Metainformationen


Titel
Frauengesundheitsgipfel
Untertitel
-
Lead
Die Gesundheitsversorgung sollte sich stärker geschlechtsspezifisch ausrichten und die Bedürfnisse der Frauen im Auge behalten. Wie auf dem «Kleinen Frauengesundheitsgipfel» von engagierten Experten aus Wissenschaft und Politik kürzlich in Zürich erörtert, ist Handlungsbedarf angezeigt. In dem Plenum mit leitenden Angehörigen der Gesundheitsberufe, darunter Gynäkologen, wurde ein 10-Punkte-Programm lanciert.
Datum
Autoren
-
Rubrik
News & Views
Schlagworte
-
Artikel-ID
2368
Kurzlink
https://www.rosenfluh.ch/2368
Download

Transkript


News & Views

Frauengesundheit aktiv vorantreiben

Die Gesundheitsversorgung sollte sich stärker geschlechtsspezifisch ausrichten und die Bedürfnisse der Frauen im Auge behalten. Wie auf dem «Kleinen Frauengesundheitsgipfel» von engagierten Experten aus Wissenschaft und Politik kürzlich in Zürich erörtert, ist Handlungsbedarf angezeigt. In dem Plenum mit leitenden Angehörigen der Gesundheitsberufe, darunter Gynäkologen, wurde ein 10-Punkte-Programm lanciert.
Die in den Siebziger- und Achtzigerjahren vor allem in den USA begonnene, aber nicht konsequent weiterentwickelte Women’s-Health-Bewegung respektive die Genderforschung muss heute neues Gewicht erhalten, sowohl in der medizinischen Forschung als auch in der nationalen Gesundheitsversorgung. Die Erkenntnisse, dass Frauen häufig «anders krank» sind als Männer und teilweise andere Behandlungen benötigen, müssen verstärkt umgesetzt und immer auch vor

dem Hintergrund soziokultureller Gegebenheiten gesehen werden.
Das Programm zur Umsetzung In dem abschliessenden Memorandum zur Gesundheitsförderung, Diagnostik, Therapie, Pflege und Rehabilitation heisst es: Wir (= Angehörige der Gesundheitsberufe) setzen uns dafür ein, dass: 1. Gender als einer der bestimmenden
sozialen Faktoren von Gesundheit anerkannt wird, 2. die Öffentlichkeit über die wichtigsten Forschungserkenntnisse informiert wird, 3. die Forschungsergebnisse von allen Akteuren im Gesundheitsbereich zur Kenntnis genommen werden, 4. dieses Wissen in die Aus- und Weiterbildung aller Fachkräfte einfliesst, 5. dieses Wissen in die Versorgungsund Pflegestandards der Spitäler und Heime integriert wird,

6. die Gesundheitsförderungsmassnahmen ausgeweitet und nach Lebensphase, Umfeld und Geschlecht der Menschen ausgerichtet werden. Dieser Ansatz ist im geplanten nationalen Präventionsgesetz zu verankern.
7. die Gesundheitsfachpresse regelmässig über Best-of-Practice-Beispiele sowie neue Erkenntnisse der Frauengesundheitsforschung berichtet,
8. Genderberichte des Bundesamtes für Gesundheit regelmässig verfasst und auch auf kantonaler Ebene veröffentlicht werden,
9. in der Schweiz ein nationales Krebsregister eingeführt wird,
10. die Förderung von Frauen in den entsprechenden Entscheidungsgremien vorangetrieben wird.
hir
Quelle: «Kleiner Frauengesundheitsgipfel», Zürich, 24.11.2009, organisiert von Balanx AG.

26 GYNÄKOLOGIE 1/2010