ARS MEDICI 20/2015
Medien Moden Medizin
Neuronale Verbindung von Mensch und Maschine
Jahreskongress der deutschen Neurologen in Düsseldorf. Das Prinzip klingt einfach: Die elektrische Hirnaktivität von Patienten, wie beispielsweise Paraplegikern oder Locked-in-Patienten, wird wie bei einem EEG abgeleitet und in Steuersignale für Computer, Prothesen oder Maschinen umgesetzt – so wie beim «Gedankenschach» auf dem Foto (BBCI, TU Berlin).
Rosenbergstrasse
Kari, poetisch gestimmt: «Verblüht sind Dahlien, Rosen, Ginster / abends wird’s schon früh jetzt finster / die Rechnung steigt für Öl und Licht / der Tag nimmt ab – ich leider nicht.
Gelbe Pferde
Professor J.* meinte: «Schreib doch mal was über Männer, die wie Sokrates leben wollen!» Da er stets Hintergedanken hat, vermutete ich, dass ich weder über Mäeutik noch über Philosophie schreiben sollte. «Thema ‹grossartige Lehrer›?», fragte ich. «Nein!», protestierte Vreni*, meine MPA. «Keine Glosse über Lehrer! Das sind die schlimmsten Patienten! Rechthaberische querulatorische Besserwisser!» «Freiwilliges Trinken von Schierlingsbechern?», rätselte ich weiter. Professor J. schmunzelte: «Beinahe richtig.
Politforum
60 Prozent der neuen Arzneimittel ohne Zusatznutzen, aber zu höheren Preisen?
«Rund 60 Prozent aller neuen Arzneimittel ohne Zusatznutzen», das meldet das Kölner Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Januar 2015. Das deutsche Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes verlangt eine Untersuchung neuer Wirkstoffe und Anwendungsgebiete von Arzneimitteln (AM) auf ihren Zusatznutzen. Dies als Grundlage für die Preisverhandlungen mit den Krankenkassen. Auch in der Schweiz stellt sich die Frage der Beurteilung des
Qualitätssicherung in der Praxisapotheke
Die Selbstdispensation hat sich bestens eta-
bliert und gilt als patientenfreundlicher,
sicherer und kostengünstiger Medikamenten-
abgabekanal. Dennoch muss bei der Führung
einer Praxisapotheke eine Fülle an Gesetzen,
Vorschriften und Richtlinien beachtet werden.
Das verwendete Qualitätssicherungssystem
spielt daher bei der Umsetzung dieser Vorga-
ben eine umso wichtigere Rolle. Die APA hat
hierfür ein QS-Handbuch entwickelt und die-
sen Sommer neu revidiert.
Die Sarkoidose ist ein Chamäleon
Interview mit Prof. Martin Brutsche, Kantonsspital St. Gallen
Aufgrund ihrer vielgestaltigen Manifestationen gilt die Sarkoidose als symptomatologisches «Chamäleon». Meist ist die Lunge betroffen, aber auch Sehstörungen, Gelenkschmerzen, Müdigkeit und Schwitzen können Anzeichen einer Sarkoidose sein. In der Praxis ist die korrekte und vor allem frühzeitige Diagnose eine Herausforderung. Wir sprachen mit Prof. Martin Brutsche über die wichtigen Aspekte dieser seltenen Krankheit.
Chronische Schmerzen – mögliche Mechanismen beleuchtet
Eine der verschiedenen, jeweils einem spezifischen Thema gewidmeten Sitzungen während des Kongresses der Europäischen Schmerzföderation (EFIC) befasste sich mit chronischen Schmerzen. Dabei wurden auch mögliche Mechanismen angesprochen, die bei der Entstehung und Aufrechterhaltung chronischer Schmerzen eine Rolle spielen könnten.
Zum Jahr gegen den neuropathischen Schmerz – Therapieempfehlungen aktualisiert
Bis neuropathische Schmerzen diagnostiziert und adäquat therapiert werden, vergehen oft Jahre. Zur Förderung des Wissens zu dieser Erkrankung hat die Europäische Schmerzföderation (EFIC) zusammen mit der International Association for the Study of Pain (IASP) das Jahr 2015 zum Jahr gegen den neuropathischen Schmerz erklärt. Zudem hat die NeuPSIG (Special Interest Group on Neuropathic Pain) gerade eine aktualisierte Version ihrer Therapieempfehlungen herausgegeben.
Kurz und bündig – EFIC-Splitter
Lesen Sie auf dieser Seite weitere interessante Kurzberichte vom diesjährigen Kongress der European Pain Federation (EFIC) in Wien.
Therapie der Depression heute
Von Psychotherapie und Antidepressiva bis zur Elektrokonvulsionstherapie
Die Behandlung der Depression ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Psychiatern, Psychologen und Hausärzten. Am 5. Königsfelder Symposium gaben Experten aus diesen Berufsgruppen einen Überblick über den derzeitigen Stand der Forschung und der Behandlungsmöglichkeiten.
Alkoholmissbrauch erkennen und behandeln
Psychologische Interventionen, Teilnahme an Selbsthilfegruppen und Medikamente erhöhen die Chance auf Abstinenz
Alkoholerkrankungen sind weit verbreitet und richten enormen gesundheitlichen Schaden an. Internationale Studien haben gezeigt, dass über 20 Prozent der Patienten, die sich in der Primärversorgung vorstellen, Alkohol in riskanter Weise konsumieren oder bereits eine Alkoholabhängigkeit entwickelt haben.
Antidepressiva, Antipsychotika und der Schlaf
Psychopharmaka auch bei Schlafgestörten ohne psychiatrische Diagnose einsetzen?
Viele psychiatrische Erkrankungen gehen mit einer Beeinträchtigung des Schlafs einher. Insbesondere Patienten mit affektiver Störung oder Psychose berichten häufig über Schlafstörungen. Die zur Behandlung dieser beiden Störungsgruppen eingesetzten Medikamente – Antidepressiva und Antipsychotika – haben teilweise schlaffördernde Wirkungen, die auch für Schlafgestörte ohne psychiatrische Diagnose genutzt werden könnten.
Therapeutische Lokalanästhesie
Schmerz vertreibt Schmerz
Was tun, wenn Schmerzen unsere älteren Patienten plagen und bei vielen Aktivitäten des täglichen Lebens behindern? Durch Multimorbidität und schon vielfache Medikation ist die Arzneimitteltherapie oft nicht gangbar wegen der Gefährdung durch Nebenwirkungen, Retention und Interaktionen. Ist vielleicht die therapeutische Lokalanästhesie (TLA) bei diesen Patienten eine gute Alternative?
Psychische Störungen und Sportbedarf in der Schweiz – eine Situationsanalyse
Gehören Menschen mit einer psychischen Behinderung ebenfalls zum Kundensegment von PluSport, dem Dachverband des Behindertensportes in der Schweiz? Diese Frage wird in einem aktuellen Beitrag von Nikolai Kiselev, Hanni Kloimstein und Hans Lichtensteiner beantwortet. Neben theoretischen Analysen wurden Psychiatrieärzte und Fachpersonen sowie die Betroffenen selbst im Hinblick auf einen möglichen Sportprogrammaufbau befragt. Zusammenfassend kann von einem akuten Angebotsausbaubedarf angesichts des nur rudimentär vorhandenen Sportangebots für Menschen mit psychischen Störungen gesprochen werden.
Starke chronische Schmerzen im Kreuz
Retardiertes Tapentadol effektiver als retardiertes Oxycodon/Naloxon
Eine prospektive, randomisierte und kontrollierte IIIb/IV-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Tapentadol retard bei chronischen Kreuzschmerzen wirksamer ist als das Retardpräparat Oxycodon/Naloxon und eine bessere gastrointestinale Verträglichkeit aufweist.
Topisches Diclofenac gegen neuropathische Schmerzen
In einer Cross-over-Studie konnte mit topischem Diclofenac bei Patienten mit postherpetischer Neuralgie oder komplexem Schmerzsyndrom im Vergleich zu Plazebo eine signifikante Linderung neuropathischer Schmerzen erzielt werden. Unerwünschte Wirkungen wurden nicht beobachtet.
Zubi zeichnet
Inhalt
Impressum
EDITORIAL
MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
ARSENICUM
POLITFORUM: XUNDHEIT IN BÄRN
APA
MEDIZIN
INTERVIEW
BERICHT
- Chronische Schmerzen - mögliche Mechanismen beleuchtet
- Zum Jahr gegen den neuropathischen Schmerz - Therapieempfehlungen aktualisiert
- Kurz und bündig - EFIC-Splitter
- Therapie der Depression heute
FORTBILDUNG
- Alkoholmissbrauch erkennen und behandeln
- Antidepressiva, Antipsychotika und der Schlaf
- Therapeutische Lokalanästhesie