CongressSelection 06/2021
Hypertonie – 5 Gründe, einen erhöhten Blutdruck zu senken
Bluthochdruck beschleunigt die Entwicklung einer Demenz, leistet Hirnschlägen Vorschub, erhöht das kardiovaskuläre Risiko, kommt selten allein vor und zu guter Letzt: Hypertonie kann man behandeln. Warum eine konsequente Blutdrucksenkung so wichtig ist, wie sie praktikabel ist und welche Argumente die Patienten überzeugen können, war am virtuellen Jahreskongress der Swiss Society of Cardiology von verschiedenen Experten zu erfahren.
Lipidsenkung – Neue Substanzklassen erweitern die Therapie
Nicht nur der erhöhte LDL-Cholesterin-Wert per se, sondern auch die Dauer dieser Exposition über die Jahre fällt für die kardiovaskuläre Gesundheit ins Gewicht. Je früher mit einer entsprechenden Senkung begonnen wird, desto grösser ist der risikosenkende Effekt. Kombinationen mit verschiedenen Lipidsenkern seien dafür notwendig, Unterstützung gebe es durch neue Substanzklassen, wie Prof. Augusto Gallino, Präsident der Arbeitsgruppe Lipide und Atherosklerose (AGLA), am virtuellen Jahreskongress der Swiss Society of Cardiology erklärte.
Antithrombotische Therapie nach akutem Koronarsyndrom – Nicht alles für jeden
Zur Verhinderung von erneuten Thrombosen nach koronaren Ereignissen gibt es mit den verschiedenen Plättchenhemmern und Antikoagulanzien einige Kombinationsmöglichkeiten. Für die Wahl der antithrombotischen Therapie gilt es, unter anderem Klinik und Komorbiditäten zu berücksichtigen sowie das Risiko für Blutungen gegen jenes für erneute ischämische Ereignisse abzuwägen. Wie das gehen kann, erklärte Prof. Jürg Hans Beer, Chefarzt Innere Medizin, Kantonsspital Baden, am virtuellen Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie.
Patienten mit Typ-2-Diabetes – Herzinsuffizienz lässt sich effizient vorbeugen
Patienten mit Typ-2-Diabetes haben ein besonders hohes Risiko, an einer Herzinsuffizienz zu erkranken. Umso wichtiger ist eine adäquate Prävention, die je nach Ausprägung dieses Risikos andere Massnahmen verlangt. Die Verabreichung von SGLT2-Hemmern gehört jedoch schon früh zu den Kernelementen, wie am virtuellen Jahreskongress des American College of Cardiology zu erfahren war.
LAAOS-III-Studie – Vorhofohr-Verschluss reduziert Hirnschlagrate
Patienten mit Vorhofflimmern haben aufgrund einer erhöhten Thrombosegefahr ein höheres Risiko für Hirnschlag. Die Thromben entstehen häufig im linken Vorhofohr, was die Vermutung nahelegte, dass ein Verschluss desselben das Hirnschlagrisiko verringern könnte. Die LAAOS-III-Studie, die am Jahreskongress des American College of Cardiology (ACC) präsentiert wurde, untersuchte diese Fragestellung und zeigte für diese Methode eine Risikoreduktion von 33 Prozent. Das könnte sich praxisverändernd auswirken.
pAVK-Patienten nach Revaskularisierung – ASS-Xaban-Kombination senkt Rezidivrate
Das Risiko für vaskuläre Ereignisse bei Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) bleibt auch nach einer Revaskularisierung hoch. Mit einer Kombination von ASS/Rivaroxaban nach Revaskulasierung kann die Rate der Gefässkomplikationen jedoch gesenkt werden, wie die am Jahreskongress des American College of Cardiology präsentierte VOYAGER-PAD-Studie belegte.
Nach dekompensierter Herzinsuffizienz – Noch im Spital mit Training beginnen, lohnt sich
Bei Patienten, die infolge einer akut dekompensierten Herzinsuffizienz in Spitalpflege sind, kann ein früh beginnendes Gleichgewichts-, Kraft- und Mobilitätstraining die Lebensqualität nach Spitalentlassung erheblich steigern. Das zeigte die am virtuellen Jahreskongress des American College of Cardiology (ACC) präsentierte REHAB-HF-Studie.
Kongressnews
– 81 oder 325 mg ASS in der Sekundärprävention?
– Herzmuskelfibrose bei HFpEF reduzieren
– Renale Denervation bei resistenter Hypertonie wirksam
Behandlung von schwerem Asthma – Orale Steroide durch Biologika ersetzen
Viele Patienten mit schweren Asthmasymptomen stehen unter einer Therapie mit oralen Kortikosteroiden. Neben der effizienten Symptomlinderung treten allerdings auch schon sehr früh schwere Folgeerscheinungen auf. Deshalb empfiehlt die Global Initiative for Asthma (GINA), Kortikosteroide erst einzusetzen, wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind. Worauf bei der systemischen Kortikosteroidtherapie und beim Ersatz durch Biologika zu achten ist, erläuterten Experten virtuellen Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Pneumologie von verschiedenen Experten.
Long COVID – Vollständige respiratorische Genesung von COVID-19 möglich
Bei hospitalisierten COVID-19-Patienten persistieren nicht selten auch respiratorische Symptome über längere Zeit. Wie sich diese im Zeitverlauf entwickeln, untersuchten eine Schweizer und eine chinesische Studie. Eine Komplettheilung ist bei einigen Patienten erreichbar. Zur Unterstützung der respiratorischen Abklärung und Behandlung gebe es nun neu Schweizer Empfehlungen zur Nachsorge von Post-COVID-Lungenpatienten, berichtete PD Dr. Manuela Funke-Chambour, Universitätsklinik für Pneumologie und Allergologie, Inselspital Bern, am virtuellen Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Pneumologie.
Therapie der interstitiellen Lungenfibrose – Neue Antifibrotika am Himmel
Zur Therapie der idiopathischen Lungenfibrose (IPF) laufen derzeit einige interessante und vielversprechende Studien zu Medikamenten mit unterschiedlichen Angriffspunkten. Was die nahe Zukunft für Patienten mit dieser schweren Lungenerkrankung bringen kann, berichtete PD Dr. Dr. Katrin Hostettler Haack, Klinik für Pneumologie, Universitätsspital Basel, am virtuellen Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Pneumologie.
Pulmonale arterielle Hypertonie – Neues Biologikum kehrt den Remodeling-Prozess um
Patienten mit idiopathischer pulmonaler Hypertonie (PAH) dürfen Hoffnung schöpfen. Nachdem es jahrelang keine Therapie gegeben hat, die die Progression der PAH aufhalten konnte, ist jetzt mit Sotatercept ein vielversprechendes Biologikum in Entwicklung. Die Phase-II-Studie habe sehr ermutigende Ergebnisse geliefert, wie Studienleiter Prof. Marc Humbert, Klinik für Respiratorische und Intensivmedizin, Hôpital Bicêtre, Paris (F), am virtuellen Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Pneumologie berichtete
US-Leitlinie zum Asthmamanagement – Welche Empfehlungen beruhen wirklich auf Evidenz?
Vieles wird empfohlen – doch nicht immer steht ausreichend Evidenz dahinter. In einem Update der Management-Leitlinie hat sich ein US-Expertengremium gezielt einige wichtige Fragen zum Asthmamanagement vorgenommen.
Kardiologie
Jahreskongress der Swiss Society of Cardiology - 9.-11. Juni 2021, virtuell
- Hypertonie - 5 Gründe, einen erhöhten Blutdruck zu senken
- Lipidsenkung - Neue Substanzklassen erweitern die Therapie
- Antithrombotische Therapie nach akutem Koronarsyndrom - Nicht alles für jeden
Jahreskongress des American College of Cardiology (ACC) 15.-17. Mi 2021, virtuell
- Patienten mit Typ-2-Diabetes - Herzinsuffizienz lässt sich effizient vorbeugen
- LAAOS-III-Studie - Vorhofohr-Verschluss reduziert Hirnschlagrate
- pAVK-Patienten nach Revaskularisierung - ASS-Xaban-Kombination senkt Rezidivrate
- Nach dekompensierter Herzinsuffizienz - Noch im Spital mit Training beginnen, lohnt sich
- Kongressnews
Pneumologie
Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Pneumologie (SGP) - 17.-18. Juni 2021, virtuell
- Behandlung von schwerem Asthma - Orale Steroide durch Biologika ersetzen
- Long COVID - Vollständige respiratorische Genesung von COVID-19 möglich
- Therapie der interstitiellen Lungenfibrose - Neue Antifibrotika am Himmel
- Pulmonale arterielle Hypertonie - Neues Biologikum kehrt den Remodeling-Prozess um