Zufällig gesehen, absichtlich ignoriert
Was glauben Sie, wie oft Radiologen in ihren Studien Zufallsbefunde zu Gesicht bekommen? Bei einem von zehn Probanden vielleicht? Oder bei einem von 50? Weit gefehlt: So etwas kommt offenbar sehr viel häufiger vor. Bei rund 40 Prozent ihrer Studienteilnehmer entdeckten Radiologen an der Mayo Clinic Rochester in verschiedenen bildgebenden Verfahren Befunde, nach denen sie gar nicht gesucht hatten. Mit 55 bis 60 Prozent waren Zufallsbefunde auf CT-Bildern von Abdomen, Becken oder Thorax am häufigsten, gefolgt von MRI-Aufnahmen des Kopfes, wo bei 43 Prozent der Probanden etwas Verdächtiges zu sehen war.