Editorial
Essen ist sinnstiftend und macht Politik
«Ich esse, also bin ich», könnte man heute in Anlehnung an den Philosophen René Descartes sagen («Cogito ergo sum»). Es geht nicht mehr darum, dass wir uns satt essen, und der männliche Bauch ist kein Statussymbol mehr. Essen ist für die einen sinnstiftend, ja mittlerweile fast zu einem Religionsersatz geworden. Für die anderen geht es beim Essen um die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft und der Landschaft. Die englische Soil Association prägte den Slogan «Eat the landscape». Andere wiederum wollen mit dem Essen kleinbäuerliche Betriebe aus der Region unterstützen oder fördern Kooperativen in tropischen Ländern.