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FORTBILDUNG
Behandeln von Haaren im Kosmetikinstitut
«Haare sind ein Symbol für Schönheit und Gesundheit.» – Wer kennt diese Aussage nicht? Haare können jedoch auch als störend und unschön angesehen werden. Das ist je nach Mode, Kultur und persönlichem Empfinden anders. Im Kosmetikinstitut ist deshalb die Behandlung von Haaren vielfältig und unterschiedlich. Einmal entfernt die Kosmetikerin störende Haare im Gesicht oder am Körper, oder sie färbt die Brauen und Wimpern, damit dem Gesicht der Kundin mehr Charakter und Ausdruck verliehen wird. Ein andermal werden die Wimpern mittels Dauerwelle geformt, damit die Wimpern einen schönen Schwung bekommen und die Augen lebendiger und strahlender erscheinen.
EDITH ROTH
Edith Roth
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Der nachfolgende Artikel zeigt die vielfältigen Methoden, Wirkungsarten sowie Arbeitsweisen der Haarentfernung auf, welche im Kosmetikinstitut durchgeführt werden.
Methoden der Haarentfernung
Die Methoden der Entfernung von Körper- oder Gesichtshaaren, bei denen die Haare an den Haarwurzeln entfernt werden, bezeichnet man als Epilation. Bei der Depilation hingegen wird nur der sichtbare Teil des Haares (der Haarschaft) durch Schneiden, Abschleifen, Rasur oder chemische Mittel entfernt. Die Epilation wiederum wird unterteilt in die definitive Haarentfernung, bei der die Haarwurzel zerstört wird, und in die temporäre Haarentfernung, bei der das Haar nur ausgerissen wird, ohne die Haarwurzel zu zerstören. Im Kosmetikinstitut werden in erster Linie Epilationsmethoden angewendet. Diese bringen über mehrere Wochen hinweg sichtbare Resultate. Je nach verfügbarer Zeit, Geld, Haar- und Hautbeschaffenheit ist die eine oder andere Technik besser indiziert. Folgende Epilationstechniken werden angewendet: L Mechanische Epilation (Wachs, Sugar, Pinzette) L Elektroepilation (mittels an die Haarfollikel ge-
brachter Epilationssonden) L Photoepilation (Laser- und Lichtquellentechniken)
Die Depilation
Weil bei der Depilation nur der sichtbare Teil des Haares entfernt wird, wachsen die Haare sehr schnell wieder nach. Deshalb muss die Depilation alle zwei bis drei Tage wiederholt werden. Sie wird, mit Aus-
nahme des Schneidens, im Institut nicht angewendet und wird in folgende Techniken unterteilt:
L Schneiden der Haare mit der Schere Geschnitten werden die Haare im Institut bei behaarten Nävi, in Nase und Ohren, lange Brauenhaare sowie vor der Entfernung mit Wachs oder Zucker die Haare, welche über 1 cm lang sind. Vor allem bei der Entfernung mit Zucker ist es sehr wichtig, die Haare zu kürzen, da das Auftragen des Zuckers gegen die Haarwuchsrichtung bei längeren Haaren äusserst schmerzhaft ist.
L Rasieren Bei der Rasur wird zwischen der Nassrasur und der Trockenrasur unterschieden. Die Nassrasur wird mit sehr einfachen Klingenapparaten ausgeführt und benötigt eine Nachbehandlung alle 2 bis 3 Tage. Für Frauen kommt diese Methode kaum infrage, da beim Nachwachsen die Stoppeln sehr gut fühlbar sind.
L Abschleifen der Haare Eine weitere Alternative der Haarentfernung zu Hause bietet das Abschleifen der Haare. Die Schleifpads enthalten winzige Kristalle aus Siliziumkarbid, welche in Polyurethanharze eingebettet sind. Bei abwechselnd rechts/links kreisendem Pad wird jeglicher Haarwuchs entfernt. Diese Methode ist im Sommer bei gebräunter Haut nicht geeignet. Durch die zusätzliche intensive Peelingfunktion verschwindet die Bräune schneller.
L Chemische Depilation Bei der chemischen Depilation wird die Hornsubstanz des Haares mit chemischen Mitteln (Depilatorien) auf der Hautoberfläche aufgelöst. Diese Anwendung
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ist für den Heimgebrauch bestimmt und muss im Durchschnitt alle 10 Tage wiederholt werden. Die Produkte enthalten organische Schwefelderivate wie Thioglykolsäure und Thioacetatsalzsäure und sind stark alkalisch mit einem pH-Wert von 11 bis 12. Da das Keratin der Haare dem der Epidermis sehr ähnlich ist, kann es sein, dass auch die Haut angegriffen wird. Daher muss die chemische Haarentfernung mit grosser Vorsicht durchgeführt werden. Es empfiehlt sich, vor der ersten Anwendung einen Verträglichkeitstest in der Ellenbeuge zu machen und 24 Stunden zu warten, ob eine eventuelle Reaktion sichtbar wird. Schweissrückstände müssen vor der Haarentfernung mit milden Reinigungsmitteln entfernt werden, da die Haut sonst mit Brennen und Rötungen reagiert. Um die Alkalien zu neutralisieren, muss nach der Haarentfernung die behandelte Stelle sauer nachbehandelt werden, zum Besipiel mit einem milden Essig- oder Zitronenwasser. Nach der Haarentfernung sollte kein verschwitztes T-Shirt, keine verschwitzte Bluse und so weiter angezogen werden, da die Schweiss- und/oder die Deorückstände im Kleidungsstück bei empfindlicher Haut ausreichen, um diese zu reizen. Heisses Wasser, Seife, Deodorantien, alkoholhaltige Produkte und Sonneneinstrahlung müssen 12 Stunden nach der chemischen Depilation vermieden werden.
Abbildung 1: Epilation mit Warmwachs. Beim Auftragen wird die Haut gespannt und das Wachs gut eingearbeitet.
Die mechanische Epilation
Bei der temporären Epilation werden die Haare nur ausgerissen, ohne die Haarwurzel zu zerstören. Sie wachsen nach einer längeren Zeitspanne wieder nach. Dieses Verfahren muss alle 4 bis 6 Wochen wiederholt werden. Zu den temporären Methoden gehören folgende Techniken:
Abbildung 2: Der Wachsstreifen wird flach weggerissen.
L Epilation mit der Pinzette Die Pinzette wird im Allgemeinen nur bei kleinen Arealen wie den Augenbrauen und einzelnen Gesichtshaaren eingesetzt. Damit das Zupfen nicht so schmerzhaft ist, muss die Haut sehr gut gespannt werden.
L Epilation mit Fäden Die Epilation mit dem Faden ist in orientalischen Ländern eine weitverbreitete Technik und findet vereinzelt nun auch Einzug in unsere Institute. Sie ist weniger schmerzhaft als die Wachsepilation und wird am ganzen Körper bis hin zu den Augenbrauen angewendet. Die Fäden werden mit beiden Händen zwischen den Fingern schnell gedreht und über die zu enthaarenden Areale geführt. Die Härchen verfangen sich beim Drehen der Fäden und können so schmerzarm entfernt werden. Das bedingt jedoch, dass die Durchführende die Technik gut beherrscht und die Haarwuchsrichtung berücksichtigt.
Abbildung 3: Nach der Entfernung wird sofort zur Beruhigung die Hand aufgelegt.
L Epilation mit Wachs Im Institut wird vorwiegend die Wachsepilation angewendet, da sie effizient, gründlich und schonend für die Haut ist. Zudem muss sie erst nach 4 bis 6 Wochen wiederholt werden. Die Haare müssen zirka einen halben Zentimeter lang sein, damit eine gründliche Entfernung garantiert werden kann. Bei dieser Methode lässt die Pigmentierung der Härchen allmählich nach, auch werden die Haare dünner und brüchiger. Die Epilierwachse haben adhäsive Eigen-
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Abbildung 4: Epilation mit Lauwarm- oder Kaltwachs. Dünnes Auftragen des Wachses in Haarwuchsrichtung.
Abbildung 5: Wegreissen des Vliesstreifens gegen Haarwuchsrichtung.
schaften. Sie setzen sich vor allem aus den Komponenten Harz, Wachs und Fettkörper zusammen, denen hautberuhigende Stoffe sowie Farbstoffe beigemischt werden. Die Wachse sind in verschiedenen Rezepturen erhältlich und werden unterschieden in Kalt-, Lauwarm- und Warmwachs.
L Kaltwachs Die Kaltwachse werden kalt auf die zu enthaarenden Stellen aufgetragen. Daher müssen sie im kalten Zustand eine weiche Konsistenz sowie ein ausreichendes Haftvermögen besitzen, um das Ausreissen der Haare zu ermöglichen. Kaltwachse sind klebriger und zähflüssiger als Warmwachse, jedoch wasserlöslich. Es gibt Kaltwachse, welche auf Wachsbasis oder auf Zuckerbasis hergestellt werden.
L Lauwarmwachs Die Lauwarmwachse müssen vor der Anwendung auf rund 35°C erwärmt werden. Das Haftvermögen dieser Wachse muss ausreichend sein, um die Haare auszureissen, ohne dass sie abbrechen. Die Lauwarmwachse sind die am häufigsten eingesetzten Wachse im Institut und in der Regel einfach und sauber in der Handhabung. Gut bewährt hat sich das sogenannte
Perlwachs. Es wird in Form von kleinen Perlen geliefert, welche geschmolzen werden müssen. Diese Wachse sind sehr effizient, schonend für die Haut und können bei allen Körperzonen eingesetzt werden.
L Warmwachs Die Warmwachse müssen auf 40°C erwärmt werden, damit sie formbar werden und auf die Haut aufgetragen werden können. Beim Erkalten werden sie fest und umschliessen die Haare.
Durchführung der Epilation mit Wachs (unabhängig von der Temperatur)
Sehr wichtig ist, dass vor jeder Haarentfernung eventuelle Kontraindikationen abgeklärt werden. Vor der ersten Epilation werden mit der Kundin die verschiedenen Möglichkeiten der Haarentfernung und deren Vor- und Nachteile besprochen sowie die jeweiligen Kontraindikationen abgeklärt. Zu den Kontraindikationen gehören: frische Narbe, Verletzungen, Allergien, Sonnenbrand, Entzündungen, behaarte Muttermale, Ulcus cruris, frische Hämatome, Varizen, Netz von Besenreisern. Bei Varizen und Besenreisern kann in Regel der Kalt- oder Lau-
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warmwachs angewendet werden. Im Zweifelsfall muss die Kundin mit dem Arzt Rücksprache nehmen.
Vorbereitung der Haut
Damit es zu keinen Entzündungen der Haut oder zu eingewachsenen Haaren mit einer Follikulitis kommt, müssen die zu behandelnden Stellen sehr sorgfältig vor- und nachbehandelt werden. Das Ziel der Vorbehandlung ist es, die Haut und das Haar so vorzubereiten, dass die Haare ausgerissen werden können, ohne die Epidermis anzugreifen. Die meisten Wachse verlangen eine fettfreie Haut, also wird sie mit einem Gel oder Alkohol entfettet und desinfiziert. Es ist wichtig, Gels anzuwenden, welche auf das jeweilige Wachs abgestimmt sind, da sonst das Wachs zu stark auf der Haut kleben bleibt und stärkere Reaktionen auslösen kann. Je nach Hautzustand wird anschliessend als Vorbereitung Puder aufgetragen.
Abbildung 6: Epilation mit Zuckerpaste. Auftragen des Sugars gegen die Haarwuchsrichtung.
Das Auftragen und Wegreissen des Wachses
In der Regel erfolgt beim Epilieren mit Wachs das Auftragen in Haarwuchsrichtung und das Wegreissen gegen die Haarwuchsrichtung. Das Warmwachs wird mithilfe eines Spatels oder eines Pinsels in Streifen von 2 bis 3 cm oder in kleinen Flächen von etwa 10 bis 15 × 5 bis 6 cm Grösse aufgetragen und gut eingearbeitet. Wichtig ist, dass dabei die Haut gespannt wird. Das Wachs muss gleichmässig dick (ca. 2 mm) sein und einen schönen Rand aufweisen. Nach dem Erkalten wird das Epilierwachs gegen die Haarwuchsrichtung weggerissen. Nach dem Wegreissen muss sofort eine Hand auf die epilierte Stelle aufgelegt werden, da das sofort beruhigt und dadurch der Schmerz rasch abklingt (Abbildungen 1 bis 3). Die Lauwarm- und Kaltwachse werden mittels Spatel sehr dünn und gleichmässig aufgetragen. Auf die Wachsschicht wird anschliessend ein Vlies gelegt und dieses mit wenigen ruhigen Handstrichen glatt gerieben. Das Vlies wird gegen die Haarwuchsrichtung rasch und flach weggerissen, auch hier muss danach sofort die Hand zur Beruhigung aufgelegt werden (Abbildungen 4, 5 und 8).
Die Nachbehandlung
Die Nachbehandlung gestaltet sich entsprechend der Reaktion der Haut und gemäss der Wachsart. Beim öllöslichen Wachs wird ein öliger Cleanser aufgetragen, leicht emulgiert und mit kühlen Kompressen abgewaschen. Wasserlösliches Wachs wird sofort mit kühlen Kompressen abgewaschen. Dem Kompressenwasser können je nach Hautreaktion
Abbildung 7: Epilation mit Zuckerpaste. Wegziehen in Haarwuchsrichtung.
Essig oder entsprechende Kräuterauszüge aus Malve, Hamamelis, Kamille oder Salbei beigefügt werden. Bei heftigen Hautreaktionen eignet sich auch eine Beruhigung mit Blaulicht. Anschliessend wird auf die enthaarte Stelle ein haarwuchs- und entzündungshemmendes sowie beruhigendes Mittel sanft einmassiert, eventuell wird die Stelle gepudert. Im Gesicht kann mit Eis gekühlt und eventuell mit antiseptischer Creme nachbehandelt werden.
Epilation mit Zuckerpaste (Sugar)
Die Zuckerpaste ist zu 100 Prozent naturrein, hypoallergen und antikomedogen und wird daher als Naturepilation bezeichnet. Sie ist ein seit Langem bekanntes Epilationsmittel im Orient (Halawa oder Ali-Wachs) und wird heute in Europa in sehr vielen Kosmetikinstituten angeboten. Früher haben die Kosmetikerinnen die Zuckermasse selbst hergestellt (Abbildungen 6 und 7).
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Abbildung 8: Epilation mit Warm-, Lauwarmwachs oder Zuckerpaste. Diese Behandlungsmethoden sind gleichermassen für Frauen und Männer geeignet.
Die Elektroepilation
Bei der definitiven Epilation spricht man auch von Elektroepilation. Diese wurde bereits 1875 in den USA angewendet und im Laufe der Jahre technisch weiterentwickelt. Sie ist unabhängig von Haarstärke, Haut- und Haarfarbe. Bei der Elektroepilation wird eine sehr feine Einwegsonde, die auf Haarstärke und
Follikeltiefe abgestimmt ist, in jeden Haarfollikel eingeführt (Abbildung 9). Über diese Sonde wird nun dosiert elektrische Energie in die Haarwurzel geleitet. Dadurch tritt eine dauerhafte Schädigung der Haarwachstumszellen ein, und das Haar kann nicht mehr nachwachsen. Die Elektroepilation wird zurzeit unter Anwendung von drei Methoden praktiziert: Thermolyse, Elektrolyse und Blend-Methode. Entsprechend der Behaarungssituation, der Hautreaktion und dem individuellen Schmerzempfinden jedes Kunden wird die geeignete Methode ausgewählt. Es ist wichtig, dass die Kosmetikerin, welche die Elektroepilation ausführt, eine intensive und mehrtägige Zusatzausbildung absolviert hat. Die Elektroepilation ist eine zuverlässige Methode der definitiven Epilation, sie ist jedoch sehr zeitaufwendig.
L Thermolyse Bei der Thermolyse wird in der Umgebung der Sondenspitze mit hochfrequentem Wechselstrom Wärme erzeugt, was zur Koagulation der Gewebeund Haarwachstumszellen führt. Die Sondenspitze muss unisoliert, der Sondenschaft isoliert sein. Sonst kommt es zu Verbrennungen des Gewebes. Unterschieden werden die schnelle Thermolyse, bei der die Haare in einer Hundertstelsekunde mit einer sehr hohen Stromdosis behandelt werden, die langsame Thermolyse, bei der eine schwache Stromdosis mit einer sehr viel längeren Zeitspanne (bis 9,9 Sekunden) zur Anwendung kommt, sowie die Thermolyse mit Impulswiederholung für die besonders schmerzempfindlichen Kunden mit kräftigen Haaren. Die Thermolysedauer wird durch die Unterteilung in drei verschieden schnelle Impulse verkürzt, sodass kein oder nur wenig Schmerz empfunden wird.
L Elektrolyse Bei der Elektrolyse wird durch Gleichstrom im Haar-
follikel Natronlauge produziert, welche auf chemi-
schem Weg die germinativen Zellen zerstört.
L Blend-Methode Das Wort «blend» hat seinen Ursprung in der englischen Sprache und heisst sinngemäss übersetzt «sich vermischen». Bei der Blend-Methode vermischen sich der niederfrequente Gleichstrom und der hochfrequente Wechselstrom miteinander im Haarfollikel. Die im Follikel entstehende Natronlauge wird dann noch zusätzlich durch die sogenannte Thermolyse erwärmt.
Abbildung 9: Bei der Elektroepilation wird die Sonde dem Haar entlang in den Follikel bis zur Wurzel eingeführt.
Die Photoepilation
Die Haarentfernung mit Laser oder Blitzlampen wird als Photoepilation bezeichnet. Laser sind Geräte, welche gebündeltes Licht in einer bestimmten Wel-
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Tabelle:
Überblick über die Methoden der Haarentfernung
Methode Kategorien Technik
Wirkweise Vorteile
Nachteile
Kontraindikation
Anforderung an Kosmetikerin
Depilation
Temporäre Epilation
Definitive Epilation
Mechanische Chemische Mechanisch
Elektroepilation Photoepilation
Schneiden
Oberflächliches Entfernen der Haare
Rasieren
Oberflächliches Entfernen der Haare
Abschleifen
Oberflächliches Entfernen der Haare
Auflösen der Haare
Pinzette
Oberflächliches Entfernen der Haare
Ausreissen der Haare
Fäden
Ausreissen der Haare
Warmwachs
Ausreissen der Haare
Lauwarmwachs Ausreissen der Haare
Kaltwachs Sugar
Ausreissen der Haare
Ausreissen der Haare
Thermolyse Elektrolyse Blend
Zerstören der Haarwurzel
Laser/IPL
Erhitzen des Haares auf 70˚C
• Kleiner Zeitaufwand • Nicht schmerzhaft • Geeignet für behaarte Nävi • Geeignet für lange Brauen-, Nasen• und Ohrenhaare
• Schnelles Nachwachsen • Einzelhaar wirkt dicker
Keine
Keine
• Zeitsparend • Kostengünstig • Schnell sichtbarer Erfolg • Nicht schmerzhaft
• Schnelles Nachwachsen • Einzelhaar wirkt dicker • Nicht für das Gesicht • geeignet
Keine
Wird im Institut nicht angeboten
• Geringe Schmerzen • Wirkung länger anhaltend • als beim Rasieren • Für alle Zonen geeignet • Haare wachsen weich nach
• Zeitaufwendig • Verboten für Nävi • Höherer Kostenfaktor • als beim Rasieren • Bei gebräunter Haut • nicht geeignet
Behaarte Nävi
Wird im Institut nicht angeboten
• Zeitsparend • Nicht schmerzhaft • Haare wachsen weich nach • Nicht für alle Zonen geeignet
• Schnelles Nachwachsen • Reizungen und • Follikulitis möglich
Empfindliche Haut
Wird im Institut nicht angeboten
• Wirkung länger anhaltend als • beim Rasieren und Schneiden • Haare wachsen weich nach
• Schmerzhaft • Follikulitis möglich • Nur für Einzelhaare geeignet • Zeitaufwendig
Behaarte Nävi
In der Grundausbildung lernt die Kosmetikerin das richtige Spannen der Haut beim Formen der Augenbrauen oder Entfernen von einzelnen Haaren
• Für alle Zonen geeignet • Wirkung lang anhaltend • Haare wachsen weich nach
• Zeitaufwendig • Schmerzhaft, wenn die • Technik nicht perfekt • beherrscht wird
Behaarte Nävi
Zusatzkurs von einem halben Tag
• Rasche Entfernung • Ergebnis lang anhaltend • Geeignet für grössere • und kleinere Areale • Geeignet für kurze und • und borstige Haare
• Verbrennungsgefahr • Nicht geeignet für Gesicht • Teilweise schmerzhaft
Nävi Krampfadern Besenreiser
Bestandteil der Grundausbildung
• Rasche Entfernung • Ergebnis lang anhaltend • Kann in allen Zonen • angewendet werden • Geeignet für kurze und • borstige Haare
• Teilweise schmerzhaft
Bestandteil der Grundausbildung
• Keine Verbrennungsgefahr
• Nicht für alle Körperpartien • geeignet • Bei zu starkem Druck schmerzhaft
Bestandteil der Grundausbildung
• Keine Verbrennungsgefahr • Hautschonend • Kann bei sehr kurzen Haaren • eingesetzt werden • Kann in allen Zonen • angewendet werden • Ergebnis lang anhaltend • Schmerzarm, wenn die Haare • kurz sind
• Haare sollten zurückgeschnitten • werden, wenn sie länger • als 5 mm sind • Zeitaufwendig • Kann bei den Oberlippen • zu Herpes führen
Bestandteil der Grundausbildung Ansonsten Zusatzkurs von 1/2 bis 11/2 Tagen
• Definitive Haarentfernung • Kann bei hellen Haaren und • dunkler Haut angewendet • werden
• Je nach Länge des Impulses • mehr oder weniger schmerzhaft • Zeitaufwendig, da jedes einzelne • Haar separat behandelt werden • muss • Mehrere Sitzungen notwendig
Zusatzausbildung von mehreren (2–5) Tagen Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg ist, dass die Kosmetikerin Freude am Epilieren hat
• Lang andauernde Haarentfernung • am ganzen Körper • Es können je nach Kristallkopf• grösse Areale von bis zu 8 × 4 cm • behandelt werden • Sollte nach erreichtem Resultat • 1- bis 2-mal pro Jahr zur Erhaltung • wiederholt werden
• Haare müssen dunkel sein • Die Haut muss hell sein • Verbrennungen mit • Narbenbildung möglich • Sehr schmerzhaft • Mehrere Sitzungen notwendig • Helle Haare müssen zusätzlich • mit der Sonde epiliert werden
Werden gemäss einer detaillierten, vorgegebenen Liste abgeklärt
Zusatzausbildung 1 Tag Theorie 1 Tag Praxis
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lenlänge aussenden. Bei den Blitzlampen wird mit hochenergetisch gepulsten Lichtsystemen Licht in einem breiteren Spektrum erzeugt. Es ist eine Gratwanderung zwischen optimalem Effekt und möglichen Komplikationen. Eine vollständige und permanente Haarentfernung ist bisher nicht möglich. Wichtig ist dabei aber, dass diese Methoden von spezialisierten Ärzten oder Kosmetikerinnen mit entsprechender Ausbildung und Erfahrung ausgeführt werden. Eine sehr effiziente und anhaltende Haarentfernung wird erreicht mit einer Kombination aus IPL oder Laser und Elektroepilation. Das hat den Vorteil, dass helle oder chromophorfreie Haare mit der Sonde entfernt werden können. Wie bei der Elektroepilation muss sich auch bei der Photoepilation das Haar beim Behandeln in der Anagenphase befinden. Da es aber drei Phasen des Haarwachstums gibt und die Haare sich somit nicht immer in der Anagenphase befinden, ist eine mehrmalige Anwendung notwendig, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Daher ist es wichtig, dass die Kunden sehr gut beraten und detailliert informiert werden. Eine Voraussage der Anzahl von Behandlungen, bis alle Haare «definitiv weg» sind, ist nicht möglich, da jeder Mensch individuell reagiert. In der Regel wachsen nach einer Behandlung zirka ein Drittel der Haare definitiv nicht mehr nach.
Zusammenfassung
Die Methoden und Techniken der Haarentfernung
sind sehr vielseitig. In der Übersichtstabelle sind
die beschriebenen Methoden mit ihren jeweiligen
Vor- und Nachteilen zusammengefasst. Erfahrungs-
gemäss bietet keine Methode die Lösung für alles.
Die Elektroepilation und die Photoepilation werden
beide auch in Zukunft im Kosmetikinstitut eine wich-
tige Rolle spielen. Generell gilt es auch bei der Haar-
entfernung, die Kundenwünsche genau abzuklären
und die entsprechende Methode auszuwählen und
zu empfehlen. Das garantiert, dass die Kunden sich
während des ganzen Jahres über ihre samtige, haar-
freie Haut freuen können.
L
Korrespondenzadresse: Edith Roth Kosmetikerin HFP Oberdorfstrasse 27 8953 Dietikon Tel. 044-741 28 28 E-Mail: edith.roth@bluewin.ch
Interessenkonflikte: keine
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