CongressSelection 01/2018
Plaquepsoriasis – topische Therapie im Schatten der Biologika
Breite Palette von der Fototherapie bis zu innovativen Fixkombinationen
Brauchen wir die «altmodischen» topischen Therapien mit zeitaufwendigem täglichem Eincremen zur Behandlung der Psoriasis überhaupt noch, wo doch heute hocheffektive systemische Behandlungen verfügbar sind? Diese provokative Frage stellte Prim. PD Dr. Wolfram Hötzenecker, Linz (A), an den Anfang seines Vortrags über den aktuellen Stand topischer Behandlungen und Fototherapien.
Psoriasis jetzt mit Biologika komplett abheilbar
Neuausrichtung des pathogenetischen und therapeutischen Konzeptes
Nach einem kurzen Überblick über die Entwicklung des pathogenetischen Konzeptes im Lauf der letzten 40 Jahre fokussierte Prof. Carle Paul aus Toulouse (F) auf die aktuelle Therapie der Psoriasis mit hochwirksamen Biologika. Dabei machte er auch auf mögliche paradoxe Reaktionen bei der Behandlung mit Biologika aufmerksam.
Paradoxe Psoriasis als Nebenwirkung von Anti-TNF-Therapien
Unerwarteter Rückschlag nach gutem Therapieerfolg
Als «paradoxe Psoriasis» werden psoriasiforme Hautläsionen bezeichnet, die sich trotz initialem Ansprechen auf die Anti-TNF-Behandlung unter dieser Therapie entwickeln. Prof. Michel Gilliet aus Lausanne, dem es mit seiner Arbeitsgruppe gelungen ist, die Pathogenese der paradoxen Psoriasis aufzuklären, berichtete aus erster Hand über das pathogenetische Konzept und über das Management dieser Nebenwirkung von Anti-TNF-Biologika.
Selektive IL-23-Inhibition als neuer Ansatz bei Psoriasis
Starke Wirksamkeit – lange Injektionsintervalle
Beim diesjährigen EADV-Treffen zeigte sich, dass die hohe Wirksamkeit und gute Verträglichkeit des selektiven IL-23-Blockers Guselkumab auch nach einer Behandlungsdauer von 100 Wochen praktisch unverändert besteht. Dieser Effekt kann zudem mit nur wenigen Injektionen erreicht werden.
Neue Klassifikation der Rosazea
Stadien sind out – Trend zu pathophysiologisch orientierter Therapie
Eine neue Klassifikation der Rosazea hilft dabei, alle klinischen Zeichen und Symptome des individuellen Patienten zu beachten und zu behandeln. Weil beim Verständnis der Rosazeapathogenese in den letzten zehn Jahren grosse Fortschritte erzielt wurden, kann die Therapie nun vermehrt pathophysiologisch orientiert erfolgen. Darüber sprach Prof. Martin Steinhoff aus Dublin (IRL).
Schamhaft versteckte Hautkrankheit früh diagnostizieren und behandeln
Hidradenitis suppurativa/Acne inversa
Die Hidradenitis suppurativa/Acne inversa ist mit einer Prävalenz von etwa 1 Prozent keineswegs eine seltene Erkrankung, wurde aber bis vor Kurzem zu wenig beachtet und oft erst mit grosser zeitlicher Verzögerung diagnostiziert. Betroffene leiden intensiv unter den Auswirkungen dieser schmerzhaften, chronisch intermittierend verlaufenden, nicht ansteckenden Entzündungskrankheit der Haut, die in Arealen mit apokrinen Schweissdrüsen (z.B. Axillen, Inguinal-, Anogenitalregion) von den Haarfollikeln ausgeht. Betroffene Patienten profitieren von einer frühzeitig gestellten, korrekten Diagnose und der kompetenten Behandlung durch HS/AI-Experten.
Buchtipp
Kompaktes Arzneimittelwissen im Kitteltaschenformat
Es ist unmöglich, die Vielzahl der verfügbaren Arzneimittel mit ihren wesentlichen Facts komplett im Kopf zu haben. Eine sehr gute und schnelle Möglichkeit, die Facts zu einer Substanz nachzuschlagen, bietet diese Checkliste. Kernstück des Buches ist ein 701 Seiten langes Arzneimittel-Lexikon mit über 600 Wirkstoffprofilen.
Chronischer Chronischer Pruritus aus dermatologischer Perspektive – Neue Therapieansätze lindern eine alte Plage
Chronischer Pruritus aus dermatologischer Perspektive
Kaum ein anderes Symptom kommt in der Dermatologie häufiger vor als Pruritus. Die multifaktorielle Pathophysiologie des chronischen Pruritus macht aber die Behandlung schwierig. Empfohlen wird ein Stufenkonzept für das Pruritusmanagement. Die aktuelle Entwicklung molekular gezielter Medikamente verspricht für die Zukunft innovative, effektive Therapiemöglichkeiten des chronischen Pruritus.
Ausweitung des Verbots von Methylisothiazolinon gefordert
Methylisothiazolinon (MI) ist ein Konservierungsmittel, das lange Zeit – auch als Ersatz für die in Verruf geratenen Parabene – Kosmetika zugesetzt wurde. Es wurde ursprünglich als Mischung zusammen mit Chlormethylisothiazolinon (CMIT bzw. MCI) verwendet. Nachdem zunächst MCI als Ursache für schwere allergische Reaktionen ausgemacht wurde, ging man immer mehr dazu über, MI alleine zur Konservierung einzusetzen, da man hier von einer niedrigeren allergenen Potenz ausging.
Einfluss von Genen, Lebensweise, Ernährung und Sonnenexposition
Welche Faktoren lassen altern?
Die steigende Lebenserwartung rückt das Thema Alterung in den Fokus der Forschung. Als sichtbarstes Zeichen des Alterungsprozesses werden Hautveränderungen durch eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren bestimmt. Am europäischen Dermatologenkongress (EADV) beschäftigten sich Fachleute intensiv mit dem Thema.
Frontale fibrosierende Alopezie diagnostizieren und behandeln
Irreversibler Rückzug des Haaransatzes an der Stirn
Die frontale fibrosierende Alopezie (FFA) ist eine durch Lymphozyten vermittelte, primär vernarbende Alopezieform, bei der die frontotemporale Haarlinie symmetrisch immer mehr zurückweicht. Der Haarverlust ist irreversibel und die Behandlung ist schwierig.
Dermatologie – 26. Kongress der European Academy of Dermatology and Venereology (EADV) 13. - 17. September 2017 in Genf
- Inhalt – Impressum
- Plaquepsoriasis – topische Therapie im Schatten der Biologika
- Psoriasis jetzt mit Biologika komplett abheilbar
- Paradoxe Psoriasis als Nebenwirkung von Anti-TNF-Therapien
- Selektive IL-23-Inhibition als neuer Ansatz bei Psoriasis
- Neue Klassifikation der Rosazea
- Schamhaft versteckte Hautkrankheit früh diagnostizieren und behandeln
- Buchtipp
- Chronischer Chronischer Pruritus aus dermatologischer Perspektive – Neue Therapieansätze lindern eine alte Plage
- Ausweitung des Verbots von Methylisothiazolinon gefordert
- Einfluss von Genen, Lebensweise, Ernährung und Sonnenexposition
- Frontale fibrosierende Alopezie diagnostizieren und behandeln