Was gibt es Neues aus der pädiatrischen Dermatologie?
Nach einem Vortrag, gehalten von Prof. Dr. med. Daniel Hohl, Dermatologie, CHUV Lausanne, am Fort- und Weiterbildungskurs der SGDV in pädiatrischer Dermatologie am 29. September 2011
Nach einem Vortrag, gehalten von Prof. Dr. med. Daniel Hohl, Dermatologie, CHUV Lausanne, am Fort- und Weiterbildungskurs der SGDV in pädiatrischer Dermatologie am 29. September 2011
Die Diagnose kommt (wenn möglich) vor der Therapie, und nicht umgekehrt – diese Grundregel der Medizin wird beim Auftreten von Wunden häufig nicht beachtet. Viele Patienten mit chronischen Wunden erhalten zunächst oft wochen- und monatelang moderne Wundverbände und eine medikamentöse Schmerztherapie, ohne dass die Ursache der Wundheilungsstörung diagnostiziert würde. Dabei ist es nicht anders wie bei allen anderen Krankheiten bei chronischen Wunden wichtig, die Ursachen zu kennen und zu behandeln. Dies bildet die unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Wundheilung. Am häufigsten sind vaskuläre Ursachen, die meistens ohne grossen technischen Aufwand abgeklärt werden können.
Medikamentöse Therapie der Hidradenitis suppurativa
Jeder Dermatologe behandelt Patienten mit Hidradenitis suppurativa gemäss seinen per- sönlichen Erfahrungen, weil keine definitiv etablierte medikamentöse Therapie zur Verfügung steht, wie Prof. Dr. Vincenzo Bettoli, Universität Ferrara, Italien, am 20th Congress of the Euro- pean Academy of Dermatology and Venereology (EADV) sagte. Er gab einen Überblick über neuere Behandlungsansätze und verriet seine persönlichen Favoriten.
Aktuelle Therapierichtlinien für die Praxis
Jeder Dermatologe behandelt Patienten mit Hidradenitis suppurativa gemäss seinen persönlichen Erfahrungen, weil keine definitiv etablierte medikamentöse Therapie zur Verfügung steht, wie Prof. Dr. Vincenzo Bettoli, Universität Ferrara, Italien, am 20th Congress of the European Academy of Dermatology and Venereology (EADV) sagte. Er gab einen Überblick über neuere Behandlungsansätze und verriet seine persönlichen Favoriten.
Neu entdecktes onkogenes Virus
Bei 80 Prozent der Merkel-Zell-Karzinome ist DNA eines neu entdeckten Virus nachweisbar. Das Merkel-Zell-Polyomavirus wird ins Genom der Tumorzellen integriert, berichtete Prof. Dr. Axel zur Hausen, Chair of the Department of Pathology, University Medical Centre, Maastricht, Holland, am 20th Congress of the European Academy of Dermatology and Venereology (EADV).
Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Behandlungen
Aktuelle Richtlinien zur Aknetherapie, die vom European Dermatology Forum erarbeitet wurden, unterstützen die behandelnden Ärzte bei der Auswahl geeigneter Therapien. Am 20th Congress of the European Academy of Dermatology and Venereology (EADV) gab Prof. Dr. Harald Gollnick, Magdeburg, Deutschland, einen kurzen Überblick.
Interleukine 12 und 23 ausschalten
Ustekinumab öffnet als humaner monoklonaler Antikörper, der die Bioaktivität der Interleukine 12 und 23 hemmt, einen neuartigen Behandlungsweg bei mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis. Langzeitdaten zur kardiovas- kulären Sicherheit des innovativen Biologikums und Resultate einer Studie zur Umstellung von Methotrexat auf Ustekinumab wurden in Posterform am 20th Congress of the European Academy of Dermatology and Venereology (EADV) vorgestellt.
Europäischer Konsensus
Während Behandlungsziele beispielsweise bei Diabetes oder Hypertonie schon seit Langem klipp und klar festgelegt werden, hinkt die Dermatologie bei der Formulierung von Therapiezielen hinterher. Jetzt haben Experten aus 19 europäischen Ländern für die mittelschwere bis schwere Plaquepsoriasis Therapieziele erarbeitet (1). Der europäische Konsensus, an dem auch die Dermatologische Universitätsklinik Bern beteiligt war, wurde von Prof. Dr. Ulrich Mrowietz, Psoriasis-Zentrum der Universität Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland, am 20th Congress of the European Academy of Der- matology and Venereology (EADV) vorgestellt.
Empfehlungen zum Einsatz in Klinik und Praxis
Die konfokale Laserscanmikroskopie (KLSM) eröffnet neue Möglichkeiten für die dermatologische Diagnostik und die Verlaufsbeobachtung. Mit dieser innovativen Technologie kann die Haut in wenigen Minuten schmerzfrei mit zellulärer Auflösung virtuell biopsiert werden. Auch an frisch exzidiertem Gewebe ist die KLSM im Sinne einer Schnellschnittdiagnostik einsetzbar, etwa zur Schnittrandkontrolle bei der Chirurgie von Hauttumoren. Dabei ist keine zeitaufwendige Gewebepräparation nötig. Kürzlich haben Experten in einer S1-Leitlinie Empfehlungen für den Einsatz dieser neuen Technologie in Klinik und Praxis erarbeitet (1).
Fraktionierte Photothermolyse zur Melasmatherapie geeignet
Genetische Prädisposition, hormonelle Einflüsse und UV-Strahlen spielen bei der Melasmaentstehung die Hauptrollen. Die Wirkung topisch angewendeter Bleichsubstanzen und chemischer oder mechanischer Peelings ist oft enttäuschend, häufig kommt es zum Melasmarezidiv. Nach Laseranwendungen sind unerwünschte post- inflammatorische Hyperpigmentationen häufig. Jetzt bestätigte eine Split-face-Studie der Dermatologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich, dass sich die nicht ablative, fraktionierte Photothermolyse bei Frauen mit Hauttyp II nach erfolgloser topischer Behandlung zur Melasma- therapie eignet.
Einfluss von Babyschwimmen, Baden und Waschlappen
Besonders im ersten Lebensmonat (Neugeborenenperiode), aber auch noch im gesamten Säuglingsalter ist es wichtig, die natürliche Reifung und Stabilisierung der Hautbarriere nicht zu stören, etwa durch ungeeignete Waschprozeduren. Es gilt zu bedenken, dass frühe Dysfunktion der Hautbarriere bei der Entwicklung der ato-pischen Dermatitis eine zentrale Rolle spielt. Sollen Neugeborene in den ersten 4 Wochen gebadet oder besser mit dem Waschlappen gewaschen werden? Sollte nach dem Babyschwimmen eine Babylotion ver wendet werden? In der Charité-Universitätsmedizin, Berlin, wurden dazu Studien durchgeführt.
Erfahrungen mit topischer Betablocker-Therapie
Die vor vier Jahren zufällig entdeckte systemische Propranololtherapie wurde rasch zur bevorzugten Behandlung problematischer Hämangiome im Kindesalter. Jetzt rückt auch die topische Betablockertherapie zunehmend in den Fokus des Interesses.
Auch in der Hausarztpraxis gehört die Händehygiene zu den wichtigsten Massnahmen zur Infektionsprävention. Allerdings werden in der Hektik des Praxisalltags nicht selten wichtige Hygieneaspekte missachtet oder einfach nur übersehen. Der Leiter des Zentrums für Hygiene und Infektionsprävention der Bioscientia, Dr. GeorgChristian Zinn, gibt Tipps zum richtigen Umgang mit Händedesinfektionsmittel-Spendern.