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AKTUELLES AUS FACHZEITSCHRIFTEN
Fortschritte bei der Psoriasistherapie
Psoriasisplaques beruhen nicht nur auf lokalen Hautentzündungen, die mit topischer Therapie unter Kontrolle gebracht werden können, sondern sind auch Ausdruck einer systemischen Entzündung. Wenn die topische Therapie bei mittelschwerer bis schwerer Ausprägung der Hautläsionen nicht ausreicht, ist eine systemische Behandlung der systemischen Entzündung angebracht. Zahlreiche aktuelle Studien belegen die Fortschritte und Erfolge der systemischen Psoriasistherapie.
Abbildung: Psoriasis Foto: M. Krasovec Rahmann
Ein systematischer Reviewartikel sichtete aktuelle, von Anfang des Jahres 2012 bis Mitte 2013 publizierte, randomisierte, klinische Studien zur systemischen Psoriasistherapie (1). Dabei bestätigte sich, dass Biologika bei der Behandlung der mittelschweren bis schweren Psoriasis bezüglich Wirksamkeit und Sicherheit besser abschneiden als traditionelle systemische Medikamente. Aktuelle Studien zu den traditionellen oralen Therapien waren nicht auffindbar. Es wurden jedoch neue orale Medikamente entwickelt und getestet (z.B. Tofacitinib, Apremilast, CF101), deren Sicherheitsprofil günstiger erscheint im Vergleich zu herkömmlichen oralen Medikamenten (z.B. Methotrexat, Cyclosporin, Acitretin).
luiert. In Japan erreichte das Anti-Interleukin-12/23-Medikament in der Dosierung von 45 mg nach 12 Wochen bei 59 Prozent der Patienten ein klinisches PASI-75-Ansprechen (Psoriasis Area and Severity Index). Mit der Dosierung von 90 mg betrug die PASI-75-Ansprechrate nach 12 Wochen 68 Prozent. In der Plazebogruppe betrug die entsprechende Ansprechrate 7 Prozent. Bei chinesischen Patienten wurde mit der Ustekinumabdosierung von 45 mg nach 12 Wochen eine PASI-75-Ansprechrate von 83 Prozent erzielt (Plazebo: 11%). In 5 Studien konnte die Wirksamkeit von Biologika, die sich gegen IL-17 richten (Secukinumab, Ixekinumab, Brodalumab), bestätigt werden (1).
subkutan) wurde bei 86 Prozent der Pa-
tienten ein PSSI-75-Ansprechen (Psoria-
sis Scalp Severity Index) erreicht (mit
Plazebo bei 11%). Auch bezüglich des
Kopfhautpruritus wurden im Vergleich zu
Plazebo signifikant bessere Behand-
lungsresultate erzielt (1). Mit Infliximab
(Remicade®) konnte bei chinesischen Pa-
tienten mit mittelschwerer bis schwerer
Psoriasis nach 10 Wochen eine PASI-75-
Ansprechrate von 81 Prozent (Plazebo:
2 Prozent) erreicht werden.
Die Behandlung mit Adalimumab (Hu-
mira®) führte im Vergleich mit Plazebo zu
signifikant stärker ausgeprägter Verbes-
serung der beeinträchtigten Arbeitspro-
duktivität (TWPI = Total Work Produc-
tivity Impairment). Auch bei der Psoriasis
von Händen und Füssen wurde Adalimu-
mab erfolgreich eingesetzt. Im Vergleich
zu Plazebo erreichte Adalimumab bei
signifikant mehr Patienten (31 versus 4%)
ein PGA-Behandlungsresultat (Physici-
an’s Global Assessment) von «abgeheilt»
oder «fast abgeheilt». Die Adalimumab-
therapie war in einer Studie mit einer
CRP-Reduktion von 51 Prozent verbun-
den (in der Kontrollgruppe mit topischer
Behandlung oder Phototherapie betrug
die Reduktion nur 5%). Bei Psoriasis-
patienten mit obstruktiver Schlafapnoe
resultierte polysomnografisch unter der
Adalimumabtherapie im Vergleich zur
Plazebogruppe keine signifikante Ver-
besserung des AHI (Apnoe-Hypopnoe-
Index) (1).
L
Alfred Lienhard
Referenz: 1. Sandoval LF et al. Systemic therapies for psoria-
sis: an evidence-based update. Am J Clin Dermatol 2014 (Epub ahead of print).
Neue Studien
zu Anti-Interleukin-Medikamenten In 4 Publikationen wurde der humane
monoklonale Antikörper Ustekinumab
(Stelara®) bei asiatischen Patienten eva-
Neue Studien zu TNF-␣-Inhibitoren Etanercept (Enbrel®) erwies sich auch bei
der Psoriasis der Kopfhaut als wirksame
Therapie. Nach 12-wöchiger Etanercept-
behandlung (2-mal pro Woche 50 mg
36 SZD 2/2014