Transkript
EDITORIAL
E s ist mir eine wahre Freude, Ihnen das vorliegende Heft präsentieren zu dürfen. Zentrales Thema ist die Frühgeburtlichkeit. Auf diesem Gebiet sind in den letzten Jahren massgebliche Fortschritte in der klinischen Forschung erreicht worden.
Neues in der Prävention von Frühgeburten Heute ist es besser möglich, durch Screeninguntersuchungen – wie insbesondere die Zervixlängenmessung mittels Ultraschall – die Patientinnen zu selektionieren, die von präventiven Massnahmen profitieren können. Demzufolge gibt es nach einer jahrzehntelangen Zunahme der Frühgeburtlichkeit nun eine Trendumkehr.
Liebe Kolleginnen und Kollegen
Bei der Tokolyse sind mittlerweile klare Statements möglich, wann eine solche sinnvoll ist und wann nicht. Die Wirksamkeit einer Tokolyse lässt sich definitiv auf maximal 7 Tage nachweisen; die Nebenwirkungsprofile der zur Verfügung stehenden Medikamente sind dabei klar definiert. Diese Informationen sind im guten Übersichtartikel von Prof. Helmer dargestellt. Ein weiterer Überblickartikel des Autors zeigt schliesslich auf, bei welchen Patientinnen die wichtigen Therapien Cerclage und Progesterongabe wirklich wirksam sind und bei welchen nicht. Die Zusammenstellung dieser Artikel soll helfen, dass die Frühgeburtlichkeit in der Schweiz weiter reduziert werden kann.
Aktualisierter Expertenbrief zur gynäkologischen Krebsvorsorge Bahnbrechende Neuerungen gibt es auch beim Screening des Zervixkarzinoms. Diese beruhen auf der Erkenntnis des Nobelpreisträgers Prof. Harald zur Hausen, dass die HPV-Infektion das Zervixkarzinom verursacht. Wo bisher der «PAP-Abstrich», die Zytologie, die einzige anerkannte Methode für das Screening war, findet zusehends die Möglichkeit des Virusnachweises Einzug in die Screeningprogramme. Auch in der Schweiz wurde der SGGG-Expertenbrief der Gebärmutterkrebsvorsorge nun gründlich überarbeitet und angepasst. Sie finden ihn im detaillierten Abdruck in diesem Heft.
Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre viel Vergnügen!
Ihr Daniel Surbek
GYNÄKOLOGIE 2/2018
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