Kongressnotizen
Rauchentwöhnung: Mehr Erfolg bei medikamentöser Begleitung
W enn sich auch viele Raucher den Ausstieg aus ihrer Sucht wünschen, schaffen es nur wenige ohne medi-
zinische Hilfe. Doch wie erhöht man ihre Chancen auf den Ausstieg?
Rauchentwöhnung: Mehr Erfolg bei medikamentöser Begleitung
W enn sich auch viele Raucher den Ausstieg aus ihrer Sucht wünschen, schaffen es nur wenige ohne medi-
zinische Hilfe. Doch wie erhöht man ihre Chancen auf den Ausstieg?
Ein neues Standbein für die Krebstherapie
Seit Jahrzehnten basiert die Krebstherapie auf drei Standbeinen: Chirurgie, Bestrahlung, Chemotherapie. Doch derzeit gewinnt ein innovatives viertes Standbein immer mehr an Bedeutung: die Immuntherapie. Wie sie funktioniert und welche erfolgversprechenden Daten bereits vorliegen, erläuterte Prof. Dr. med. Steven M. Albelda aus Philadelphia auf dem diesjährigen Jahreskongress der European Respiratory Society.
Zwei neue, im Lauf des Jahres präsentierte, Leitlinien sollen die Behandlung von Asthmatikern im klinischen Alltag erleichtern und verbessern. Diese Dokumente wurden auch im Rahmen des europäischen Pulmologenkongresses ERS in München diskutiert.
Studien zu den therapeutischen Optionen bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) bildeten einen der Schwerpunkte des Jahreskongresses der European Respiratory Society (ERS). Gerade in den vergangenen Jahren und Monaten wurden mehrere neue Substanzen zugelassen, die in Mono- und Kombinationstherapien untersucht wurden.
Verbesserte Diagnose- und Therapieoptionen tragen dazu bei, dass Patienten mit Pulmonaler Arterieller Hypertonie (PAH) heute bessere Überlebenschancen haben. Doch wie sind die neuen Strategien am besten umzusetzen? Diesem Thema widmeten sich mehrere PAH-Experten auf dem Jahreskongress der European Respiratory Society (ERS) in einer Hot-Topic-Session.
Infektionen der unteren Atemwege stellen in der allgemeinmedizinischen Praxis häufige Herausforderungen dar. Zur Entscheidungsfindung trägt neben der klinischen Untersuchung auch die Bestimmung des CRP-Wertes bei.
Die Frage, ob es sich bei Asthma und COPD um zwei völlig unterschiedliche Erkrankungen oder zwei Seiten der gleichen Atemwegspathologie handelt, ist nicht vollständig geklärt. Im klinischen Alltag hat man es bei Patienten häufig mit Anzeichen beider Erkrankungen zu tun.
Die 2014 aktualisierte, von der ERS unterstützte ESC-Leitlinie zum Management der Pulmonalembolie enthält eine Reihe wichtiger Neuerungen. Nicht nur werden erstmals die neuen oralen Antikoagulanzien (NOAC) berücksichtigt, es gibt auch Empfehlungen zur frühzeitigen Entlassung von Patienten aus dem Krankenhaus.
Interview mit PD Dr. med. Jan Steffel, Co-Leiter Rhythmologie, Leiter Cardiac Devices, Universitätsspital Zürich
Anlässlich des Jahrestreffens der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie unterhielten wir uns in Barcelona mit PD Dr. med. Jan Steffel, Universitätsspital Zürich, über Kongresshöhepunkte und die für ihn wichtigsten Innovationen der letzen Jahre in der Kardiologie.
Praktizieren, was wir predigen …
Bereits zum vierten Mal fuhren Kardiologen aus der ganzen Schweiz mit dem Velo durch Europa, um Gelder für die Schweizer Herzstiftung zu sammeln: Von Bern nach Paris, von Lausanne nach München, von Basel nach Amsterdam und im Jahr 2014 von Genf nach Barcelona. Ziel war jedes Mal der Europäische Kardiologiekongress. Bis dahin waren in diesem Jahr rund 900 Kilometer und 9800 Höhenmeter zu überwinden.
Aktuelle Studien vom ESC-Jahreskongress
Eine spannende Mischung neuer Erkenntnisse erwartete die Teilnehmer am ESC-Jahreskongress: Enttäuschenden Ergebnissen der Lp-PLA2-Hemmer beim akuten Koronarsyndrom stehen positive Daten gegenüber, etwa die deutliche Verbesserung gegenüber dem bisherigen Standard bei der chronischen Herzinsuffizienz unter LCZ696, die drastische Lipidsenkung unter PCSK9-Inhibitoren und die gute Wirksamkeit von Serelaxin bei akuter Herzinsuffizienz. Eisenersatz zeigt auch bei Herzinsuffizienzpatienten ohne Anämie Wirkung, und Ticagrelor verhindert Stentthrombosen und ist daher bereits im Rettungswagen zu verabreichen.
Vor genau fünf Jahren läuteten die Ergebnisse der RE-LY-Studie mit Dabigatran die Ära der neuen oralen Antikoagulanzien ein, die die Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern weitreichend veränderten. Ein guter Zeitpunkt also, um Rückschau über den damaligen Paradigmenwechsel zu halten, einen Überblick über aktuelle Strategien bei Blutungen unter NOAC zu bieten und ausserdem auf zukünftige Einsatzgebiete des innovativen Wirkstoffs hinzuweisen.
Hypertonie bei Hochrisikopatienten: häufig übersehen
Die Kombination von Hypertonie mit chronischer Niereninsuffizienz oder Vorhofflimmern bedeutet für betroffene Patienten ein massiv erhöhtes kardiovaskuläres Risiko beziehungsweise ein höheres Blutungsrisiko bei Vorhofflimmern. Experten betonen die immer noch stiefkindliche Behandlung des Blutdrucks bei diesen beiden Patientengruppen. Ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung wären häufiger durchgeführte ambulante Blutdruckmessungen, da bei alleiniger Messung in der Praxis die Mehrheit der Patienten übersehen wird.
Substanzwahl in der Blutdrucktherapie: kontrovers diskutiert
In den meisten verfügbaren Guidelines werden zwar relativ präzise Grenz- und Zielwerte für die blutdrucksenkende Therapie vorgegeben, hinsichtlich der zu verwendenden Substanzen sind die Empfehlungen jedoch weit weniger genau. Vor- und Nachteile der verschiedenen Gruppen von Antihypertensiva werden nach wie vor kontrovers diskutiert. So auch im Rahmen einer Pro-Contra-Sitzung am diesjährigen Kongress der Europäischen Kardiologengesellschaft ESC.
«Die neuen oralen Antikoagulanzien einsetzen, ohne die Patienten zu schädigen», lautete der Titel einer Veranstaltung am ESC 2014 in Barcelona in leichter Abwandlung des Primum nihil nocere. Die von Experten vorgestellten Schlüsselbereiche umspannten demnach die prompte Diagnose des spezifischen Schlaganfallsubtyps, das Vermeiden von Blutungen oder den flexiblen Umgang mit Dosierungen. Ein eigenes Kapitel war zudem für den Einsatz neuer Technologien (Stichwort Apps) als auch Altbewährtem (Buch für die Kitteltasche) reserviert, die den Einsatz der NOAC in der täglichen klinischen Praxis vereinfachen sollen.