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COVID-19

Entwarnung für Typ-2-Diabetes-Patienten

Typ-2-Diabetiker sind zwar für einen schweren Verlauf von COVID-19 grundsätzlich nicht anfälliger als andere, aber bei hohem Blutzuckerspiegel steigt ihr Infektionsrisiko an. Worauf bei Typ-2-Diabetikern im Weiteren zu achten ist, erklärte Prof. Roger Lehmann, Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und klinische Ernährung im Universitätsspital Zürich.

Quelle: Pixabay
  • Es gibt keine Daten, die einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten Blutzuckerspiegel und dem Risiko einer COVID-19-Infektion aufzeigen. Dagegen ist das Auftreten von Pneumonien und deren Schweregrad erhöht, wenn der Blutzuckerspiegel vor dem Essen höher ist als 9 mmol/l.
  • Eine gute Blutzuckerkontrolle reduziert das Infektionsrisiko und die Schwere der Infektion.
  • Das Risiko einer schweren COVID-19-Infektion ist bei einem Alter von > 65 Jahre und bei Vorliegen von Komorbiditäten erhöht. Das betrifft Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Hypertonie, Niereninsuffizienz, Transplantationen und Krebs.
  • Das Risiko, sich mit COVID-19 zu infizieren existiert unabhängig von Diabetes (Typ 1, Typ 2, andere). Es gibt keine Daten zur Häufigkeit des Auftretens von schweren COVID-19-Verläufen bei Patienten mit den verschiedenen Diabetestypen.
  • Kinder mit einem Typ-1-Diabetes, die von COVID-19 betroffen sind, zeigen meist moderate Symptome. Bis jetzt wurden keine schweren Verläufe bei Kindern unter 10 Jahre festgestellt.
  • Im Fall einer COVID-19-Infektion – oder bei jeder anderen Infektion – steigt der Bedarf an Insulin. Allerdings klagen einige von COVID-19 Betroffene über Appetitlosigkeit, was ein gewisses Risiko für Hypoglykämien nach sich ziehen kann. Eine intensivierte Überwachung des Blutzuckerspiegels ist somit empfohlen.
  • Wichtig ist, dass Diabetiker auch weiterhin regelmässig medizinisch kontrolliert werden, sei es per Telefon, Videokonferenz oder auch zur Kontrolle in der Sprechstunde.
  • Es gibt keine wissenschaftliche Evidenz, dass die Einnahme von nicht steroidalen Antiphlogistika ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf nach sich zieht.

Quelle: FOMF-Webup 9.4.20 (hier finden Sie auch eine Aufzeichnung des Vortrags), SGED-Nachricht www.sgedssed.ch

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