Transkript
1 • 2020
Editorial
Von VITH über Diabetes bis zu «Senseschlaufe»
Liebe Frau Kollegin, lieber Herr Kollege
Noch immer beschäftigt die per 1. Januar 2020 in Kraft getretene VITH (Verordnung über die Integrität und Transparenz im Heilmittelbereich) selbstdispensierende Ärzte, FMH, Pharmaindustrie und Politik und in absehbarer Zeit vermutlich auch die Juristen. Leider – manche meinen auch: zum Glück – ist die Verordnung nicht so klar formuliert, dass sie diskussionslos und eindeutig umgesetzt werden könnte. Man kann angesichts der unterschiedlichen Stellungnahmen nur vermuten, wohin das BAG die Reise gehen sieht. Oder gehen sehen will. Ende letzten Jahres haben wir Sie darüber informiert, dass das Modell doXmart (Bezug der Medikamente zu ExFactory-Preis, ohne zeilenabhängige Logistikkosten) nach mehr als 15 Jahren in der alten Form nicht weitergeführt werden kann, weil nach Ansicht des BAG jeder Einkauf von Medikamenten zum EFP als rabattiert und damit rückvergütungspflichtig angesehen werden muss. Wir haben noch im Dezember 2019 versprochen, uns in den ersten Monaten 2020 mit Ihnen in Verbindung zu setzen. Die gute Nachricht: Im Moment sieht es so aus, als ob wir – doXmart – im Laufe der kommenden Wochen (bis Monate, wir wollen nichts ankündigen, das sich am Ende nicht einhalten lässt) unser Versprechen halten und Ihnen, den doXmart-Teilnehmern, ein neues, attraktives und rechtlich unproblematisches Einkaufsmodell anbieten könnten. Die Gespräche mit unserem Logistikpartner Galexis und unseren Partnern in der Pharmaindustrie laufen und sind auf gutem Weg. Der Wermutstropfen: Genaueres punkto Konditionen und Terminen können wir Ihnen zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Ausgabe von doXmedical leider noch nicht bieten.
Was wir Ihnen jedoch bieten können, ist eine weitere spannende Ausgabe von doXmedical. Titelthema ist der Diabetes mellitus. Lohnend auf jeden Fall unser Interview mit Prof. Dr. Marc Donath vom Universitätsspital Basel, dessen bahnbrechende Arbeiten unser Verständnis von der Pathogenese des Diabetes mellitus wesentlich erweitert haben. Auch wenn die therapeutischen Auswirkungen der Erkenntnis, dass die Folgesymptome des Diabetes im Wesentlichen auf einen Entzündungsmechanismus zurückzuführen sind, noch kaum bis in die Praxis – nicht einmal die des Diabetologen – reichen, so versprechen sie doch einen gewissen Paradigmenwechsel für die Zukunft. Noch dominieren – vor allem bei Übergewicht – in der Therapie neben dem alten, gutmütigen Metformin die neueren Antidiabetika vom Typ der GLP-1-Analoga und der SGLT-2-Inhibitoren, während die entzündungshemmenden Interleukin-1beta (IL-1)-Antagonisten (von denen einige sich in Entwicklung befinden) erst an zweiter oder dritter Stelle kommen. Wenn Sie mehr über orale Antidiabetika, neuere Insuline und Neues zur Therapie des Diabetes mellitus erfahren möchten, werden Sie im Beitrag von Helga Brettschneider fündig. Wenn Sie Diabetespatienten mit einer Herzinsuffizienz behandeln, dann ist unbedingt auch der Artikel von Prof. Dr. Stephan von Haehling et al., Göttingen, zu empfehlen. Selbstverständlich freuen wir uns, wenn Sie wiederum zahlreich am überaus beliebten doXquiz teilnehmen. Zwar reichen die Auswirkungen der VITH sogar bis zu unserem Quiz, aber noch immer können wir den Gewinnern dank Unterstützung unseres Logistikpartners Galexis attraktive Preise in Aussicht stellen. Last not least der Hinweis auf die weltweit schönste e-Bike-Panoramatour zwischen Bodensee und Genfersee: die sogenannte Herzroute beziehungsweise ihren jüngsten «Bypass», die 2019 eröffnete «Senseschlaufe». Lassen Sie sich verzaubern!
Richard Altorfer und Peter H. Müller
–1–