Nobelpreisträger der Physiologie oder Medizin: Tadeus Reichstein (Schweiz)
«… für ihre Entdeckungen bei den Hormonen der Nebennierenrinde, ihrer Struktur und ihrer biologischen Wirkungen»
Tadeus Reichstein, geboren 1897 in Włocławek, Kongresspolen (Bezeichnung für das konstitutionelle Königreich Polen), als Sohn jüdischer Eltern, verbrachte seine frühe Kindheit in Kiew, ging zunächst in Jena zur Schule und kam, nachdem seine Familie 1906 hierher ausgewandert war, mit acht Jahren in die Schweiz, wo er 1914 die Schweizer Staatsbürgerschaft erhielt. Nach dem Besuch der Industrieschule Zürich (Oberrealschule) studierte er Chemie an der ETH Zürich und promovierte 1921 mit einer Arbeit über «das offenkettige Tropin und einige seiner Homologen». Im Jahre 1929 erfolgte seine Habilitation über «Die Zusammensetzung der Aromastoffe der gerösteten Cichorie» und Arbeiten in der heterocyclischen Reihe im Bereich der organischen Chemie. 1931 wurde Reichstein Assistent von Leopold Ružička und 1937 zum ausserordentlichen Professor der speziellen organischen und physiologischen Chemie an der ETH Zürich ernannt. Ab 1938 übernahm er die Leitung des Pharmazeutischen Instituts der Universität Basel und 1946 zusätzlich den Lehrstuhl für Organische Chemie. Von 1960 bis 1967 war er Direktor des Instituts für Organische Chemie der Uni Basel.