CongressSelection 14/2015
Diabetologie
SGLT-2-Hemmer verhilft Typ-2-Diabetikern zu längerem Leben
Signifikante Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse
EMPA-REG OUTCOME hiess die Studie, deren gutes Outcome bei der Präsentation auf dem EASDKongress in Stockholm spontanen Beifall auslöste: Der kombinierte primäre Endpunkt aus kardiovaskulärem Tod sowie nicht tödlichem Myokardinfarkt und Schlaganfall, kurz als 3-PointMACE bezeichnet, trat bei Typ-2-Diabetikern unter einer Zusatztherapie mit Empagliflozin knapp signifikant seltener auf als ohne den SGLT-2-Hemmer. Noch deutlicher war der Vorteil im Hinblick auf die kardiovaskuläre Mortalität und die Gesamtsterblichkeit.
Neue Einsatzgebiete für SGLT-2-Hemmer?
Erste Erfahrungen zu Nephroprotektion und zu Typ-1-Diabetes
Die Substanzgruppe der SGLT-2-Inhibitoren stellt mit ihrem insulinunabhängigen Wirkmechanismus eine interessante und unkonventionelle Option in der Diabetestherapie dar. In der EMPA-REG-Studie brachte ein SGLT-2-Inhibitor eine Reduktion der kardiovaskulären Mortalität. Doch aktuelle Studien weisen auch in Richtung neuer Einsatzgebiete: Nephroprotektion und Erleichterung der Insulineinstellung beim Typ-1-Diabetes.
Kongressnotizen
Mehr Pestizide – mehr Diabetes
Die Entwicklung eines Diabetes mellitus erfolgt aus heutiger Sicht im Zusammenspiel von Erb- und Umweltfaktoren. Dabei mehren sich die Hinweise, dass Umweltschadstoffe wie Pestizide in der Pathogenese eine Rolle spielen. In einem systematischen Review mit Metaanalyse wurden nun diese Zusammenhänge von einer griechisch-britischen Arbeitsgruppe eingehender geprüft. Wie Georgios Ntritsos und Mitarbeiter in einem Poster berichteten, wurden 21 Studien mit insgesamt 66 714 Teilnehmern, davon 5066 Diabetikern, in diese Analyse aufgenommen.
Kontroverse Diskussion um Dreifachtherapien bei Typ-2-Diabetes
Synergistische Wirkprinzipien kontra Hypoglykämierisiko
Bei Typ-2-Diabetes ist die Behandlung mit drei Antidiabetika langfristig eher die Regel als die Ausnahme. Aber ist das wirklich zielführend und notwendig – und sollte man vielleicht sogar schon sehr früh damit beginnen? Das wurde beim EASD-Kongress in Stockholm angeregt und kritisch diskutiert.
Mehr Bewegung – Arzt als wichtigster Motivationsfaktor
Körperliche Aktivität ist nachweislich eine effektive, nicht pharmakologische Intervention, die bei Typ-2-Diabetikern wie auch bei Hypertonikern die Glukose- und Blutdruckwerte und damit letztlich auch die Langzeitprognose verbessert. Doch die Erfahrungen in der Praxis machen deutlich, dass es oft schwierig ist, die Patienten entsprechend zu motivieren, und dass viele der Betroffenen die empfohlenen Aktivitätslevel nicht erreichen. Was könnte helfen?
Ernährung bei Typ-2-Diabetes – Diät ist sinnvoll – aber welche
Warum die Diätempfehlung individualisiert erfolgen sollte
Während ein kausaler Zusammenhang zwischen Überernährung, Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2 heute als gesichert gilt und «Lebensstilmodifikation» sowohl in der Prävention als auch in der Therapie des Diabetes empfohlen wird, sind die Details erstaunlich unklar. Das betrifft vor allem die Frage der Ernährung.
Künstliche Betazelle- Bald auch in der Praxis verfügbar
Interview mit Prof. Steven V. Edelman
Die rasante Entwicklung der Mess- und Computertechnologie verändert die Diabetestherapie. Wir sprachen mit Prof. Steven Edelman von der UC San Diego School of Medicine, einem der Vordenker der technologischen Revolution in der Diabetologie.
Unterzuckerungen haben eine katastrophale Wirkung auf das Gehirn
Besonderheiten der Diabetestherapie bei älteren Patienten
In der individuellen Behandlung älterer Typ-2-Patienten sind auch Komorbiditäten, Begleitmedikationen und der kognitive Status des Patienten zu beachten. Zu den Hauptzielen zählen eine optimale Lebensqualität und das Vermeiden von Hypoglykämien. Gerade Letzteres hat hohe Priorität, so Prof. Johan G. Eriksson aus Helsinki (Finnland).
Wenn der Embryo in der Zuckerlösung badet
Diabetes während Schwangerschaft hat Folgen für das ganze Leben
Frauen mit Diabetes in der Schwangerschaft weisen oft erhöhte Blutzuckerwerte auf. Die betreffen auch das Kind – und das hat auch Langzeitfolgen für den Nachwuchs. So neigen Kinder, die einen Teil ihrer Entwicklung im Uterus unter hyperglykämischen Bedingungen verbringen, später vermehrt zu Adipositas, ausserdem erkranken sie häufiger an Typ-2-Diabetes. Wie kommt es zum Link zwischen dem vorgeburtlichen Bad in Zuckerlösung und dem erhöhten Diabetes-2-Risiko?
Was geschieht vor dem Diabetes?
Kommunikation zwischen Fettleber und fettem Pankreas
Der Manifestation eines Diabetes mellitus Typ 2 geht eine lange Phase des Prädiabetes mit steigender Insulinresistenz und sinkender Insulinproduktion voraus. Was genau in dieser Zeit im Organismus geschieht, wird in den letzten Jahren verstärkt beforscht und zunehmend besser verstanden. Dabei dürften neben der Fettleber auch Fetteinlagerungen im Pankreas eine wichtige Rolle spielen.
Wenn das Gehirn insulinresistent wird
Essverhalten wird zentral durch Insulin reguliert
In bestimmten Regionen des Gehirns werden in grosser Zahl Insulinrezeptoren gefunden. Diese dürften die Stoffwechsellage und das Verhalten auf vielfältige Weise beeinflussen. Allerdings kann sich auch an diesen zentralen Rezeptoren eine Insulinresistenz entwickeln.
Die dritte Diabetes Grand Tour
Mit dem Velo von Wien nach Stockholm
Auch in diesem Jahr schwangen sich wieder sportliche Diabetiker auf ihr Velo und strampelten gemeinsam vom Ort der letzten zum Ort der diesjährigen Jahrestagung – insgesamt um die 2000 Kilometer.
Kongressimpressionen
51. Jahreskongress der European Assiciation for Study of Diabetes (EASD) 2015
14. bis 18. September in Stockholm
- SGLT-2-Hemmer verhilft Typ-2-Diabetikern zu längerem Leben
- Neue Einsatzgebiete für SGLT-2-Hemmer?
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- Kontroverse Diskussion um Dreifachtherapien bei Typ-2-Diabetes
- Mehr Bewegung – Arzt als wichtigster Motivationsfaktor
- Ernährung bei Typ-2-Diabetes - Diät ist sinnvoll - aber welche
- Künstliche Betazelle- Bald auch in der Praxis verfügbar
- Unterzuckerungen haben eine katastrophale Wirkung auf das Gehirn
- Wenn der Embryo in der Zuckerlösung badet
- Was geschieht vor dem Diabetes?
- Wenn das Gehirn insulinresistent wird
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