CongressSelection 07/2020
Entwarnung für ACE-Hemmer und Sartane
COVID-19
Die Coronapandemie hat vieles auf den Kopf gestellt. Darunter auch die eigentlich gut verankerte Therapie mit den Renin-Angiotensin-Aldosteron-System-Hemmern (RAAS) wie die ACE-Hemmer oder die Angiotensin-2-Rezeptor-Blocker (ARB). Es kursierten Berichte, wonach sie bei COVID-19-Patienten eine Krankheitsverschlechterung begünstigen könnten, was zu einer grossen Verunsicherung führte. Die am ESC-Kongress präsentierte, randomisiert kontrollierte BRACE-CORONA-Studie konnte diese Bedenken nun endgültig ausräumen.
Die neuen ESC-Guidelines
Vorhofflimmern, Vitien, NSTEMI und Sport
Gleich vier neue Leitlinien präsentierte die European Society of Cardiology (ESC) im Rahmen ihres diesjährigen Kongresses, der infolge der Covid-Pandemie virtuell abgehalten wurde. Im Vergleich zu den jeweiligen Vorgängerdokumenten reichen die Änderungen bei 3 der 4 Guidelines vom Feinschliff bis zum Paradigmenwechsel. Die vierte Richtlinie ist vollkommen neu.
Weiterer SGLT2-Hemmer für HFrEF, HFpEF noch ungelöst
Behandlung der Herzinsuffizienz
Mit der am ESC-Kongress von Studienleiter Dr. Milton Packer, Baylor Medical Center, Dallas (USA), präsentierten EMPEROR-Reduced-Studie empfiehlt sich nun mit Empagliflozin – nach Dapagliflozin – der zweite SGLT2-Hemmer für die Therapie von Patienten mit Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion (HFrEF). Für Patienten mit Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurffraktion (HFpEF) geht die Suche nach einer wirksamen Therapie nach der Präsentation der PARALLAX-Studie dagegen weiter.
Zahlen und Fakten vom ESC-Kongress
10 Prozent weniger Ereignisse pro 5-mmHg-Senkung
Blutdrucksenkung mit konsistentem Effekt
Die medikamentöse Blutdrucksenkung ist bei Patienten mit Hypertonie eine bewährte und anerkannte Therapie zur Verringerung des kardiovaskulären Risikos. Doch bei welchen Patienten sollte der Blutdruck wie tief gesenkt werden? Die internationalen Guidelines sind sich hier nicht in allen Punkten einig. Eine interessante Studie zur Frage, bei wem die Blutdrucksenkung etwas nützt, wurde am ESC-Kongress präsentiert.
Frühzeitige Rhythmuskontrolle bringt grossen Nutzen
Vorhofflimmern
Das Risiko für schwere kardiovaskuläre Komplikationen bei Patienten mit Vorhofflimmern sei im ersten Jahr nach der Diagnose am höchsten, erklärte Prof. Paulus Kirchhof, Universitäres Herz- und Gefässzentrum UKE, Hamburg (D), am ESC-Kongress. Meist werde eine therapeutische Rhythmuskontrolle aber erst bei persistierenden Symptomen eingerichtet. Inwieweit eine frühzeitig einsetzende Rhythmuskontrolle bei Patienten mit Vorhofflimmern von Nutzen ist, war Fragestellung in der von ihm geleiteten EAST-AFNET-4-Studie, die am Kongress in einer Hotline-Session präsentiert wurde.
SGLT2-Hemmer auch gut für Nierenpatienten
DAPA-CKD-Studie
Praktisch jedes Jahr kommen neue Erkenntnisse über SGLT2-Hemmer heraus, die die Praxis verändern. Das trifft auch für die Ergebnisse der am ESC-Kongress präsentierten DAPA-CKD-Studie zu. Dapagliflozin verbessert nicht nur den Blutzuckerspiegel und die Prognose bei herzinsuffizienten Patienten, sondern es zeigt nun auch bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) mit und ohne Typ-2-Diabetes einen grossen Nutzen: Der SGLT2-Hemmer verzögert die Notwendigkeit der Dialyse und verlängert das Leben.
Kongressnews-ESC
Lipidsenkung lohnt sich unbedingt
Prävention kardiovaskulärer Ereignisse
Hohe LDL-Cholesterinspiegel leisten kardiovaskulären Ereignissen Vorschub. Je nach Höhe des LDLCholesterinspiegels und Vorerkrankungen ist das kardiovaskuläre Risiko unterschiedlich gross. Dieses kann aber durch eine intensive Lipidsenkung mindestens um die Hälfte reduziert werden, wie ein Übersichtsreferat am virtuellen Jahreskongress 2020 der European Society of Cardiology (ESC) zeigte.
Die glykämische Kontrolle entscheidet über das Risiko
Diabetes und COVID-19
Patienten mit Diabetes mellitus gelten im Fall einer COVID-19-Erkrankung als Hochrisikogruppe. Angesichts erschreckender Mortalitätsdaten in der diabetischen Population widmete die European Association for the Study of Diabetes (EASD) im Rahmen ihres jährlichen Kongresses eine ganze Sitzung dem Thema COVID-19.
Kongressnews-EASD
Mehr als «nur» Antidiabetika
Pleiotrope Effekte der GLP-1-Rezeptor-Agonisten
Mit den heute verfügbaren Antidiabetika bei Patienten mit Typ-2-Diabetes nur den Blutzucker zuverlässig zu senken, ist schon fast ein Kunstfehler. Denn die modernen Antidiabetika wie beispielsweise GLP-1-Rezeptor-Agonisten senken neben dem Blutzucker auch das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Wie das zustande kommt, ist allerdings ungeklärt. Manches spreche für einen direkten Zusammenhang mit der Senkung des HbA1c, wie Experten am EASD-Kongress ausführten.
Mit Antidiabetika Lebenszeit gewinnen
Zusatznutzen mit GLP-1-Rezeptor-Agonisten berechnen
Wissenschaftliche Evidenz basiert auf reproduzierbaren, prospektiven, randomisierten und plazebokontrollierten Studien. Ihre Ergebnisse fliessen in die Praxis ein, wenn sie überzeugend sind, wie das bei GLP-1-Rezeptor-Agonisten der Fall ist. Die letzte Hürde ist aber der Patient, der vom Vorteil einer lebenslangen Medikation überzeugt werden muss. Mit Wahrscheinlichkeiten und relativen Risikoreduktionen stehen die Chancen schlecht, anschaulicher ist dagegen die gewonnene ereignisfreie Lebenszeit, die mit einem einfachen Kalkulator errechnet werden kann.
Kollateralschaden iatrogener Diabetes
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Diabetes mellitus kann aus sehr unterschiedlichen Gründen auftreten. Relativ wenig bekannt sind iatrogene Diabetesformen, die sich sowohl in Form von Insulinresistenz wie auch als Autoimmundiabetes manifestieren können. Beide Zustände sind nicht in allen Fällen reversibel.
Zeit, Bilanz zu ziehen – Was sie können und was nicht
SGLT2-Hemmer
Mit heutigem Erkenntnisstand können SGLT2-Hemmer als Antidiabetika bezeichnet werden, wovon einige kardio- und renoprotektive Eigenschaften besitzen und die auch bei Herzinsuffizienz eingesetzt werden können, zum Teil sogar unabhängig von der Diabeteserkrankung. Prof. Darren McGuire, University of Texas Southwestern Medical Center, Dallas (USA), zog nach fünf Jahren Bilanz über die verfügbare Evidenz.
Die erste Pandemie unter den Augen der Massenmedien
COVID-19
Covid-19 ist in mehrfacher Hinsicht besonders. Das betrifft nicht nur das Virus SARS-CoV-2, das der Wissenschaft noch einige Rätsel aufgibt, sondern auch den Umgang mit der Erkrankung. Erstmals wurde eine Pandemie von Anfang an von den Massenmedien verfolgt – die Ergebnisse waren leider nicht immer konstruktiv.
Mehrheit der Betroffenen erzielt mit Antikörpern eine gute Asthmakontrolle
Schweres Asthma vom Typ 2
Gerade bei einem schweren Asthma gehört heute die Phänotypisierung zu einem guten Management dazu. Denn aus dem Phänotyp sowie aus den Fragen nach relevanten Allergien und Komorbiditäten lässt sich die optimale Therapie ableiten. Hierzu hat die Global Initiative for Asthma (GINA) einen Leitfaden erstellt, der das Management und die Therapieentscheidungen in der Praxis erleichtert.
COPD – Leitlinie zum Absetzen von inhalativen Kortikosteroiden
Viele COPD-Patienten erhalten heute inhalative Steroide. Doch nicht alle profitieren von dieser Therapie. In einer kurzen Leitlinie hat ein Expertengremium der ERS die Evidenz zum möglichen Absetzen der inhalativen Steroide zusammengefasst und daraus Empfehlungen abgeleitet.
Sklerodermie und rheumatoide Arthritis gefährden die Lunge
Interstitielle Lungenerkrankungen
Interstitielle Lungenerkrankungen (ILD) können als Komplikationen von Autoimmunerkrankungen auftreten und die Prognose der Patienten massiv beeinträchtigen. Diese ILD können unter bestimmten Voraussetzungen wie eine idiopathische Lungenfibrose, also mit antifibrotischen Medikamenten, behandelt werden.
In diesem Heft
ESC-Kongress 2020 - The Digital Experience, 29.08.-01.09.2020
- Entwarnung für ACE-Hemmer und Sartane
- Die neuen ESC-Guidelines
- Weiterer SGLT2-Hemmer für HFrEF, HFpEF noch ungelöst
- Zahlen und Fakten vom ESC-Kongress
- 10 Prozent weniger Ereignisse pro 5-mmHg-Senkung
- Frühzeitige Rhythmuskontrolle bringt grossen Nutzen
- SGLT2-Hemmer auch gut für Nierenpatienten
- Kongressnews-ESC
- Lipidsenkung lohnt sich unbedingt
56th Annual Meeting EASD virtuell, 21.-25. September 2020
- Die glykämische Kontrolle entscheidet über das Risiko
- Kongressnews-EASD
- Mehr als «nur» Antidiabetika
- Mit Antidiabetika Lebenszeit gewinnen
- Kollateralschaden iatrogener Diabetes
- Zeit, Bilanz zu ziehen – Was sie können und was nicht