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Benefit von Probiotika bei verschiedenen Formen von Diabetes
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ERNÄHRUNG UND SPORT

Training (3½ Std. intensiv): Sportgetränk, 2 selbst gemachte Energieriegel (z.B. mit Samen, Nüssen, Früchten, Honig, Haferflocken), 3 Gels (Ziel: 80 g Kohlenhydrate/h), anschliessend: Buttermilch und Banane. Mittagessen: 1 Portion Fisch (130 g), gegrillt, leicht gewürzt, mit gekochten Kartoffeln, kleiner gemischter Salat mit Walnussöl, Balsamico-Essig und Orange. Zwischenmahlzeit: 2 bis 3 Dinkelwaffeln, 1 Apfel, 1 kleiner Joghurt (1% Fett) mit Nüssen und Trockenobst. Abendessen: gegrilltes Poulet (120 g) mit Dinkel (und Olivenöl, Kräutern), Gemüse gedünstet mit etwas Olivenöl, 2 Scheiben Avocado, 1 EL Samen/Körner, rote Weintrauben, 1 Rippe dunkle Schokolade.
Können sich Sportler glutenfrei gesund ernähren? Haudum: Auf jeden Fall. Kohlenhydrate sind genügend vorhanden, wenn beispielsweise Reis und Kartoffeln konsumiert werden. Populär sind auch die Reisriegel. Auch Quinoa, Hirse oder Buchweizen werden toleriert, die viele Mikronährstoffe liefern. Viel schwieriger ist die Ernährung hingegen bei einer Fruktoseintoleranz. Insgesamt sind die Nahrungsmit-

telintoleranzen bei Sportler ein wichtiges Thema geworden. Ich denke, sie werden aber auch stark dafür sensibilisiert – vielleicht zu sehr. Nicht jede Blähung ist gleich eine Fruktoseunverträglichkeit! Und dahinter gibt es wahrscheinlich auch einen Verkaufsgedanken seitens der Industrie. Dabei muss man bedenken, dass alle gekauften Diätprodukte wiederum Zusatzstoffe enthalten, die für den Körper eine Belastung sind. Deshalb ist selbst gemachte Küche immer noch am gesündesten.
Gibt es auch Leistungssportler, die sich sehr ungesund ernähren? Haudum: Ja. Oft hängt das von der jeweiligen Sportart ab. Wenn es um die Muskelmasse geht, wie bei Ringern, Judokas oder auch Eishockeyspielern, ist oftmals kein Interesse an gesunder Ernährung vorhanden. An Turnieren konnte ich beobachten, dass Karatekas in der Pause bei McDonald’s Burger essen.
Sehr geehrte Frau Haudum, wir bedanken uns für das Gespräch.
Das Interview führte Annegret Czernotta.

NEWS

Benefit von Probiotika bei verschiedenen Formen von Diabetes

Wang et al. gingen in einer systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse den Effekten von Probiotika auf Diabetes und den damit assoziierten Risikofaktoren nach.
Probiotika sind lebensfähige Mikroorganismen, die einem Nahrungsmittel zugesetzt werden. Ihnen werden gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschreiben. Dazu gehören positive Effekte auf den Fettstoffwechsel sowie die Prävention von kardiovaskulären oder anderen chronischen Erkrankungen aufgrund ihrer Wirkung auf Blutdruck, Adipositas und Blutdruck. Die Forschungsgruppe suchte in der Cochrane Library, bei PubMed, EMBASE und im Web of Science nach systematischen Studien zu Varia-

blen wie Blutzuckerspiegel, HBA1c und Insulinspiegel. Zum Vergleich bestimmten sie die gepoolten standardisierten Mittelwertdifferenzen und ermittelte die Effektgrösse mittels Random-Effect-Modell; zur Abschätzung der Heterogenität setzte sie die Tests Cochran’s Q und Higgins 12 ein. Insgesamt wurden 18 randomisierte, plazebokontrollierte Studien eingeschlossen. Von den insgesamt 1056 Teihnehmern konsumierten 527 Probiotika, 529 nahmen keine Probiotika. Beim Vergleich der beiden Gruppen zeigte sich ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den gepoolten Mittelwerten bei der Reduktion des Blutzuckerspiegels (p = 0,001). Signifikant war auch der gepoolte mittlere Unterschied bei der Abnahme des Insulinspiegels (p = 0,03) und bei der Reduktion des HBA1c (p = 0,0001). Allerdings galt dies für Patienten

mit Diabetes mellitus Typ 2. Bei Nichtdiabeti-

kern war nur die Reduktion des Low-Density-

Lipoprotein-Cholesterins (LDL-C) signifikant

grösser.

Die Autoren halten fest, dass trotz vielfältiger

Einflussfaktoren Probiotika zu einer Reduk-

tion von Blutzucker, Insulin und HBA1c füh-

ren, insbesondere bei einem Diabetes mellitus

Typ 2. Bei Patienten mit metabolischem Syn-

drom fand sich jedoch keine signifikante Re-

duktion von Insulin und HBA1c . Zudem schei-

nen Probiotika keinen Effekt auf die Blutfette

zu haben.

acz

Quelle: Wang X et al.: Multiple effects of probiotics on different types of diabetes: a systematic review and meta-analysis of randomized, placebo-controlled trials. J Pediatr Endocrinol Metab 2017; 30: 611–622.

28 Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 2|2018