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EDITORIAL
D ie Wechseljahre: Lästig sind die Beschwerden für die betroffene Frau. Und oftmals zeitraubend in der Beratung für die betreuende Ärztin/den betreuenden Arzt. Für uns Ärztinnen/ Ärzte gilt dies insbesondere seit der ersten Publikation der Women’s Health Initiative (WHI) im Jahr 2002.
Diskussion um die HRT – Studiendaten richtigstellen Seitdem grassiert die Angst vor den Hormonen. Und das, obwohl inzwischen zahlreiche Studien und WHI-Auswertungen belegen, dass, wenn die Hormonsubstitution (HRT) richtig eingesetzt wird, das Risiko für Herz-Kreislauf- und Brustkrebserkrankungen sehr gering ist. In der Diskussion um die
Liebe Kolleginnen und Kollegen
HRT geht darüber hinaus manchmal vergessen, dass die Indikation je nach Menopausenalter variiert. So sollten Frauen mit einer frühen (< 45 Jahre) und vorzeitigen (< 40 Jahre) Menopause unbedingt eine HRT erhalten – also nicht nur zur Symptomkontrolle, sondern zur echten Prävention einer Demenz, eines Herzinfarkts, einer Osteoporose und von vielem mehr.
Praxis heute – das Spektrum der Indikationen In diesem Schwerpunktteil der GYNÄKOLOGIE möchten wir Ihnen zunächst mit einem Artikel von Frau Dr. med. Kerstin Blickenstorfer aus Zürich einen Überblick über das klimakterische Syndrom geben. Frau Dr. med. Anja Wüest und Frau Prof. Petra Stute aus Bern werden sodann mögliche Therapien vorstellen, die bei vulvovaginalen
Beschwerden zum Einsatz kommen können. Prof. Martin Birkhäuser, Prof. emeritus für gynäkologische Endokrinologie, heute in Basel lebend, langjähriger und international renommierter HRTExperte, thematisiert in seinem Artikel Fehlinformationen, jetzige Erkenntnisse und Folgen für die HRT-Anwendung. Im vierten Artikel beschreibt Frau Dr. med. Susanna Weidlinger zusammen mit Frau Prof. Petra Stute die Ursachen sowie die Diagnostik und die Therapie der prämaturen Ovarialinsuffizienz.
Und wenn ... ... Sie noch nie davon gehört haben, dass die Hörleistung in der Menopause abnehmen kann, dann muss das nicht an Ihrer Hörleistung liegen (?!), sondern es könnte damit zu tun haben, dass diese Thematik wenig verbreitet ist. Prof. Petra Stute hat deswegen dieses Thema in ihrem «First-To-Discuss»-Beitrag aufgegriffen.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.
Michael von Wolff und Petra Stute
GYNÄKOLOGIE 3/2018
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