Die 25-Hydroxyvitamin-D-(25[OH]D-)Serumkonzentration ist seit der Veröffentlichung der «Ernährungsreferenzwerte für knochenassoziierte Nährstoffe» (Dietary Reference Intakes for the Bone-Related Nutrients) im Jahr 1997 (1) das grundlegende Kriterium für die Sicherheit und Wirksamkeit von Vitamin D. 25[OH]D dient als sensitiver Indikator des Vitamin-D-Ernährungsstatus sowie als Hauptvitaminspeicher im Körper bei typischer Vitamin-D-Zufuhr und als Vorstufe der autokrinen Synthese des zellulären 1,25[OH]2D (Calcitriol). Die Aufnahme von Vitamin D erfolgt durch kutane Synthese, natürliche und angereicherte Lebensmittel sowie Vitaminpräparate. Allerdings variiert der Anteil dieser Quellen stark. Deshalb ist es im Gegensatz zu den meisten anderen Nährstoffen nicht besonders hilfreich, die Definition der Wirksamkeit von Vitamin D auf die orale Zufuhr zu stützen. Die Dosis scheint nur bei toxischer Zufuhr eine wichtige Indikatorrolle zu spielen (siehe unten «Sicherheit»). Subtoxische Spiegel aller drei Quellen erzeugen offenbar Einheit für Einheit identische Effekte auf das Serum 25[OH]D. Daher ist die Konzentration dieses Metaboliten nicht nur nützlich, sondern auch das einzig praktikable Kriterium der Wirksamkeit. Um Kriterien zur Sicherheit und Wirksamkeit zu etablieren, muss die Definition der Serumkonzentration an zwei Faktoren festgemacht werden: 1. der Konzentration, bei der Toxizität wahrscheinlich wird, und 2. die Konzentration, bei der der gewünschte physiologische Effekt suboptimal ist.
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