CongressSelection 04/2015
Gastroenterologie
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Unser Behandlungsspektrum wird sich grundlegend erweitern
Das Jahrestreffen der europäischen Experten für chronisch entzündliche Darmerkrankungen (ECCO) offenbarte eine erfreuliche Entwicklung: Neue Therapeutika werden zukünftige Behandlungsoptionen deutlich erweitern. Ein Gespräch mit dem ECCO-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Dr. Gerhard Rogler von der Universität Zürich zu den Höhepunkten des diesjährigen Kongresses.
Kleine ECCO-Statistik
Die European Crohn’s and Colitis Organisation (ECCO) wächst. Mit 5420 Teilnehmern trafen sich am diesjährigen Kongress so viele CED-Experten wie noch nie. Dabei stellten Grossbritannien (606), Deutschland (464), Spanien (446), Italien (358) und die USA (329) die meisten. Auch die Schweiz war mit 227 Teilnehmern sehr gut vertreten.
Anti-TNF-Behandlung in der Schwangerschaft – kein erhöhtes Risiko
Neue Studie zu Schwangerschaft untersucht Einfluss auf Säuglingsentwicklung
Die Therapie von chronisch entzünd- lichen Darmerkrankungen mit TNF-a-Hemmern oder anderen Biologika kann sehr effektiv sein. Allerdings sind die Kenntnisse über die Wirkung der Antikörper auf ungeborene Kinder bis anhin nur gering. In einer am ECCO-Jahrestreffen in Barcelona vorgestellten Studie konnten keine Auffälligkeiten bei den Babys festgestellt werden.
Welchen Einfluss haben äussere Faktoren auf CED?
Essen, Bakterien, Medikamente, Stress:
Äussere Faktoren können bei entsprechender genetischer Ausstattung entzündliche Darmerkrankungen auslösen. Bis anhin ist das Wissen über solche Umwelteinflüsse und deren Zusammenspiel jedoch sehr begrenzt. Am ECCO-Jahrestreffen in Barcelona fasste Prof. Dr. Dr. Gerhard Rogler vom Universitätsspital Zürich den derzeitigen Kenntnisstand zusammen.
Immunsuppressive CED-Therapien – Erfahrungen aus der Praxis
Alter und Kombinationen sind wichtige Parameter zur Einschätzung der Risiken
Besonders bei schweren Verläufen von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist die Behandlung mit Immunsuppressiva eine hilfreiche Option. Allerdings kann deren Einsatz mit Risiken verbunden sein. Sie sind von der individuellen Situation, vom Alter der Patienten, aber auch von der Kombination mit anderen Präparaten abhängig.
Tipps zur Optimierung der Therapie des Morbus Crohn
Steroidfreie Remissionen, Mukosa- und Fistelheilung, weniger Hospitalisationen, weniger Operationen – die Therapie von Morbus Crohn (MC) mit TNF-α-Hemmern hat die Lebensqualität vieler Betroffener spürbar verbessert. Durch individuelle Anpassungen können die Behandlungsergebnisse weiter verbessert werden.
Hepatitis C – neue Therapieoptionen bringen neue Herausforderungen
Die Hepatitis C war ein zentrales Thema am 50. Jahreskongress der EASL. Im Gespräch mit Dr. Philip Bruggmann, Chefarzt Innere Medizin, Arud-Zentren für Suchtmedizin, Zürich, und Chairman Swiss Experts in Viral Hepatitis (SEVHep), liessen wir die aktuellen Entwicklungen noch einmal Revue passieren. Der Experte machte deutlich, wo die Möglichkeiten und Grenzen der neuen Medikamente beziehungsweise ihres Einsatzes liegen.
Wirksame Therapien für die Leber
Heilung bei Hepatitis C, Neues gegen NASH und Krebs
Die interferonfreie Behandlung mit direkt antiviralen Agenzien (DAA) hat sich bei chronischer Hepatitis-C-Virusinfektion (HCV) als wirksam und verträglich erwiesen. In den Fokus rücken nun praktische Fragen der Priorisierung: Kann man den Therapiebeginn verzögern oder die Behandlung verkürzen, wie wirkt sich ein Virendurchbruch auf die weiteren Therapiechancen aus? Vorgestellt wurden auf dem Kongress der European Association for the Study of the Liver (EASL) auch neue Therapiansätze gegen nicht alkoholische Steatohepatitis und Leberzellkrebs, sie sind noch in frühen Entwicklungsstadien.
Standardtherapie mit neuen DAA
Interferonfrei zu hohen Heilungsraten bei Hepatitis C
Das Datenmaterial zu den neuen direkten antiviralen Agenzien (DAA) wird immer umfangreicher. Die Ergebnisse bestätigen die Wirksamkeit bei therapienaiven und vorbehandelten Patienten mit chronischer Hepatitis C, unabhängig vom Stadium der Lebererkrankung oder von eventueller Koinfektion mit dem HI-Virus.
Früh und konsequent behandeln – Neue HCV-Therapien machen dies möglich
Neue HCV-Therapien machen dies möglich
Direkt antivirale Agenzien sind hochwirksam bei chronischer Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV), und das bei guter Verträglichkeit und ohne Interferonzusatztherapie. Selbst Patienten mit hochgradiger Nieren-insuffizienz können mit Therapieregimen wie Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir ± Ribavirin erfolgreich behandelt werden. Ob die neuen Therapien langfristig zu einer globalen HCV-Eradikation beitragen können, wurde auf dem Kongress der European Association for the Study of the Liver (EASL) in Wien diskutiert.
- Inhaltsverzeichnis
- Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
- Kleine ECCO-Statistik
- Anti-TNF-Behandlung in der Schwangerschaft - kein erhöhtes Risiko
- Welchen Einfluss haben äussere Faktoren auf CED?
- Immunsuppressive CED-Therapien - Erfahrungen aus der Praxis
- Tipps zur Optimierung der Therapie des Morbus Crohn
- Hepatitis C - neue Therapieoptionen bringen neue Herausforderungen
- Wirksame Therapien für die Leber
- Standardtherapie mit neuen DAA
- Früh und konsequent behandeln - Neue HCV-Therapien machen dies möglich