ARS MEDICI-Dossier 07/2015
GASTROENTEROLOGIE
Reizdarmsyndrom – Diagnose und Behandlung
Organische Erkrankungen ausschliessen, ganzheitlich behandeln
Das Reizdarmsymptom ist das am häufigsten diagnostizierte gastrointestinale Krankheitsbild. Es betrifft 7 bis
21 Prozent der Allgemeinbevölkerung. Ein kürzlich erschienener klinischer Review fasst den aktuellen Wissens-
stand zum Reizdarmsyndrom zusammen.
Phytotherapie gegen Reizmagen und Reizdarm
Was bietet die Naturheilkunde bei Verdauungsbeschwerden?
Beschwerden im Verdauungstrakt, die nicht im Rahmen einer schweren oder chronischen Erkrankung auftreten, sind in der Allgemeinbevölkerung häufig. Oft ist die Symptomatik selbstlimitierend und von kurzer Dauer. Bei chronisch rezidivierenden Beschwerden hingegen ist die Lebensqualität derart eingeschränkt, dass über die Hälfte der Patienten Hilfe bei naturheilkundlich-komplementären Verfahren sucht. Wie man sich bei dieser Therapie an der Evidenz orientiert und im Einzelfall pragmatisch vorgehen kann, zeigt der folgende Beitrag.
Unser Behandlungsspekturm wird sich grundlegend erweitern
Neue Therapeutika für Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
Das Jahrestreffen der europäischen Experten für chronisch entzündliche Darmerkrankungen (ECCO – European Crohn’s and Colitis Organisation) offenbarte eine erfreuliche Entwicklung: Neue Therapeutika werden zukünftige Behandlungsoptionen deutlich erweitern. Wir sprachen mit Prof. Gerhard Rogler, ECCO-Vorstandsmitglied und wissenschaftlicher Beirat von ARS MEDICI, über die Höhepunkte des diesjährigen Kongresses in Barcelona.
Immunsuppressive CED-Therapien – Erfahrungen aus der Praxis
Alter und Kombinationen sind wichtige Parameter zur Einschätzung der Risiken
Besonders bei schweren Verläufen von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist die Behandlung mit Immunsuppressiva eine hilfreiche Option. Allerdings kann deren Einsatz mit Risiken verbunden sein. Sie sind von der individuellen Situation, vom Alter der Patienten, aber auch von der Kombination mit anderen Präparaten abhängig.
Welchen Einfluss haben äussere Faktoren auf CED?
Essen, Bakterien, Medikamente, Stress:
Äussere Faktoren können bei entsprechender genetischer Ausstattung entzündliche Darmerkrankungen auslösen. Bis anhin ist das Wissen über solche Umwelteinflüsse und deren Zusammenspiel jedoch sehr begrenzt. Am ECCOJahrestreffen in Barcelona fasste Prof. Dr. Dr. Gerhard Rogler vom Universitätsspital Zürich den derzeitigen Kenntnisstand zusammen.
Hepatitis C – Interferon ist nicht mehr Standardtherapie
Durch die Zulassung direkt antiviral wirksamer Medikamente hat sich die Behandlung der chronischen Hepatitis C verändert. Interferonbasierte Regime gehören nicht mehr zu den Standardoptionen. In einer neuen Leitlinie haben deutsche, österreichische und schweizerische Fachgesellschaften ihre aktuellen Empfehlungen zur Therapie der chronischen Hepatitis bei Erwachsenen zusammengefasst. Die Zulassungen von Swissmedic weichen teilweise von den Zulassungen der EMA ab. Daher können unter Umständen nicht alle Empfehlungen der Guidelines 1:1 auch in der Schweiz umgesetzt werden.
Früh und konsequent behandeln
Neue HCV-Therapien machen dies möglich
Direkt antivirale Agenzien sind hochwirksam bei chronischer Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV), und das bei guter Verträglichkeit und ohne Interferonzusatztherapie. Selbst Patienten mit hochgradiger Niereninsuffizienz können mit Therapieregimen wie Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir ± Ribavirin erfolgreich behandelt werden. Ob die neuen Therapien langfristig zu einer globalen HCV-Eradikation beitragen können, wurde auf dem Kongress der European Association for the Study of the Liver (EASL) in Wien diskutiert.
Was gibt es Neues zu Clostridium difficile?
Behandlung nach Schweregrad – Fäkaltransplantation bei Rezidiven als neue Option
Eine Darminfektion mit Clostridium difficile kann zu schwerer Kolitis führen. Der Erreger wird meist im Krankenhaus erworben, die Anzahl ambulanter Erkrankungen nimmt jedoch zu. Als Hauptrisikofaktor für die Clostridium-difficileInfektion gilt die Einnahme von Antibiotika. Zur Behandlung werden meist Vancomycin und Metronidazol angewendet. Bei Rezidiven hat sich die Transplantation von Fäkalmikroben als sichere und wirksame Strategie erwiesen.
Kolonkarzinom – von Screening bis ASS
Aus einer Langzeitstudie geht hervor, dass die darmkrebsbedingte Sterblichkeit mit regelmässigen Tests auf okkultes Blut im Stuhl deutlich gesenkt werden kann. In einer anderen Untersuchung wurde nach der Darmkrebsdiagnose mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure ein verbessertes Überleben erzielt, wenn der Tumor eine intakte Expression des HLA-Klasse-1Antigens aufwies.
Refluxkrankheit als diagnostische und therapeutische Herausforderung
Gastroösophagealer Reflux ist sehr häufig und wird in der Regel mit einer antisekretorischen Therapie behandelt. Auch wenn diese bei den meisten Patienten zu einer Besserung der Symptome führt, weist das pathophysiologische Verständnis der Erkrankung immer noch Lücken auf.
Tipps zur Optimierung der Therapie des Morbus Crohn
Steroidfreie Remissionen, Mukosa- und Fistelheilung, weniger Hospitalisationen, weniger Operationen – die Therapie von Morbus Crohn (MC) mit TNFAlpha-Hemmern hat die Lebensqualität vieler Betroffener spürbar verbessert. Durch individuelle Anpassungen können die Behandlungsergebnisse weiter optimiert werden.
Leberschäden vorbeugen
Silymarin senkt Hepatotoxizität
Eine multizentrische prospektive Beobachtungsstudie kommt zu dem Ergebnis, dass die Behandlung mit Silymarin medikamentös bedingte hepatotoxische Symptome sowie Lebensqualität und Leistungsfähigkeit deutlich verbessert.
INHALT / IMPRESSUM
EDITORIAL
REIZDARM
- Reizdarmsyndrom - Diagnose und Behandlung
- Phytotherapie gegen Reizmagen und Reizdarm
- Unser Behandlungsspekturm wird sich grundlegend erweitern
CHRONISCH ENTZÜNDLICHE DARTMERKRANKUNGEN
- Immunsuppressive CED-Therapien - Erfahrungen aus der Praxis
- Welchen Einfluss haben äussere Faktoren auf CED?