Moderne Adipositastherapie
- Praxistipps zu verschiedenen Herzinsuffizienztypen - Wer hat typischerweise welche Herzinsuffizienz?
- Erste Erfolge und neue Forschungsprojekte - Mikrobiom in der Krebstherapie