Transkript
AUS DER AKTUELLEN LITERATUR
Allergisches Kontaktekzem auf die elektronische Zigarette
Mit Nickel kommt die Haut im Alltag bei verschiedensten Gelegenheiten in Kontakt. Jetzt wurde in Bordeaux der erste Fall einer allergischen Nickelkontaktdermatitis beim Gebrauch einer elektronischen Zigarette beschrieben.
Eine 52-jährige Frau suchte die Dermatologin wegen eines juckenden, geröteten Ekzems an der rechten Hand auf (1). Die Dermatitis hatte 8 Monate zuvor begonnen und beschränkte sich auf den Daumen und den Zeigefinger der rechten Hand. Anamnestisch bestand eine Kontaktallergie auf Modeschmuck mit positiver epikutaner Patchtestreaktion auf Nickel. Die Patientin hatte zuvor eine transiente ischämische Attacke erlitten und deshalb aufgehört, Tabak zu rauchen.
Stattdessen verwendete sie nun eine elektronische Zigarette. Wo sie diese mit Daumen und Zeigefinger hielt, war das nickelhaltige Griffteil durch Schweiss der Hand korrodiert, was offenbar die Freisetzung von Nickelionen verstärkte. In der Praxis fiel der DMG-Nickeltest (Dimethylglyoxim) positiv aus. Nachdem man DMG auf einen Watteträger gegeben hat, kann man am nickelhaltigen Gegenstand reiben, wobei sich eine Rosaverfärbung ergibt. Auf Anraten der Dermatologin
kaufte sich die Patientin eine neue,
nickelfreie elektronische Zigarette. 2 Mo-
nate später war das Kontaktekzem ab-
geheilt. Als die Autoren 11 elektronische
Zigaretten aus 4 Verkaufsgeschäften un-
tersuchten, erwiesen sich 3 im DMG-Test
als positiv. Nickel ist auch weiterhin ein
weitverbreitetes Kontaktallergen im Kin-
des- und Jugendalter. Jugendliche soll-
ten über das Risiko aufgeklärt werden,
dass durch Ohrlochstich und Piercing
eine lebenslange Nickelkontaktallergie
ausgelöst werden kann.
AL L
Referenz: 1. Maridet C et al.: The electronic cigarette: the
new source of nickel contact allergy oft he 21st century? Contact Dermatitis 2015; 73: 49–67.
30 SZD 2/2016