Transkript
EDITORIAL
D ie Palette der Infektionen, welche für unser Fachgebiet Gynäkologie und Geburtshilfe relevant sind, ist breit und farbig. Für das vorliegende Heft haben wir uns auf Infektionen fokussiert, welche entweder therapeutische Besonderheiten aufweisen oder welche insbesondere im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt hoch relevant sind.
Kernthemen für die tägliche Praxis Mich persönlich erstaunt es immer wieder, wie wenig Platz die Infektionen in Gynäkologie und Geburtshilfe an Kongressen und
Infektionen – ein Dauerbrenner!
in wissenschaftlichen Zeitschriften finden, obwohl sie uns in der täglichen Praxis sehr häufig begegnen. Auch wenn die Zeiten vorbei sind, in denen wir als einziges diagnostisches Mittel das Mikroskop hatten, hat die Praxismikroskopie bei vaginalen Infektionen heute noch einen gewissen Stellenwert, weil damit eine rasche und einfache Diagnostik unmittelbar während der Konsultation vorgenommen werden kann. Mit diesem Heft möchten wir Ihr Wissen zu Themen rund um die bakterielle Vaginose, Prävention der vertikalen B-Streptokokkenübertragung sowie zu Strategien bei HIV in der Schwangerschaft und schliesslich zum ärztlichen Management bei viralen Geschlechtskrankheiten auf den neuesten Stand bringen. Gerade im Bereich Infektionen und Schwangerschaft werden laufend neue Erkenntnisse gewonnen, welche Eingang in neue Richtlinien und Empfehlungen finden.
PAP-/HPV-Screening: evidenzbasierte Richtlinien Als Expertenbrief haben wir das «Screening auf Gebärmutterhalskrebs» für das vorliegende Heft ausgewählt, da dieses Thema von grosser Aktualität ist. Das Pap-Screening wird in diesem Zusammenhang nicht nur innerhalb der Fachgesellschaft, sondern auch in den Medien rege diskutiert. Hierbei wird die Diskussion um den früher üblichen, alljährlichen Pap-Abstrich und eine allfällige neue Integration eines HPVScreenings teilweise emotionell geführt. Hier sind wir geboten, unsere Richtlinien möglichst evidenzbasiert zu formulieren und deren Umsetzung in der Praxis zu fördern.
Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre viel Vergnügen!
Ihr Prof. Dr. med. Daniel Surbek
Herausgeber
GYNÄKOLOGIE 4/2012
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