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Gesunder Lebensstil senkt Schlaganfallrisiko um die Hälfte
Ein gesunder Lebensstil mit viel Obst, Gemüse, wenig Alkohol und ausreichend Bewegung kann das Schlaganfallrisiko deutlich senken, wie kürzlich publizierte Daten der EPIC-Norfolk-Studie (European Prospective Investigation of Cancer) jetzt belegen.
Während aus früheren Studien bekannt ist, dass Lebensstilfaktoren wie Rauchen und Ernährung das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen beeinflussen, waren die Auswirkungen einer gesunden Lebensführung bei anscheinend gesunden Menschen bisher weniger klar. Um dies herauszufinden, haben Wissenschaftler um Phyo K. Myint von der University of East Anglia mehr als 20 000 britische Teilnehmer zwischen 40 und 79 Jahren über einen Zeitraum von etwa einem Jahrzehnt begleitet. Zu Beginn der Studie machten die Probanden Angaben zu ihren Ernährungs- und Lebensgewohnheiten und nahmen an medizinischen Untersuchungen teil. Der Obstund Gemüseverzehr wurde anhand der Vitamin-C-Plasmaspiegel eingeschätzt, wobei Werte von etwa 50 µmol/l einem geschätzten Konsum von täglich fünf
Portionen entsprachen. Für
jedes gesunde Verhalten
(nicht Rauchen, moderater
Alkoholkonsum, der tägliche
Verzehr von fünf Portionen
Obst und Gemüse und kör-
perliche Aktivität) erhielten
die Teilnehmer einen Punkt.
Aus der Auswertung ging
hervor, dass jene, die keine
Punkte erreichten, ein dop-
pelt so hohes Risiko hatten,
einen Schlaganfall zu erlei-
den, wie jene – mehrheitlich
Frauen –, die vier Punkte hat-
ten. Die meisten Teilnehmer
erreichten drei Punkte. Von diesen rund
8000 Probanden erlitten 186, also 2,4 Pro-
zent, in ihrem späteren Leben einen
Schlaganfall.
CR
Literatur: Myint PK, Luben RN, Wareham NJ et al. Combined effect of health behaviours and risk of first ever stroke in 20 040 men and women over 11 years’ follow-up in Norfolk cohort of European Prospective Investigation of Cancer (EPIC-Norfolk): prospective population study. BMJ 2009 Feb. 19; 338:b349. doi: 10.1136/ bmj.b349.
HDL-Spiegel
Medikamentöse Anhebung ohne Effekt auf Koronarrisiko
Hohe HDL-Plasma-Spiegel gelten allgemein als Schutz vor Herz-KreislaufErkrankungen. Zu klären, ob ein pharmakotherapeutisch induzierter HDLAnstieg ebenfalls mit einer Senkung des kardiovaskulären Risikos verbunden ist, war Ziel einer aktuellen kanadischen Metaanalyse.
In die Meta-Regressionsanalyse wurden 108 randomisierte Studien mit über 299 000 kardiovaskulären Risikopatienten einbezogen, deren Cholesterinspiegel mit unterschiedlichen Medikamenten wie Statine, Fibrate, Resine oder Niacin behandelt
worden waren. Die Auswertung zeigte, dass ein medikamentös erreichter Anstieg des HDL-Cholesterins nicht mit einer Reduktion des kardiovaskulären Risikos assoziiert ist: Beeinflusst wurden weder die kardiovaskuläre Mortalität noch die Zahl der
Koronarereignisse oder die Gesamtmorta-
litätsrate. Dagegen bestätigte sich der
Benefit einer effizienten LDL-Cholesterin-
Senkung. Eine Verringerung des LDL-Spie-
gels um 10 Prozent war mit einer 10-pro-
zentigen Reduktion des kardiovaskulären
Risikos verbunden.
CR
Literatur: Briel M, Ferreira-Gonzalez I et al. Association between change in high density lipoprotein cholesterol and cardiovascular disease morbidity and mortality: systematic review and meta-regression analyses. BMJ 2009; 338: b92
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