Die Stadt und Beginn des Endes
Zum 190. Geburtstag von Theodor Storm (1817–1888)
Die Stadt
Am grauen Strand, am grauen Meer Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer, Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.
Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai Kein Vogel ohn Unterlass;
Die Wandergans mit hartem Schrei Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
Am Strande weht das Gras.
Doch hängt mein ganzes Herz an dir, Du graue Stadt am Meer;
Der Jugend Zauber für und für Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
Du graue Stadt am Meer.