CongressSelection 09/2015
Gynäkologie
HPV-Testung auf Erfolgskurs
Paradigmenwechsel in der Früherkennung des Zervixkarzinoms
Mit der Einführung des Pap-Tests wurde es möglich, die Krebsvorstufen des Zervixkarzinoms aufgrund ihrer veränderten Zellmorphologie frühzeitiger zu entdecken und zu behandeln. Die Inzidenz der Erkrankung nahm dadurch in West- und Mitteleuropa messbar ab. Seit einigen Jahren ist zudem bekannt, dass die Mehrzahl der Zervixkarzinome auf Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) zurückgeht. HPV-Tests könnten daher die Diagnostik zukünftig vereinfachen und Risikopatientinnen noch früher erkennen.
Geburtseinleitung: Neue Leitlinie, neue Optionen
Stellenwert eines positiven Geburtserlebnisses rückt in den Fokus
Lange Geburtsverläufe sind für Frauen, Ärzte und Krankenhäuser mit negativen Folgen belastet: Das negative Geburtserlebnis erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Sectio für eventuelle weitere Schwangerschaften, Ärzte müssen mit entsprechend enttäuschten Patientinnen umgehen und Krankenhäuser die Kosten für einen längeren Verbleib schultern. Neuigkeiten gibt es von drei Fachgesellschaften für Gynäkologie und Geburtshilfe zu berichten: Schweizer, Deutsche und Österreicher rücken näher zusammen.
Übergewichtige Schwangere: Stabilisierung auf zu hohem Niveau
Uterusmyome als neue Indikation für Ulipristalacetat
Ulipristalacetat (UPA) ist ein sogenannter Progesteronrezeptor-Modulator. Die Substanz besitzt antiproliferative, proapoptotische und antiangiogene Eigenschaften in kultivierten Leiomyomzellen, aber nicht in gesunden Myometriumzellen. Weiterhin hemme UPA die Ovulation, ohne die Östrogenserumkonzentration wesentlich zu beeinflussen, berichtete PD Dr. Petra Stute, Bern.
Masernfreie Schweiz - ist das bis Ende 2015 noch zu schaffen
Kampagne «Für eine Schweiz ohne Masern»
Europa soll bis Ende dieses Jahres masernfrei werden. Um ihren Beitrag zu leisten, hat die Schweiz beziehungsweise der Bundesrat 2011 die «Nationale Strategie zur Masernelimination 2011 bis 2015» verabschiedet. Noch ist die Schweiz von der erforderlichen Durchimpfungsrate von 95 Prozent ein ganzes Stück entfernt. Hausärzte und Gynäkologen können jedoch dazu beitragen, dass das ambitionierte Ziel erreicht wird.
Es muss nicht immer Antibiose sein
Multimodales Konzept gegen rekurrierende Harnwegsinfektionen
Rezidivierende Harnwegsinfekte sind die Plage vieler Frauen; behandelt werden sie grossteils antibiotisch. Als noch grössere Plage könnten sich allerdings die in Europa bereits häufig auftretenden Resistenzen entpuppen, die vor allem gegen Chinolone beobachtet werden. Was tun? Laut einer Schweizer Arbeit kann ein multimodales Therapiekonzept Abhilfe schaffen – ganz ohne Antibiotika.