CongressSelection 02/2022
Biologika und Small Molecules – Gezielte Therapien bei Colitis ulcerosa
Die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) bildeten auch in diesem Jahr wieder einen thematischen Schwerpunkt der United European Gastroenterology Week (UEG-Week). In diesen Indikationen kommen mittlerweile zahlreiche antiinflammatorische Biologika und Small Molecules zum Einsatz, von denen die meisten aus der Behandlung rheumatischer Erkrankungen oder der Psoriasis bekannt sind. Inzwischen sind auch Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten zu langen Behandlungszeiten verfügbar.
Symptomatische Gallensteine – Prävention nach bariatrischer Operation
Unterziehen sich adipöse Patienten einer bariatrischen Operation, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für eine Gallensteinbildung während der Zeit der Gewichtsabnahme. Eine Prävention kann einerseits durch eine prophylaktische Gallenblasenentfernung erreicht werden und andererseits konservativ durch eine medikamentöse Therapie mit Ursodeoxycholsäure, wie an der virtuell abgehaltenen United European Gastroenterology Week zu erfahren war.
Morbus Crohn – Neues zur Antikörpertherapie
Ustekinumab, ein humaner monoklonaler Antikörper gegen die Zytokine Interleukin-12 (IL-12) und Interleukin-23 (IL-23), hat sich auch in der Therapie des Morbus Crohn als wirksam und sicher erwiesen. Aktuelle Daten zeigen unter anderen, dass Ustekinumab bei Crohn-Patienten kaum immunogen ist und nur wenige Patienten Anti-Drug-Antikörper entwickeln.
Patienten unter IBD-Therapie – Diese Nebenwirkungen sollten Sie kennen
Für Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) stehen inzwischen viele Pharmakotherapien zur Verfügung. Neben der erwünschten Wirkung können aber je nach Wirkstoff und Immunsuppression weitere Effekte auftreten – infektionsbegünstigende wie auch andere –, die man kennen sollte. Für die infektionsbegünstigenden Nebenwirkungen stellte Prof. Stephan Vavricka, Zürich, an der United European Gastroenterology Week die neuen ECCO-Guidelines vor, an denen er selbst mitgeschrieben hat. Die weiteren Nebenwirkungen bei IBD-Therapien stellte Dr. Marcus Harbord, Imperial College London (UK), zusammen.
PPI-Therapie – Häufige Fehler und wie man sie vermeiden kann
Protonenpumpenhemmer (PPI) gehören zu den am häufigsten verschriebenen Medikationen in der Gastroenterologie. In der Therapie der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GORD) und der Helicobacter-pylori-Infektionen sind sie hocheffizient, bei Dyspepsie oder funktionellen Beschwerden, die nicht magensäurebedingt sind, dagegen nutzlos. Zu Kontroversen führten ausserdem vermutete Nebenwirkungen bei Langzeitgebrauch, evidenzbasiert ist aber nur die Darminfektion. Prof. Arjan Bredenoord, Academic Medical Center Amsterdam (NL), hat häufige Fehler bei der Verschreibung von PPI zusammengetragen und sie an der United European Gastroenterology Week vorgestellt.
Eisensubstitution vor Darmkrebsoperation – Präoperativen Eisenmangel beheben
Bei Patienten mit bevorstehender Kolonkarzinomoperation sollte das Eisen noch vor dem Eingriff supplementiert werden, wenn eine Eisenmangelanämie besteht. Das verringert die Transfusionswahrscheinlichkeit sowie das Risiko für eine erhöhte Morbidität nach der Operation. Die Supplementierung kann oral oder intravenös erfolgen, die Wirkung von intravenös appliziertem Eisen scheint jedoch nachhaltiger zu sein, wie eine Untersuchung nahelegt, die an der United European Gastroenterology Week präsentiert wurde.
In diesem Heft
United European Gastroenterology Week (UEG-Week) 3. bis 5. Oktober 2021, virtuell
- Biologika und Small Molecules - Gezielte Therapien bei Colitis ulcerosa
- Symptomatische Gallensteine - Prävention nach bariatrischer Operation
- Morbus Crohn - Neues zur Antikörpertherapie
- Patienten unter IBD-Therapie - Diese Nebenwirkungen sollten Sie kennen
- PPI-Therapie - Häufige Fehler und wie man sie vermeiden kann
- Eisensubstitution vor Darmkrebsoperation - Präoperativen Eisenmangel beheben