CongressSelection 05/2018
COPD – Muss die Geschichte umgeschrieben werden?
Neuigkeiten zur COPD-Therapie
Drei neue Studien bewegen die COPD-Fachwelt: Die IMPACT-Studie stellt die Frage der Dreifachtherapie bei COPD neu, die PREVENT-Studie belegt eine Reduktion der Rate schwerer Exazerbationen mit einer variabel dosierten LAMA/ICS-Therapie, und die CLAIM-Studie schafft erstmals die klinische Verbindung zwischen einer LAMA/LABA-Therapie und einer verbesserten Herzfunktion. Prof. Daiana Stolz, Leitende Ärztin der Klinik für Pneumologie am Universitätsspital Basel, erläuterte die drei Studien an der Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Pneumologie (SGP) in St. Gallen.
Akute Lungenembolie – Auf die Klinik ist kein Verlass
Um eine akute Lungenembolie zu diagnostizieren, müssen zur Berechnung der Vortestwahrscheinlichkeit verschiedene Risikofaktoren und Befunde miteinbezogen werden, denn die klinischen Symptome alleine lassen keine sichere Diagnose zu. Wie dabei vorzugehen ist und wovon die Therapie abhängt, erklärte Prof. Silvia Ulrich, Klinik für Pneumologie, Universitätsspital Zürich, an der Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Pneumologie (SGP) in St. Gallen.
Immuntherapie des nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC)
Erfolg korreliert mit Tumor-Mutationslast
Das nicht kleinzellige Lungenkarzinom birgt eine sehr hohe Mortalität. Mit fortschreitendem Krankheitsstadium verkürzt sich die Überlebenszeit. Während im Stadium IA1 nach 24 Monaten noch 97 Prozent der Patienten leben, seien es im Stadium IIA noch 79 Prozent, im Stadium IIIA noch 55 und im Stadium IVA noch 23 Prozent, betont Prof. Solange Peters, Service d’oncologie médicale, Centre hospitalier universitaire Vaudois (CHUV), an der Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Pneumologie (SGP). Immuntherapien können das Überleben verlängern.
Schweres Asthma – Oberstes Ziel: schwere Exazerbationen verhindern
Schweres Asthma kann lebensbedrohliche Anfälle induzieren. Um diese zu verhindern, ist es wichtig herauszufinden, welche Patienten dafür ein erhöhtes Risiko haben. Dazu gehört eine Überprüfung der Inhalationstechnik wie auch die Phänotypisierung des Asthmatyps, die eine Therapieanpassung nötig machen könnte, wie an der Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Pneumologie (SGP) zu erfahren war.
Schweres Asthma – Therapie am Phänotyp orientieren
Patienten mit schwerem Asthma haben nicht nur ein erhöhtes Exazerbationsrisiko, sondern leiden vermehrt auch an Depressionen, Ängsten und Schlafstörungen. Neue Wirkstoffe erlauben eine phänotypisch gezielte Therapie.
COPD – Aktuelle praxisrelevante Studienergebnisse
Das diesjährige «Clinical year in review»-Symposium zur COPD am ATS-Kongress spannte sich über ein breites Themenspektrum. Schwerpunkte waren die Behandlung der frühen COPD mit Tiotropium, neue Studienergebnisse zu Triplekombinationen sowie nicht inhalative Therapieoptionen bei der schweren COPD, darunter IL-5-Antikörper beim eosinophilen Phänotyp und die nicht invasive, häusliche Ventilationstherapie. Referent war Dr. Bradley Drummond von der University of North Carolina at Chapel Hill (USA).
Update zu Schlafapnoe, ARDS und Mukoviszidose
«Clinical Year in Review» am ATS
Im Rahmen des ATS-Kongresses werden jedes Jahr bei den «Clinical Year in Review»-Symposien die wichtigsten Arbeiten des letzten Jahres aus der Pneumologie präsentiert. Der folgende Bericht ist eine Zusammenfassung ausgewählter Studien zur obstruktiven Schlafapnoe (OSA), zum akuten Lungenversagen (ARDS) und zur Mukoviszidose.
Asthma bronchiale – Exazerbationsprävention mit stufenweiser Therapieanpassung
Exazerbationen von Asthma bronchiale stellen nach wie vor ein grosses klinisches Problem dar. Über die Hälfte aller Asthmapatienten erleide mindestens eine Exazerbation im Jahr, erläuterte Dr. Loren Denlinger von der Universität von Wisconsin (USA) beim «Clinical Year in Review»-Symposium zu Asthma am diesjährigen ATS-Kongress. Schwerpunkt des Symposiums war daher die Exazerbationsprävention.
Nicht kleinzelliges Lungenkarzinom: Immuntherapie und EGFR-TKI mit neuen Phase-III-Daten
In den vergangenen 15 Jahren kam es in der Behandlung des nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) zu einem Paradigmenwechsel. Durch die Einführung von zielgerichteten Therapien mit EGFRTyrosinkinase-Inhibitoren (EGFR-TKI) und neu auch durch die Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren konnte die Prognose der Betroffenen schrittweise verbessert werden (1). Entsprechend standen auch die aktuellsten Therapiefortschritte im Mittelpunkt beim Thema Lungenkarzinom am Kongress der American Thoracic Society (ATS) in San Diego. Ein weiterer Schwerpunkt war die Früherkennung.
Atopische Dermatitis – Highlights aktueller Publikationen
Momentan erleben wir einen eindrücklichen Boom bei der Erforschung der Pathogenese, Prävention und Therapie der atopischen Dermatitis. Prof. Peter Schmid-Grendelmeier, Leitender Arzt der Allergiestation, Universitätsspital Zürich, berichtete über einige Highlights, die er aus der Fülle neuer Publikationen ausgewählt hatte.
Diagnose und Therapie der lokalen allergischen Rhinitis
Nasenallergie ohne Atopie
Als spezielle allergische Rhinitisform mit lokaler Bildung allergenspezifischer IgE-Antikörper lediglich in der Nasenschleimhaut ist die lokale allergische Rhinitis seit über 40 Jahren bekannt, doch wird sie noch wenig beachtet. Zwei Experten äusserten sich zu diagnostischen und therapeutischen Aspekten.
Chronische Urtikaria – Neue Leitlinie mit geänderten Empfehlungen
Die internationale Urtikaria-Leitlinie wurde kürzlich überarbeitet und aktualisiert. Omalizumab ist jetzt, zusätzlich zum Antihistaminikum, allein auf der dritten Therapiestufe zu finden, während Ciclosporin nur bei fehlendem Therapieerfolg erst auf der vierten Stufe empfohlen wird.
Prävention bei Katzenallergie des Halters
Ist das innovative Behandlungskonzept der Katzenimpfung wirksam?
Mit einer für Katzen unschädlichen Impfung wird versucht, bei Katzenallergikern die allergischen Reaktionen abzuschwächen oder vorbeugend zu verhindern. Jetzt liegen erste Studienresultate vor, die zeigen, dass Katzenallergiker von der neuartigen Behandlung profitieren. Auch die Lebensqualität der Katzen wird durch die Impfung positiv beeinflusst, denn sie können ausgiebiger gestreichelt werden und müssen nicht ins Tierheim umziehen, wie Prof. Gabriela Senti, Direktorin Forschung und Lehre, Universitätsspital Zürich, berichtete.
In diesem Heft
Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Pneumologie (SGP) - 24. bis 25. Mai 2018 in St. Gallen
- COPD - Muss die Geschichte umgeschrieben werden?
- Akute Lungenembolie - Auf die Klinik ist kein Verlass
- Immuntherapie des nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC)
- Schweres Asthma - Oberstes Ziel: schwere Exazerbationen verhindern
- Schweres Asthma - Therapie am Phänotyp orientieren
Jahrestagung der American Thoracic Society (ATS) - 18. bis 23. Mai 2018 in San Diego
- COPD - Aktuelle praxisrelevante Studienergebnisse
- Update zu Schlafapnoe, ARDS und Mukoviszidose
- Asthma bronchiale - Exazerbationsprävention mit stufenweiser Therapieanpassung
- Nicht kleinzelliges Lungenkarzinom: Immuntherapie und EGFR-TKI mit neuen Phase-III-Daten