Schweizer Zeitschrift für Gynäkologie 02/2016
Liebe Kolleginnen und Kollegen
Unsterblichkeit!? Wer den Roman «Alle Menschen sind sterblich» von Simone de Beauvoir gelesen hat, wünscht sich das nicht mehr. Mit dem Slogan «Gesund aus der Schule – Fit4Work – Gesund in die und in der Rente – Fit in die Grube» werden sich hingegen die meisten von uns besser identifizieren können. Übersetzt bedeutet das: Wir wünschen uns ein langes Leben bei guter Lebensqualität! Aber wie kann uns das gelingen?
Diagnostik des (bio-) funktionellen Alterns
Neue Verfahren zur Altersbestimmung in der Forschungspipeline der Präventivmedizin
Bedarf und Nachfrage nach validen, praktikablen und aussagekräftigen Alter(n)sdiagnostikverfahren wachsen weltweit. Im Vergleich dazu ist die Studien- und Angebotslage international gering. Im Folgenden werden Erkenntnisse und Forschungsstand zu Biomarkern des Alterns und validen Messverfahren zusammengefasst, die in einer aktuellen Querschnittsstudie an der Frauenklinik des Inselspitals als Basis dienen.
Hormontherapie – «endokriner Jungbrunnen»?
Argumente für eine individualisierte Gabe zur Verbesserung der Lebensqualität
Die Wirksamkeit einer menopausalen Hormontherapie (MHT) zur Linderung klimakterischer Symptome ist heute unbestritten. Bei Frauen unter 60 Jahren oder innerhalb von 10 Jahren nach der Menopause («günstiges Fenster») ist die MHT wieder Therapie der ersten Wahl zur Prävention von Fragilitätsfrakturen. Heute ist es gesichert, dass bei einer gesunden Frau der Nutzen einer individualisierten MHT die Risiken überwiegt. Doch darf sie deshalb als «Jungbrunnen» bezeichnet werden?
Mit Mikronährstoffen und Vitaminen ins hohe Alter
Grundzüge der orthomolekularen Medizin
Gesundheit und Vitalität ab der Lebensmitte hängen mit der Einnahme bestimmter Mikronährstoffe zusammen. Ist der erhöhte Bedarf in dieser Lebensperiode nicht gedeckt, kann es zu Störungen bei Zellfunktion und -erneuerung kommen. Im Folgenden wird erläutert, wie durch individuell eingesetzte orthomolekulare Substanzen gemäss dem biochemischen Profil eine Optimierung der Organfunktionen erreicht wird.
Müssen wir hungern, um gesund alt zu werden?
Stand der Forschung zum «Wert» der Kalorienrestriktion in der Prävention
Beflügelt von der Mode der schlanken Figur ist das Körpergewicht in den Fokus gerückt. Dabei kann ein Schlankheitswahn, der zur Essstörung führen kann, nicht richtungsweisend für ein gesundes Gewicht sein. Es stellt sich aber gerade für eine Gesellschaft mit steigender Lebenserwartung die Frage, welches Gewicht optimal für ein gesundes Leben bis ins hohe Alter ist.
Sport – eine effektive Massnahme in der Brustkrebsprävention
Die klinisch relevanten Daten
Im Ärztealltag werden künftig mehr Frauen mit Brustkrebs zu betreuen sein. Gründe hierfür sind: Altersentwicklung, Lebensstilfaktoren wie Übergewicht und zunehmendes Langzeitüberleben infolge therapeutischen Fortschritts. Regelmässiger Sport stellt eine wichtige primäre und sekundäre Präventionsmassnahme dar. In diesem Artikel werden die klinisch relevanten Zusammenhänge zusammengetragen und diskutiert.
Pränatales genetisches Screening – neues Modell
EXPERTENBRIEF NR. 45 DER GYNÉCOLOGIE SUISSE SGGG
Seit dem 15. Juli 2015 wird der Ersttrimestertest (ETT) wie auch der nicht invasive Pränataltest (NIPT) für die Trisomien 21, 18 und 13 unter bestimmten Voraussetzungen von den Krankenkassen übernommen. Die SGGG stellt aufgrund der Beratung mehrerer Gremien mit Vertretern des Bundesamts für Gesundheit Hintergründe und wichtige Neuerungen zur Indikation und Anwendung des NIPT zusammen.
Familiärer Brust- und Eierstockkrebs
Aktuelle Aspekte der Beratung, Früherkennung und Therapie
Der hereditäre Brust- und Eierstockkrebs ist in den letzten beiden Jahren zunehmend ins Bewusstsein von Fachleuten und Patientinnen gerückt, was zu einem starken Anstieg der genetischen Beratungen und Mutationsanalysen geführt hat. Eine spezialisierte Betreuung dieser Patientinnengruppe ist aufgrund des hohen Erkrankungsrisikos wichtig. Neben der intensivierten Früherkennung stehen für Betroffene eine Vielzahl mittlerweile evidenzbasierter Optionen der Prävention und Therapie zur Verfügung.
Verlängert eine HRT das Überleben bei Ovarialkarzinom
Postmenopause
Hintergrund: 2015 sorgte eine umstrittene Metaanalyse zum Zusammenhang einer Hormonersatztherapie (HRT) mit der Erstdiagnose eines Ovarialkarzinoms für Aufregung: Es wurde ein signifikant erhöhtes Risiko für HRT-Anwenderinnen beschrieben, an einem Ovarialkarzinom zu erkranken (1). Doch welchen Einfluss hat eine HRT auf das Überleben von Frauen, die an einem Ovarialkarzinom erkrankt sind?
Wie ist die oben genannte Studie von Bešević und Kollegen zu bewerten?
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IN DIESEM HEFT
EDITORIAL
SCHERPUNKT: Active & Healthy Aging
- Diagnostik des (bio-) funktionellen Alterns
- Hormontherapie – «endokriner Jungbrunnen»?
- Mit Mikronährstoffen und Vitaminen ins hohe Alter
- Müssen wir hungern, um gesund alt zu werden?
- Sport – eine effektive Massnahme in der Brustkrebsprävention