Transkript
2 • 2021
Editorial
doXmart 2022
Liebe Frau Kollegin, lieber Herr Kollege
doXmart hat Ihnen während beinahe zwanzig Jahren den Einkauf von Medikamenten, Praxisbedarfsartikeln und Röntgenzubehör zu Konditionen ermöglicht, die dank gemeinsamer Bestellungen günstiger waren als beim Einkauf über die üblichen Kanäle. Die Margen für den Verkauf von Medikamenten der Spezialitätenliste (SL), also der von den Krankenversicherern übernommenen Präparate, sind ohnehin auf ein beinahe unrentables Mass geschrumpft. Die Verhandlungen von doXmart mit Industrie und Logistikdienstleister vermochten wenigstens einen kleinen Teil davon zu kompensieren. Und das alles – sofern Sie über unseren Partner Galexis bestellten – mit geringem administrativem Aufwand dank einer einzigen, alle Käufe umfassenden Monatsrechnung. Seit Einführung der VITH (Verordnung über Integrität und Transparenz im Heilmittelgesetz) kann Ihnen doXmart beim Einkauf von Produkten der SL diesen Vorteil nicht mehr bieten. Oder nur unter der Voraussetzung, dass Sie die eingesparten Beträge errechnen (lassen) und den Krankenkassen rückerstatten. Was natürlich ein durch und durch unrealistisches Ansinnen ist: sich a) Mehrarbeit aufbürden und dafür b) noch extra bezahlen müssen. Alle Bemühungen von doXmart und unseren Partnern in den vergangenen Monaten, wenigstens einen Teil des Modells doXmart zu erhalten, blieben leider erfolglos. Der Bundesrat bzw. das BAG lässt keine legalen Optionen offen, um der Industrie und den praktizierenden Ärzten das Einkaufen zu erleichtern und wenigstens einen minimalen Rationalisierungsgewinn zu erzielen. Marktwirtschaftliche Mechanismen sollen offenbar aus dem Medikamentenhandel und -einkauf verbannt werden. Das ist ein politischer Entscheid, den wir nolens volens akzeptieren müssen, obschon er anstelle einer win-win-win- eine lose-lose-lose-Situation erzeugt. Freude daran haben allenfalls die Pharmafirmen, die auch auf logistisch optimierte Einkäufe keine Rabatte mehr gewähren dürfen – jedenfalls keine, von denen sie annehmen müssen oder wissen, dass sie nicht weitergegeben werden.
Das Einkaufsmodell doXmart blieb somit seit letztem Jahr auf jene Produkte beschränkt, die der VITH nicht unterliegen: OTC-Produkte und Produkte des Praxisbedarfs. Die allerdings spielen in Arztpraxen mit Selbstdispensation eine eher bescheidene Rolle. Die meisten Arztpraxen führen in der Regel nur beschränkt Präparate in ihrem Sortiment, die von den Patienten selber bezahlt werden müssen. Trotzdem haben wir beschlossen, dieses Produktesegment vorderhand weiterhin über doXmart anzubieten. Ob wir das Angebot auch in Zukunft beibehalten oder es allenfalls sogar auszuweiten, darüber sollen allerdings die rund 3000 doXmart-Teilnehmer entscheiden. Aus diesem Grund starten wir nach den Sommerferien ein Umfrage, an der wir Sie, liebe doXmart-Teilnehmerin, lieber doXmart-Teilnehmer, bitten teilzunehmen. Wir verhandeln gerne weiter in Ihrem Interesse für bessere Konditionen – sofern Sie das wünschen.
In diesem Sinn wünschen wir Ihnen einen schönen Sommer. Sie hören wieder von uns.
Ihr doXmart-Team Richard Altorfer und Peter H. Müller
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