Transkript
LASERMEDIZIN
Der aktuelle Lasertipp
Warzen? Das muss nicht sein!
Sie sind lästig und nicht schön anzusehen, aber leider sehr hartnäckig und auf eigene Faust nur schwer wieder loszuwerden. Wenn einige auch die Methode «Wart’s ab» propagieren, so rate ich davon ab. Zwar verschwinden (angeblich) 80 Prozent der Warzen innerhalb von zwei Jahren spontan, aber was ist mit den anderen 20 Prozent? Diese bekommen Kinder (d.h. sie vermehren sich) oder man steckt mit ihnen andere Menschen an.
VON BETTINA RÜMMELEIN
Dr. med. Bettina Rümmelein Dermatologie, Mitglied der FMH Fähigkeitsausweis für Laserbehandlungen der Haut Dr. Rümmelein AG House of Skin & Laser Medicine Bürglistrasse 11, 8002 Zürich Grütstrasse 55 8802 Kilchberg ZH Tel. 043 343 93 01 Fax 043 343 93 02 b.ruemmelein@dr-ruemmelein.ch www.dr-ruemmelein.ch
Warzen – medizinisch korrekt Verrucae – sind Infektionen mit humanen Papillomviren. Man unterscheidet Warzen nach ihrer Lokalisation und dem klinischen Typ. So gibt es die klassischen Fusswarzen, welche häufig auch Dornwarzen genannt werden. Diese wachsen nach innen und können deshalb sehr schmerzhaft werden. Breiten sich die Warzen beetartig auf der Oberfläche, zum Beispiel der Fusssohle aus, spricht man von Mosaikwarzen. Die einzigen völlig harmlosen und nicht ansteckenden Warzen sind die Alterswarzen (seborrhoischen Keratosen), denn diese werden nicht durch ein Virus verursacht. Warzen werden, wie bereits erwähnt, meist von Mensch zu Mensch übertragen und treten besonders bei Kindern und Jugendlichen auf. Menschen mit Neigung zu Ekzemen sind häufiger betroffen, aber auch starkes Schwitzen (Schweissfüsse in Turnschuhen) und ein schlechtes Immunsystem wirken prädisponierend.
Weg damit, es tut nicht weh! Die modernen Entfernungsmethoden sind sehr
schmerzarm und auch kleinen Kindern zumutbar. Für
die Behandlung gibt es ein breites Spektrum an
Möglichkeiten: Techniken wie das Abtragen durch
Ringmesserchen oder mit dem Laser, lokale Warzen-
mittel oder Kryotherapien (Vereisung der Warze)
können problemlos kombiniert werden. Die Exzision
muss und soll in der heutigen Zeit nicht mehr vor-
kommen, da sie schmerzhaft ist, erhebliche Narben
hinterlassen kann und eventuell sogar Warzenviren
zurücklassen. Solch eine Exzisionsbehandlung hat
man beim heutigen technischen Fortschritt nicht
mehr nötig (Abbildung 1).
Mein klarer Favorit: Die Laserablation mit einem
Erbium-Laser – insbesondere für Kinder ein spekta-
kuläres Verfahren, was Krach macht und raucht
(Autosuggestion), gut dosierbar ist, auch periungual
anwendbar und mit einem «kalten» Erbium-Laser
sehr schmerzarm (Abbildung 2).
Alternativ lassen sich auch mit der Kryotherapie sehr
gute Ergebnisse erzielen, wie folgende Beispiele zei-
gen (Abbildungen 3–5).
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42 SZD 5/2017