Transkript
Was macht eigentlich ...
... aha! Schweizerisches Zentrum für Allergie, Haut und Asthma
Allergisch? – aha! hilft weiter
Allergien drohen zu Volkskrankheiten
unserer Zeit zu werden. Über die Ur-
sachen und Zusammenhänge wird
noch geforscht. Viele der Betroffenen
fühlen sich in ihrer Lebensqualität
stark eingeschränkt oder sind verunsi-
chert. Die Patientenorganisation aha!
Schweizerisches Zentrum für Allergie,
Haut und Asthma bietet sich ihnen
und allen Interessierten als Anlauf-
stelle an: mit verschiedenen Angebo-
ten im Bereich Information, Beratung
und Schulung.
Duscha Padrutt
In der Schweiz ist jede vierte Person von einer oder mehreren Allergien betroffen. Gut eine Million Menschen fühlen sich durch die jährlich wiederkehrenden Heuschnupfen-Symptome im Alltag mehr oder minder eingeschränkt. Um 1926 waren es gerade mal 1 Prozent der Bevölkerung. Die Pollenallergie ist unter Jugendlichen besonders verbreitet und erwiesenermassen ein Risikofaktor für Asthma. Daran leiden wiederum 10 Prozent der Kinder und 7 Prozent der Erwachsenen. Und heute entwickelt bereits jedes zehnte Kleinkind eine Neurodermitis. Diese allergisch bedingte Erkrankung der Haut markiert leider oft den Beginn einer Allergiekarriere. Gemäss Hochrechnungen belaufen sich die durch allergische Krankheiten verursachten sozioökonomischen Kosten pro Jahr auf 990 Millionen Franken in der Schweiz.
Die Zahlen sind eindrücklich, und das Spektrum an Allergien ist breit. Noch können Medizin und Wissen-
schaft nicht schlüssig definieren, weshalb Menschen auf an sich harmlose Substanzen etwa in Nahrungsmitteln, auf Pollen, Latex oder Tierhaare allergisch reagieren. Es ist eine Kombination von Faktoren. Das verunsichert, und das Informationsbedürfnis vieler Betroffener ist entsprechend gross. An diesem Punkt setzt die Arbeit von aha! ein: in der Vermittlung von Basiswissen mit verschiedenen Publikationen und einer benutzerfreundlichen Internetseite, mit persönlicher Beratung per Infoline, mit Angeboten wie interdisziplinären Schulungen für Eltern von neurodermitiskranken Kindern, Kinderlagern oder breit angelegten Präventionskampagnen.
Die kostenlosen aha!-Patientenbroschüren informieren in einer für Laien verständlichen Sprache über die verschiedenen allergischen Krankheitsbilder und deren Behandlung. Das viermal jährlich erscheinende Gesundheitsmagazin «aha!news» greift Themen vertiefend auf, beleuchtet einzelne Aspekte, bringt Interviews und unterhaltende Elemente. Über www.allergiehilfe.ch können sich Interessierte über Allergiethemen via Internet aufdatieren. Bei der Aufbereitung der Themen und Inhalte kann aha! auf die fachliche Unterstützung der Schweizerischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (SGAI) sowie von Spezialisten aus anderen Bereichen bauen.
Interdisziplinarität steht in ganz besonderem Mass bei den aha!-Neurodermitis-Elternschulungen im Vordergrund. Sie werden dreimal jährlich in
fünf Städten der Deutschschweiz angeboten und von Fachteams aus den Bereichen Medizin, Psychologie und Ernährung geleitet. Dadurch erhalten Eltern neurodermitiskranker Kinder Orientierungshilfe in der Bewältigung des oft schwierigen Familienalltags. Auch die aha!-Infoline arbeitet fachübergreifend. Auf die jährlich gut tausend telefonischen Anfragen geben die Fachberaterinnen neben medizinischem Basiswissen alltagstaugliche Tipps bei Problemen und Fragen rund um Prävention und Behandlung weiter.
Die Patientenorganisation aha! ist eine ZEWO-anerkannte Stiftung und wurde im Januar 2000 als Nachfolgeorganisation der seit 1935 bestehenden Vereinigung «Das Band» gegründet. Sie hat sich seitdem auf das Gebiet allergischer Erkrankungen konzentriert. aha! versteht sich als unabhängige Anlauf- und Informationsstelle, als Bindeglied zwischen Arzt und Patient. Das weit gehend kostenlose Dienstleistungsangebot soll Allergiebetroffene zu einem guten und eigenverantwortlichen Umgang mit ihrer Krankheit motivieren. Mit jährlichen Kampagnen möchte aha! zudem eine breite Öffentlichkeit für das komplexe Thema sensibilisieren. Als vergleichsweise kleine Organisation arbeitet aha! mit beschränkten Mitteln, die sich aus Beiträgen des Bundesamtes für Sozialversicherungen, aus Spenden und Gönnerbeiträgen zusammensetzen. Für grössere Projekte wird jeweils eine engere Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen und Sponsoren gesucht, die sich im gleichen oder einem ähnlichen Themengebiet engagieren. I
Autorin: Duscha Padrutt Co-Geschäftsleiterin aha!
Kontakt: aha! Schweizerisches Zentrum für Allergie, Haut und Asthma Gryphenhübeliweg 40, 3006 Bern Tel. 031-359 90 00, Fax 031-359 90 90 E-Mail: info@ahaswiss.ch Internet: www.ahaswiss.ch, www.allergiehilfe.ch Infoline: 031-359 90 50 (Mo–Do, 9–11.30 Uhr)
Nr. 4 • 2004
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