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IMPRESSUM / EDITORIAL
GYNÄKOLOGIE
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Beschwerden im Bereich der Vulva begegnen uns in der Sprechstunde so häufig, dass sie banal werden. Wir denken sogleich an Vulvovaginalmykose und Chlamydieninfektion als häufigste Infektionen. Die Diagnose ist in der Regel leicht gestellt, die Behandlung unkompli-
Vulvaerkrankungen – Banalität im Praxisalltag?
ziert und effizient. Bei dieser Haltung zu bleiben, führt aber dazu, den «diagnostischen Blick» einzugrenzen und schlimmstenfalls Krankheitsbilder zu übersehen oder falsch zu interpretieren. Diese Ausgabe von GYNÄKOLOGIE berichtet aus dem grossen Spektrum der Vulvaerkrankungen über drei ausgewählte Aspekte, die auf der diesjährigen Jahresversammlung der SGGG im vierten Hauptthema («Die Vulvapathologie in der Praxis») vorgestellt und diskutiert wurden.
Pruritus – vielfältige Hintergründe
Das Symptom Pruritus, das meistbeklagte Beschwerdebild im Praxisalltag, vermag eine Vielzahl von systemischen und lokal begrenzten gynäkologischen Krankheiten, aber auch von Allgemeinerkrankungen zu verbergen, was die Diagnose im Einzelfall schwer machen kann. Dr. med. Marie-Therèse Vlastos, Genf, stellt eine Übersicht für die Differenzialdiagnose in der Praxis auf.
Krankheitsbild Vulvodynie
Hin und wieder treffen wir auf ein «unerklärliches Krankheitsbild», bei dem eine sehr stark beeinträchtigende Schmerzsymptomatik der Vulva und völlige Dyspareunie im Vordergrund stehen. Die Vulvodynie ist in letzter Zeit besser erkannt und differenziert worden. Je nach Alter (prä- bzw. postmenopausal), überwiegender Lokalisation und weiteren Aspekten lassen sich zwei Hauptgruppen unterscheiden. Dr. med. Stefan Gerber, Lausanne, entwirft einen Leitfaden für eine standardisierte Diagnostik zur Eingrenzung der Vulvodynien und bewertet angewandte therapeutische Versuche. Zwei ganz neue symptomatische Behandlungsansätze sind viel versprechend.
Augenmerk auf die Jüngsten
Zuweilen werden auch Mädchen im Kindesalter von besorgten Müttern mit in die Praxis gebracht oder von Haus- oder Kinderärzten überwiesen, weil eine Läsion
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GYNÄKOLOGIE 6/2004
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9. Jahrgang, Heft 6/2004 – ISSN 1661-0199
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der Vulva abzuklären ist. Den Zusammenhang mit dem Grad der Östrogenisierung, den möglichen infektiösen und nichtinfektiösen Ursachen in der hormonalen Latenzphase sowie das Vorgehen bei Verletzungen erläutert Dr. med. SairaChristine Renteria. Erklärt wird, welche Infektionen (v.a. Vaginalmykosen) quasi ausgeschlossen sind und bei welchen Läsionen und (auch vermeintlichen) Missbildungen speziell diagnostisch und therapeutisch vorzugehen ist. Hierzu gehört ebenfalls, wann ein Verdacht auf sexuellen Missbrauch gerechtfertigt ist, wobei immer auch die Ausprägung des Hymens einzubeziehen ist.
Kanzerosen, Dermatosen und Systemerkrankungen
Zur Gruppe der vulvären Erkrankungen der Frau gehören neben der grossen Gruppe der Infektionen und gutartigen Veränderungen vor allem die prämalignen und malignen intraepithelialen Pa-
thologien, Manifestationen von Systemerkrankungen sowie dermatologische Krankheitsbilder, denn nicht zu übersehen ist, dass die Haut und Schleimhäute des Perineums und der vulvären Region für klinische Manifestation besonders anfällig sind. Erkrankungen der Vulva präsentieren sich in Einzelfällen als sehr anspruchsvolle ärztliche Aufgaben, die in einigen Fällen auch interdisziplinär anzugehen sind. Keinesfalls sollten Symptome der Vulva daher überschnell als «Banalität im Praxisalltag» verkannt werden.
Professor Dr. med. Pierre De Grandi Medizinischer Direktor Gynäkologie-
Geburtshilfe Chef de service de Gynécologie et Obstétrique CHUV Lausanne
Version francaise (introduction au 4e thème principal du congrès de la SSGO 2004)
La pathologie vulvaire – une banalité en cabinet?
La pathologie vulvaire courante est si fréquente qu’elle en est banale. Son diagnostic est souvent bien maîtrisé et sa thérapeutique généralement efficace. En rester à ce constat risque cependant de restreindre notre capacité diagnostique et de priver les malades d’une prise en charge adéquate. En effet, même les pathologies vulvaires spécifiquement gynécologiques présentent un profil qui s’est nettement modifié, ne serait-ce qu’en ce qui concerne l’émergence de la vestibulite, souvent méconnue, ou le glissement vers les tranches d’âge de plus en plus précoce pour ce qui concerne les lésions pré-malignes ou malignes intra-épithéliales dont le traitement par excision puis par destruction tissulaire évolue avec l’apparition des médicaments immuno-modulateurs. Appartenant à l’appareil cutanéo-muqueux, la région périnéo-vulvaire est susceptible d’être atteinte par des pathologies spécifiquement dermatologiques que le gynécologue doit être en mesure de reconnaître. Il en est de même pour les manifestations vulvaires de pathologies systémiques ou générales dont la peau ou/et les muqueuses de la région vulvaire peuvent être le miroir voire même la première manifestation susceptible par conséquent de conduire à un diagnostic précoce. Enfin, que ce soit par manque d’hygiène ou d’œstrogènes voire dans le contexte de la découverte de sa sexualité, l’enfant présente des affections vulvaires qui ne sauraient être traitées comme celles de l’adulte. Il est encore important que le praticien en connaisse les éléments essentiels de même que les indications à conseiller une consultation spécialisée.
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