«Was wenig kostet, ist nicht viel wert»
Prävention und Repression sind seit jeher so etwas wie siamesische Zwillinge. Von den Aussätzigenkolonien in Mittelalter und früher Neuzeit bis zu den heutigen Reisebeschränkungen für HIV-Infizierte in vielen Ländern spannt sich ein grosser Bogen verordneten Zwangs zum (vermeintlichen) Wohle aller. Die medizinisch wirklich grossen Epidemien wie die der Atemwegserkrankungen durch unentrinnbare Luftverschmutzungen oder die der fettsuchtvermittelten Stoffwechsel- und Gefässleiden durch fehlgeleitete Ernährung scheinen es gegenüber den Infektionen in der Risikowahrnehmung und dem Eifer für abwehrende, als vorbeugend erhoffte, Massnahmen schwerer zu haben. Präventive Bemühungen scheinen, nicht unähnlich denjenigen beim verschiedenen Cochrane-Gruppen haben kürzlich eine systematische Übersicht zur Unterbrechung oder Verminderung der Ausbreitung respiratorischer Viren durch physikalische Massnahmen veröffentlicht, die einer willkommenen Rehabilitierung bescheidener und vergleichsweise billiger Handlungen gleichkommt.