Schweizer Zeitschrift für Gynäkologie 02/2007
Gesundheitsberatung in der Perimenopause
Praktische Tipps und Infoquellen
Die Gesundheitsberatung bei Frauen im mittleren Lebensalter erfordert ein umfassendes Konzept insbesondere hinsichtlich Management klimakterischer Beschwerden, des Knochendichteverlusts sowie der HerzKreislauf- und Krebsrisikofaktoren. Neben Substitutionstherapien und gezielten Behandlungen bei ersten manifesten Störungen ist eine Beratung zur Ernährung und körperlichen Aktivität von grosser Bedeutung.
Knochengesundheit: die Rolle der Ernährung
Empfehlungen in der Prävention und Therapie der Osteoporose
Die Ernährung hat gemäss neueren Erkenntnissen einen gewissen Einfluss auf die Entwicklung einer Osteoporose – neben einer genetischen Disposition und einer Reihe von Risikofaktoren als Hauptverantwortlichen für die Krankheitsentstehung. Die Tatsache, dass sie bewusst im Sinne einer Osteoporoseprävention verändert werden kann, gibt ihr einen besonderen Stellenwert. Die Kenntnisse über die Rolle der Ernährung bei der Entstehung und Verhütung der Osteoporose gestatten eine fachgerechte Beratung.
Tumortherapie-induzierte Osteoporose beim Mammakarzinom
Teil 1: Einflussfaktoren, Prävention und Therapie bei prämenopausalen Frauen
Im Rahmen der adjuvanten Therapie des hormonsensitiven Mammakarzinoms führen Therapieoptionen wie Chemotherapie, GnRH-Therapie und Aromatasehemmer in Abhängigkeit vom Ausgangsbefund zu einer nachhaltig negativen Beeinflussung des Knochenstoffwechsels. Es ist zu erwarten, dass der zunehmende Einsatz von Aromatasehemmern zu einer Steigerung der Tumortherapie-induzierten Osteoporose mit Frakturen führen wird. Der folgende Beitrag – Teil 1 bei prämenopausalen, Teil 2 bei postmenopausalen Frauen – gibt einen Überblick über die Zusammenhänge und zeigt Möglichkeiten der Prävention und Therapie auf (Teil 2 folgt in «Gynäkologie» 3/07).
Vorankündigungen Fortbildungen:
«Gynäkologie der Jugendlichen und HPV-Impfung» als Hauptthema am SGGG-Jahreskongress, Lugano, am 30.6.20079. GYNEA-Symposium: Bern, 15.9.2007
Frauenherzen in besonderer Gefahr
Was viele nicht wissen: Ein Herzinfarkt verläuft bei Frauen schwerer als bei Männern. Tod durch Herzinfarkt betrifft zu über die Hälfte Frauen. Der Grund: Viele Frauen nehmen ihre Herzbeschwerden, speziellen Symptome und Risiken nicht ernst; Behandlungen beginnen oft viel zu spät. Dabei könnte im Vorfeld viel durch Vorsorgeuntersuchungen, auch in der Frauenarztpraxis, getan werden.
SABCS-Meeting: Zielgerichtet und individualisiert vorgehen
29. San Antonio Breast Cancer Symposium , Dezember 2006
Das Behandlungsspektrum beim Brustkrebs wird immer breiter, darin waren sich die rund 8000 Mammakarzinomspezialisten aus aller Welt anlässlich des SABCS im Dezember sicher. Neue zielgerichtete, molekulare Ansätze in Kombination mit zahlreichen schon angewandten Therapien wecken die Hoffnung, dass sich in den nächsten Jahren das Brustkrebs-Überleben weiterhin wesentlich verbessert.
Primäres Mammakarzinom
Exemestan auch in der erweiterten Adjuvanz
Postmenopausale Frauen mit primärem hormonsensitivem Mammakarzinom profitieren von einer erweiterten adjuvanten Therapie mit Exemestan (Aromasin®) im Anschluss an eine fünfjährige Tamoxifen-Therapie. Der Aromatasehemmer erhöht dabei die rezidivfreie Überlebensrate um 56% und das krankheitsfreie Überleben um 32%.
Was gibt es Neues in der kardiovaskulären Therapie?
Ein Überblick über innovative Strategien
Leider liegt die Herz-Kreislauf-Mortalität bei Frauen, wie auch bei Männern, immer noch auf Platz 1 aller Todesursachen. Dabei verfügt die medikamentöse Therapie der Herz- und Kreislauferkrankungen, obwohl erst 50 Jahre alt, über ein enormes Spektrum. Von den Neuentwicklungen in jüngster Zeit, die dem Bedürfnis nach immer wirksameren und verträglicheren Therapieansätzen entsprechen, sind vor allem die nachfolgenden hervorzuheben.
Postmenopausale Osteoporose
Fünf oder zehn Jahre Bisphosphonat-Gabe?
Eine optimale Therapiedauer bei Frauen mit postmenopausaler Osteoporose zur Frakturprophylaxe ist nicht definiert. Die randomisierte FLEX-Studie untersuchte, ob Frauen, welche während fünf Jahren mit Alendronat behandelt wurden, von einer weiteren Behandlung während insgesamt zehn Jahren profitieren. Das Ergebnis: Bei sehr hohem Frakturrisiko lohnt sich die Weiterbehandlung, bei den übrigen Patientinnen hält der induzierte Knochenschutz an, und sie können eine mehrjährige Therapiepause einlegen.
Editorial
Schwerpunkt: Präventionsaufgaben im mittleren Lebensalter
- Gesundheitsberatung in der Perimenopause
- Knochengesundheit: die Rolle der Ernährung
- Tumortherapie-induzierte Osteoporose beim Mammakarzinom