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EDITORIAL
Schwerpunkt: Corona in der Gynäkologie
E ine schwierige Zeit begleitet uns. Die Medizin hat sich verändert. In der Zeit knapper Ressourcen versuchen wir, die beste Medizin zu betreiben, gleichzeitig müssen Kontakte mit Patientinnen und Patienten eingeschränkt werden, damit diese und andere vor potenziellen Ansteckungen geschützt sind. Anpassungen in der Medizin sind unumgänglich, und dabei sind wir an Fachempfehlungen und Guidelines gebunden.
Corona in der Frauenheilkunde ... Frau Prof. Sibil Tschudin beschreibt unseren Alltag in der Frauenheilkunde und die medizinischen, interpersonellen, aber auch persönlichen Herausforderun-
Liebe Kollegin, lieber Kollege
gen, denen wir in dieser Zeit in unserem Arbeitsalltag ausgesetzt sind. Wir schwanken zwischen dem Anspruch, die adäquate medizinische Versorgung zu leisten - also gewünschte Kontrazeption, Schwangerenbetreuung, Diagnosen, Therapien und Prävention sicher zu stellen – und gleichzeitig Ängste und Unsicherheiten bezüglich derzeit unbeantworteter wissenschaftlicher Fragen auszuhalten. Frau Tschudin gibt wertvolle Tipps zur Orientierung. In der Onkologie, speziell bei Mammakarzinomen und gynäkologischen Karzinomen, zeigen die Kollegen Dr. Julia Landin, Prof. Walter Paul Weber, Prof. Christian Kurzeder und PD Dr. Markus Vetter, wie der Alltag in der klinischen Praxis bereits angepasst wurde, um Risiken zu vermeiden und Kontakte auf das Minimum zu beschränken. Dabei erläutern sie die neuen ESMO-Guidelines für die COVID-19-Pande-
mie und zeigen Prioritätslisten im Management der Malignome auf. Diese Informationen sollten auch dem Praxisarzt/der Praxisärztin bekannt sein. Frau Prof. Undine Lang zeigt auf, welche Risiko- und Schutzfaktoren in psychischen Belastungssituationen eine Rolle spielen. Dabei erläutert sie jüngste Resultate grosser internationaler Studien, darunter Metaanalysen bei verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Sie fasst schliesslich wichtige Pfeiler zur Resilienzentwicklung in der komplexen Stresssituation zusammen.
... und Kraft für uns alle Neben unseren klinischen Aufgaben gilt es in dieser Zeit insbesondere auch, die eigenen Ressourcen im Blick zu haben und nicht auszuschöpfen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie gesund bleiben und viel Kraft in dieser Zeit bewahren mögen.
Ihre Prof. Dr. Viola Heinzelmann-Schwarz
Direktorin Universitätsfrauenklinik Universitätsspital Basel
GYNÄKOLOGIE 1/2021
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