ARS MEDICI 06/2016
BERUF, PRAXIS, POLITIK, GESELLSCHAFT
Inhalt
Schlamperei, Faulheit oder Absicht?
Zwei Drittel der Resultate klinischer Studien sind zwei Jahre nach Studienabschluss noch immer nicht publiziert.
Rosenbergstrasse
Politforum
Diabetische Retinopathie und Makulopathie nehmen zu
Ein Update zu Ursachen und Folgen des Diabetes mellitus an den Augen
Die Zahl der Patienten, die an einem Diabetes mellitus leiden, wird in den nächsten Jahrzehnten erheblich zunehmen, und damit auch die Zahl derjenigen, die in der Folge der Erkrankung eine Sehbehinderung entwickeln. Der folgende Beitrag behandelt wesentliche Faktoren diabetischer Sehstörungen, zeigt die präventive Bedeutung der Einstellung von Blutzucker, Blutdruck und Lipiden und skizziert die aktuellen Therapieoptionen.
Schilddrüsenunterfunktion bei Senioren
Hypothyreosesymptome nicht mit Altersveränderungen verwechseln
Mit zunehmendem Alter steigen auch die TSH-Werte. Dies erschwert bei Senioren die Diagnose einer subklinischen Hypothyreose. Bei nur leicht erhöhten Spiegeln sind Abwarten und TSH-Kontrolle gerechtfertigt. Bei anhaltend deutlich zu hohen TSH-Spiegeln kann auch im Alter eine sorgfältig titrierte Substitutionstherapie erfolgen.
Schwangerschaft und Diabetes
Insulin ist Trumpf
Eine Arzneimitteltherapie in Schwangerschaft und Stillzeit stellt den behandelnden Arzt immer wieder vor eine Herausforderung, wird dabei doch quasi das gesunde ungeborene Kind mitbehandelt. Allerdings kann eine unzureichende Behandlung der mütterlichen Erkrankung insbesondere beim Diabetes mellitus ein hohes Risiko für die embryonale und die fetale Entwicklung darstellen. Die Betreuung der Patientinnen soll aus diesem Grund durch spezialisierte Praxen und Kliniken erfolgen. Häufig stellt jedoch gerade der Hausarzt einen wichtigen Ansprechpartner vor Ort dar, um Patientinnen über mögliche Risiken ihrer Therapie oder die Folgen einer unzureichenden Behandlung zu informieren.
Bisphosphonate in der Langzeittherapie der Osteoporose
Sollen Bisphosphonate dauerhaft verabreicht werden, oder sind Therapiepausen möglich?
Zur Therapie der Osteoporose werden am häufigsten Bisphosphonate eingesetzt. Aber wie lange soll man diese Behandlung fortsetzen, und wie ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis dieser Substanzen?
Behandlung bei Obstipation – ein Update
Bisacodyl, Lubiproston, Linaclotid und andere Laxanzien
Unter einer chronischen Obstipation leiden weltweit 12 Prozent der Bevölkerung. Eine hohe Wirksamkeit zeigten stimulierende, neue sekretagog wirkende Laxanzien und periphere µ-Opioid-Rezeptor-Antagonisten. Bei der Wahl des geeigneten Verfahrens sollten neben der Art der Obstipation auch die Kosten berücksichtigt werden.
Nur einmal wöchentlich – GLP-1-Analoga im Vergleich
Mithilfe einer Netzwerkmetaanalyse verglichen britische Forscher die relative Wirksamkeit und Sicherheit lang wirksamer GLP-1-Analoga. Im Hinblick auf das Hypoglykämierisiko, den Blutdruck, die Blutfettwerte und die Serumwerte des C-reaktiven Proteins waren die Effekte der einzelnen Substanzen vergleichbar. Bezüglich der HbA1c-Spiegel, der Nüchternplasmaglukosewerte und des Körpergewichts zeigten sich dagegen Wirksamkeitsunterschiede.
DPP-4-Hemmer versus Sulfonylharnstoffe
Nutzen und Risiken im Vergleich
In einer Metanalyse konnten mit DPP-4-Inhibitoren fast die gleichen glykämischen Ziele erreicht werden wie mit Sulfonylharnstoffen. Zudem wirkten sich DPP-4-Inhibitoren günstiger auf das Körpergewicht aus und waren mit weniger Hypoglykämien verbunden.
Tocilizumab bei rheumatoider Arthritis – mit oder anstatt Methotrexat?
Ergebnisse der SURPRISE-Studie nach einem Jahr
Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, die auf Methotrexat allein nicht ausreichend ansprechen, muss eine Therapieanpassung erfolgen. Eine randomisierte Studie hat die Kombination mit dem Interleukin-6-Hemmer Tocilizumab und den Wechsel zu Tocilizumab in Monotherapie miteinander verglichen.
Mehr Aufmerksamkeit für Heuschnupfen
Allergische Rhinokonjunktivitis unterdiagnostiziert
Obwohl das Frühjahr auch die Saison für die allergische Rhinitis ist, wird sie häufig nicht als solche erkannt – sei es, weil die laufende Nase und die juckenden Augen für eine Bagatelle gehalten werden, sei es, weil man eher an eine Erkältung denkt. Einer aktuellen Untersuchung zufolge erlauben bereits vier Fragen eine Einschätzung, ob eine weiterführende allergologische Testung eingeleitet werden sollte (1).
Insulin degludec plus Liraglutid bei jedem Typ-2-Diabetes nützlich
Die Ergebnisse von Post-hoc-Analysen zeigen, dass die Fixkombination IDegLira bei Patienten in allen Diabetesstadien eine vergleichbare Senkung des HbA1c-Werts bewirkt. Die HbA1c-Reduzierung war zudem unabhängig vom Body-Mass-Index (BMI) und von der Insulindosis vor Therapiebeginn, variierte jedoch geringfügig in Abhängigkeit von der Vorbehandlung mit oralen Antidiabetika.
«Ein kleiner Schritt für Empagliflozin, ein grosser Sprung für die Diabetsbehandlung»
Die EMPA-REG-Outcome-Studie hat Aufsehen erregt, da sie eine Senkung der kardiovaskulären Sterblichkeit und der Gesamtmortalität bei Typ-2-Diabetes durch den SGLT2-Hemmer Empagliflozin belegen konnte. Die Ergebnisse sind auch im Kontext früherer kardiovaskulärer Studien bei Zuckerkranken bemerkenswert. Aber es bleiben noch offene Fragen.
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Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats
EDITORIAL
WEITERES
MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
POLITFORUM: XUNDHEIT IN BÄRN
MEDIZIN
FORTBILDUNG
- Diabetische Retinopathie und Makulopathie nehmen zu
- Schilddrüsenunterfunktion bei Senioren
- Schwangerschaft und Diabetes
- Bisphosphonate in der Langzeittherapie der Osteoporose
- Behandlung bei Obstipation - ein Update
STUDIE REFERIERT
- Nur einmal wöchentlich - GLP-1-Analoga im Vergleich
- DPP-4-Hemmer versus Sulfonylharnstoffe
- Tocilizumab bei rheumatoider Arthritis - mit oder anstatt Methotrexat?
- Mehr Aufmerksamkeit für Heuschnupfen
ARGUS PHARMAKOTHERAPIE
- Insulin degludec plus Liraglutid bei jedem Typ-2-Diabetes nützlich
- «Ein kleiner Schritt für Empagliflozin, ein grosser Sprung für die Diabetsbehandlung»