CongressSelection 03/2021
Neue Therapien für inflammatorische und atopische Erkrankungen
Biologika und JAK-Hemmer in der Dermatologie
In den letzten 15 Jahren wurden verschiedene Biologika entwickelt, die zu enormen Verbesserungen in der Therapie entzündlicher Hauterkrankungen geführt haben. Zu den Hauterkrankungen, bei denen zielgerichtete Therapien enorme Fortschritte brachten, gehören ausser der Psoriasis auch die atopische Dermatitis, die Alopecia areata und die Vitiligo.
Polyposis nasi: Es geht auch ohne Chirurgie
Biologika können bei chronischer Rhinosinusitis mit Polyposis nasi langfristig für freies Atmen und Riechen sorgen. Wenn bei einer chronischen Rhinitis mit Polypen die Nasenatmung und damit das Riechvermögen eingeschränkt sind, bleibt oft nur die chirurgische Entfernung der nasalen Schleimhautwucherungen. Doch auch das wirkt nicht dauerhaft: Die Polypen wachsen häufig nach. Da den Polypen ein Entzündungsgeschehen zugrunde liegt, könnten antiinflammatorische Biologika helfen.
Immuntherapie bei allergischer Rhinokonjunktivitis: Subkutan oder sublingual?
Um die Symptome der allergischen Rhinokonjunktivitis zu mildern, hat sich die spezifische Immuntherapie bewährt. Die Darreichungsformen subkutan (SCIT) und sublingual (SLIT) sind weitgehend gleichauf, was Effektivität und Verträglichkeit bzw. Sicherheit betrifft, und haben beide Vor- und Nachteile (siehe Abbildung 1). Bei den Verordnungen liegt die SCIT derzeit noch vorn, doch die SLIT holt auf – vor allem bei Kindern.
Mit Autoinjektor und Immuntherapie hat man auch schwere Formen im Griff
Update Anaphylaxie und Insektengiftallergie
Insektengiftallergien seien der häufigste Auslöser einer Anaphylaxie im Erwachsenenalter, erklärte Prof. Margitta Worm von der Charité Berlin auf dem diesjährigen Allergo Update. Eine spezifische Immuntherapie kann Abhilfe schaffen, ist jedoch nicht in jedem Fall einer Insektengiftallergie indiziert.
Die Hitliste der schmerzhaften Stiche
Schmidt Sting Pain Index:
In der Schmerzqualität der Insektenstiche gibt es, auch ohne jegliche allergische Komponente, sehr grosse Unterschiede. Der US-amerikanische Entomologe Justin O. Schmidt hat seine persönlichen Erfahrungen mit den Stichen von über 150 Insektenarten in einem Schmerzindex zusammengefasst und im «Schmidt Sting Pain Index» veröffentlicht (1). Auf seiner Schmerzskala liegen allerdings Biene, Wespe und Hornisse etwa gleichauf.
Es muss nicht immer Weizen sein
Weizenallergie und Zöliakie
Eine Weizenallergie ist als echte Nahrungsmittelallergie in erster Linie im frühen Kindesalter nachweisbar. Bei Erwachsenen werden dagegen verschiedene andere Krankheitsbilder im Zusammenhang mit Weizen beobachtet – die Ausprägungen reichen über anstrengungsinduzierte anaphylaktische Reaktionen über Bäckerasthma bis zur eosinophilen Ösophagitis.
COVID-19 und Asthma: Kein erhöhtes Risiko bei guter Kontrolle
Obwohl es auch von Medizinern oft anders kommuniziert wird, zeigen Studiendaten eindeutig: Ein Asthma ist kein Risikofaktor für schwere Verläufe von COVID-19. Eine aktuelle und auf dem AAAAIKongress 2021 vorgestellte Studie attestierte Patienten mit allergischem Asthma sogar ein erniedrigtes Risiko. Eine mögliche Erklärung ergibt sich aus der Beobachtung, dass der für SARS-CoV-2 wichtige Rezeptor ACE2 bei Allergikern herunterreguliert ist.
In diesem Heft
Allergy and Immunology Update (AIU) 29. bis 31. Januar 2021
- Neue Therapien für inflammatorische und atopische Erkrankungen
- Polyposis nasi: Es geht auch ohne Chirurgie
- Immuntherapie bei allergischer Rhinokonjunktivitis: Subkutan oder sublingual?
Allergo Update 19. bis 20. März 2021
- Mit Autoinjektor und Immuntherapie hat man auch schwere Formen im Griff
- Die Hitliste der schmerzhaften Stiche