Metainformationen


Titel
Neues zur Dematologie am UniversitätsSpital Zürich – Interview mit Prof. Dr. med. Lars French
Untertitel
INTERVIEW MIT PROFESSOR DR. MED. LARS FRENCH, KLINIKDIREKTOR DER DERMATOLOGISCHEN KLINIK DES UNIVERSITÄTSSPITALS ZÜRICH
Lead
Sie leiten als Klinikdirektor seit über einem Jahr die Dermatologische Klinik des UniversitätsSpitals Zürich. Was haben Sie bis jetzt an Ihrer Arbeit besonders schätzen gelernt?
Datum
Autoren
-
Rubrik
FORUM
Artikel-ID
18393
Kurzlink
https://www.rosenfluh.ch/18393
Download

Transkript


FORUM

Neues zur Dermatologie am UniversitätsSpital Zürich
INTERVIEW MIT PROFESSOR DR. MED. LARS FRENCH, KLINIKDIREKTOR DER DERMATOLOGISCHEN KLINIK DES UNIVERSITÄTSSPITALS ZÜRICH

Sie leiten als Klinikdirektor seit über

dieser zum Teil umfangreichen Stu-

einem Jahr die Dermatologische Klinik

dien tragen wir dazu bei, neue Thera-

des UniversitätsSpitals Zürich. Was

pien zu entwickeln.

haben Sie bis jetzt an Ihrer Arbeit

besonders schätzen gelernt?

Was sind die wichtigsten Ziele, die Sie

French: An der Klinik schätze

sich für die Klinik in Bezug auf die

ich auf der einen Seite besonders das

Patienten gesetzt haben?

hochqualifizierte Team, das ich von

French: Der Patient steht im

Professor Burg übernehmen und

Zentrum. Deshalb haben für uns Qua-

zusätzlich durch einige eigene Mitar-

lität und Patientensicherheit oberste

beiter verstärken konnte, und auf der

Priorität. Forschung kommt erst in

andern Seite das hohe Niveau, auf welchem der Patient interdisziplinär

Professor Dr. med. Lars French

zweiter Linie. Sie ist zwar auch wichtig, sie muss aber im Dienste des Pa-

betreut wird. Im Vergleich zu anderen

tienten stehen und ethisch vertretbar

medizinischen Zentren im In- und Ausland ist die sein. Ich toleriere keine Forschung, die diesen Krite-

Qualität des UniversitätsSpitals sehr hoch. Gerade rien nicht genügt. Wir betreuen jährlich ungefähr

Patienten mit komplexen Erkrankungen profitieren 50 terminale Melanompatienten, was eine unbefrie-

von der guten und effizienten Zusammenarbeit der digend hohe Zahl ist. Unsere Forschung gibt Anlass

einzelnen Fachbereiche. Ich schätze hier in Zürich die zur Hoffnung, dass wir diese Patienten in Zukunft

Offenheit und die gegenseitige Hilfe gerade bei retten können. Um die Patientensicherheit zu opti-

schwierigen Fällen. Ausserordentlich ist der Standort mieren, haben wir das Fehlerberichtsystem CIRS

Zürich auch im wissenschaftlichen Bereich. Dank (Critical Incident Reporting System) eingeführt.

der Universität und der ETH eröff-

nen sich enorme Möglichkeiten zur Forschungszusammenarbeit. Forschung und Medizin zum Wohle

Der Patient steht im Zentrum. Deshalb haben für uns Qualität und Patientensicherheit oberste Priorität.

des Patienten eng miteinander zu

verknüpfen, war mir immer sehr wichtig. Es ist mir Damit können Pflegefachleute, Ärzte und andere

auch ein Anliegen, dass jeder Akademiker in der Der- Mitarbeiter anonym kritische Ereignisse melden

matologischen Klinik Forschung betreibt, damit er sowie Vorkommnisse, die beinahe zu Schäden

die Krankheiten besser versteht. Nur so können wir geführt haben. Diese Meldungen werden von zwei

die Qualität unserer Klinik erhöhen. Wir haben über Mitarbeitern der Klinik gesammelt, ausgewertet und

40 klinische Studien in Arbeit. Das ist innerhalb des einmal pro Monat in einer Sitzung besprochen, an

2 UniversitätsSpitals die höchste Zahl. Im Rahmen der auch die Leiterin der Pflege und ein Vertreter der

medicos 1/2008

FORUM

Dermatologische Klinik des UniversitätsSpitals Zürich
Klinikleitung teilnehmen. Dabei wird festgelegt, welche Sicherheitsmassnahmen einzuleiten sind, um Risiken zu minimieren und weitere Fehler auszuschalten. Dazu ein Beispiel: Wenn die Infusionen zweier verschiedener Firmen zum Verwechseln ähnlich aussehen, werden sie so gekennzeichnet, dass insbesondere unter Stressbedingungen das Risiko einer Verwechslungsgefahr minimiert wird. Als Nächstes werden alle Mitarbeiter orientiert. Einmal monatlich besprechen wir zur Veranschaulichung für die jungen Assistenzärzte auch einen Vorfall in der Mittagsvisite. Ein weiteres Anliegen ist die Einführung eines Qualitätsmanagements, wie dies in deutschen Kliniken schon weitverbreitet ist. Unser Ziel ist es, die Anerkennung als zertifiziertes Hautkrebszentrum zu erhalten. Dazu erforderlich ist einerseits die Betreuung einer genügend grossen Anzahl von Krebspatienten, andererseits muss ein solches Zentrum zertifiziert sein. Deshalb möchte ich eine ISO- oder KTQ-Zertifizierung (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen) einführen, mit welcher wir Prozesse kontrollieren, optimieren und die Qualität sichern können. Wir sind uns bewusst, dass dies sehr viel Aufwand bedeutet, hoffen aber sehr, dass wir dabei von der Spitalleitung finanziell unterstützt werden. Andernfalls werden wir versuchen, selber die Mittel dafür zu organisieren. Es ist für unsere Zukunft sehr wichtig, das Label eines Hautkrebszentrums zu erhalten.
In welchen Klinikbereichen haben Sie bereits Änderungen eingeführt, und wo möchten Sie noch weiter verstärken beziehungsweise ausbauen?
French: Am 1. Januar 2007, also drei Monate nach meinem Amtsantritt, sind neue Strukturen eingeführt worden, die die Verantwortlichkeiten klar regeln. Jeder Bereich wird jeweils von einem

leitenden Arzt geführt, welchem ein Mitarbeiterteam zur Seite steht. Das neue Organigramm hat sich bewährt. Alles, was ich hier in dieser Klinik vorfand, war sehr gut. Was ich noch verbessern will, ist die Zusammenarbeit. Ich lege ein besonderes Augenmerk auf Qualität, Interaktion und Kommunikation. Das bedeutet unter anderem, dass an die Stelle einer unpersönlichen E-Mail zum Beispiel ein Telefongespräch treten soll. Diesen neuen Geist in der Klinik einzubringen, erfordert Zeit. An erster Stelle steht für mich die Patientenzufriedenheit. Natürlich wird es bei 80 000 Konsultationen im Jahr nicht möglich sein, alle Patienten zufriedenzustellen, aber wir müssen alles daran setzen, dass beispielsweise die Wartezeiten verkürzt und die Betreuung verbessert werden. Der Patient soll auch besonders von unserer Stärke, der interdisziplinären Betreuung und Behandlung, profitieren. Die Zusammenarbeit zum Beispiel mit der Wiederherstellungschirurgie, Angiologie, Radioonkologie, HNO oder Immunologie ist fantastisch. Wir arbeiten in der Wiederherstellungschirurgie Hand in Hand mit dem Team von Prof. Dr. P. Giovanoli: Schwierige Operationen werden gemeinsam in den dortigen Operationssälen ausgeführt, manchmal liegen die Patienten der Wiederherstellungschirurgie in unseren Betten, während die Letztere für uns alle Sentinellymphknotenbiopsien durchführt.

Uns sind eine gute Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten und ein guter Service wichtig.

Schwierige Fälle diskutieren wir in unserer Mittagsvisite. Verschiedene Fachleute beurteilen die Histologie und Klinik dieser Fälle, und das weitere Vorgehen wird festgelegt. Diese Möglichkeit möchten wir mehr und mehr auch niedergelassenen Ärzten zur Verfügung stellen, damit diese bei uns eine Zweitmeinung einholen können. Uns sind eine gute Zusammenarbeit und ein guter Service wichtig. Kommt ein Patient zu uns in die Mittagsvisite, erhält der zuweisende Arzt danach einen Brief mit dem entsprechenden Befund, damit er den Patienten weiterbetreuen kann. Entdecken wir ein malignes Melanom, lege ich grossen Wert darauf, dass der Arzt, wenn immer möglich, sofort telefonisch benachrichtigt wird, damit rasch Massnahmen eingeleitet werden können. Ich habe immer wieder gehört, dass Patienten sich hier verloren fühlten oder zuweisende Ärzte nicht wussten, wo ihre Patienten geblieben waren. Liegt ein Patient während zehn Tagen bei uns, wird neuerdings sein Arzt angerufen und informiert. Diese verbesserte Kommunikation wird, wie die positiven Feedbacks zeigen, sehr geschätzt.

3

medicos 1/2008

FORUM

Digitale Dermatoskopie in der Hautkrebsvorsorge-Sprechstunde

Hautkrebsfrüherkennung mittels dermatoskopischer Ganzkörperuntersuchung (Total Body Imaging)

Sehr hohe Priorität hat für uns die Frühdiagnose Dr. P. Oberholzer wird sich in Harvard in molekula-

von malignen Melanomen. Wir bieten eine Haut- rer Onkologie weiterbilden. Ein wichtiger Aspekt

krebsvorsorge-Sprechstunde an. Sie steht unter der der Hautkrebsforschung liegt in Zukunft in der

gezielten patientenbezogenen Therapie, welche sich

Sehr hohe Priorität hat für uns die Frühdiagnose von malignen Melanomen.

nach den spezifischen Genmutationen richtet. In den USA ist ein Onkochip in Entwicklung, mit welchem sich sehr schnell erkennen lässt, welche Gene

des jeweiligen Patienten geschädigt sind. Diese

Leitung von PD Dr. Ralph Braun. Er hat ein einzig- Information ermöglicht dann eine gezielte Thera-

artiges Melanomvorsorgeprogramm aufgebaut. Mit pie. Wir arbeiten mit diesen Forschern zusammen.

Hilfe der neuartigen Konfokalmikroskopie lassen Sobald diese Methode zur Verfügung steht, wollen

sich fast ebenso gute Informationen gewinnen wie wir sie auch unseren Patienten anbieten können.

aus einer Biopsie. Niedergelassene Ärzte können Auch die entzündlichen Erkrankungen wollen wir

kurzfristig ihre Patienten zuweisen und aus einem besser verstehen. Wir betreiben unter anderem Grund-

Angebot von Dienstleistungen auswählen: Sie kön- lagenforschung zum Interleukin-1 (PD Dr. Th. Kün-

nen angeben, ob sie eine Ganzkörperübersichts- dig). Viel Beachtung fand das Paper zur Psoriasis von

fotografie (Total Body Imaging) oder

eine digitale Verlaufskontrolle wünschen oder eine Zweitmeinung bezüglich einzelner verdächtiger Läsionen einholen

Projekte in der Onkodermatologie und im Gebiet der entzündlichen Krankheiten bilden

wollen. Nach der Konsultation erhält der

die beiden Schwerpunkte unserer Klinik.

Arzt umgehend eine detaillierte Beschrei-

bung des dermatoskopischen Befundes

samt dermatoskopischer Dokumentation sowie Dr. C. Conrad, das in «Nature Medicine» erschienen

eine Therapieempfehlung. Die Weiterbehandlung ist. Ziel ist, dass Dr. C. Conrad nach seiner Weiterbil-

(z.B. chirurgische Exzision) erfolgt wieder beim dung in Houston Unterstützung durch den Schwei-

zuweisenden Arzt.

zerischen Nationalfonds erhält, damit er hier in

Zürich weiterforschen kann. In derselben Situation

Welche Forschungsprojekte liegen Ihnen ganz beson- ist Dr. P. Oberholzer. Natürlich sind noch weitere,

ders am Herzen?

ganz andere Projekte in Arbeit, unter anderem in

French: Das sind Projekte in der Onkoderma- der Pathologie und Allergologie.

tologie und im Gebiet der entzündlichen Haut- Wichtig ist mir immer, dass die Forschung sich an

erkrankungen, den beiden Schwerpunkten unserer klinischen Problemen orientiert und für den Patien-

Klinik. Onkologieforschung betreibt meine Gruppe ten da ist. Mich für die Finanzierung einzusetzen,

und diejenige von Prof. Dr. R. Dummer, der mein um junge Forscher noch besser zu unterstützen, ist

Stellvertreter ist und die dermatoonkologische Ab- eines meiner persönlichen Ziele. Es gilt, von den

teilung leitet. Wir arbeiten auch mit anderen exter- Drittmittelfinanzierungen weg zum Schweizeri-

nen Gruppen zusammen. Eine wichtige Rolle spielt schen Nationalfonds oder zu europäischen Fonds

die Nachwuchsförderung. So ermöglichen wir For- hin zu kommen. Auch die Gelder der Bruno-Bloch4 schungsaufenthalte zum Beispiel in den USA. Stiftung möchte ich gezielt einsetzen.

medicos 1/2008

FORUM

Wie bewerten Sie die Bedeutung der Dermatologischen Klinik bezüglich nationaler und internationaler Forschung?
French: Ich schätze, dass die Dermatologische Klinik Zürich unter die zehn besten europäischen Zentren in Bezug auf Forschung und Patientenbetreuung gehört. Wir möchten den guten internationalen Ruf behalten und ihn in Zürich und in der Schweiz noch verbessern. Worauf die Dermatologie besonders achten muss, ist, dass ihr nicht immer mehr Bereiche weggenommen werden. Bei meiner Berufung musste ich zum Beispiel um den Erhalt der Histopatholologie in der Klinik kämpfen. Ich hätte die Professur ohne diese gar nicht angenommen. Es ist wichtig, dass wir uns für eine qualitativ hochstehende Dermatologie in Zürich einsetzen. Das European Dermatology Forum, ein politisches Forum, welches sich aus Chefärzten, Industrie- und Behördenvertretern (z.B. Swissmedic) zusammensetzt, hat mich gebeten, zu den Herausforderungen und Gefahren in der Dermatologie Stellung zu nehmen. Man muss mit guter Patientenbetreuung und Forschung überzeugen, aber sich auch dafür einsetzen, dass dermatologische Bereiche nicht von anderen medizinischen Disziplinen übernommen werden.
Was sind Ihre besonderen Anliegen bezüglich Lehre und Weiterbildung?
French: Die Mediziner von morgen auch in der Dermatologie gut auszubilden, ist uns ein grosses Anliegen. Ein gutes Basiswissen ist auch für Internisten und Hausärzte wichtig. Die Dermatologie bildet eine wichtige Schnittstelle zur Inneren Medizin, da viele innere Erkrankungen mit Hauterkrankungen assoziiert sind. Es ist von grossem Vorteil, wenn Assistenzärzte, die in der Dermatologie tätig waren, zuvor mindestens ein Jahr in innerer Medizin ausgebildet wurden. Die Weiterbildungen haben wir anders aufgebaut. Sie finden nur noch alle zwei Wochen statt, dauern dafür etwas länger. Neben einem Hauptthema sind Fallvorstellungen eingeplant. Zudem findet zwei- bis dreimal pro Semester ein Journal Club für niedergelassene Ärzte statt. In der Veranstaltung «Dermatologie Update» werden von uns sechs bis sieben Fälle vorgestellt. Danach können auch niedergelassene Ärzte besondere Fälle präsentieren. Je nach Thema können unsere Weiterbildungen auch sehr interessant für Hausärzte sein. Wir sind auch sehr aktiv in Bezug auf interdisziplinäre Fortbildungen, die wir zwei- bis viermal pro Jahr durchführen. Ein solcher Anlass wird im April 2008 zusammen mit der Wiederherstellungschirurgie und der Pädiatrie stattfinden. Das Thema wird «Kongenitale Nävi bei Kindern» sein.

Die betroffenen Kinder können einerseits ein erhöhtes Melanomrisiko haben, andererseits birgt das Entfernen der Muttermale Schwierigkeiten.

Wie sieht Ihr persönlicher Alltag aus? Bleibt Ihnen neben Administration, Patientenbetreuung und Personalführung noch genügend Zeit für die Forschung?
French: Am Anfang habe ich mich stark auf die Klinik konzentriert und bin nur an wenige Kongresse gereist. Priorität war, anwesend zu sein, um alle Abläufe besser zu verstehen. Jetzt, nach 15 Monaten, besteht für mich bereits etwas mehr Freiraum, und ich kann mit dem Aufbau meiner eigenen Forschung beginnen. Für mich war von Anfang an klar, dass ich primär für meine Mitarbeiter da bin und diese in ihrer Forschung unterstütze. Deshalb werde ich im Vergleich zu meiner früheren Tätigkeit in Genf, bei welcher ich eine Forschungsgruppe mit 15 Mitarbeitern leitete, hier in Zürich eine kleinere Gruppe mit 5 bis 6 Mitarbeitern aufbauen. Es ist wichtig, die Interessen der Klinik nach aussen zu vertreten. Deshalb bin ich im Beirat der Klinikdirektorenkonferenz. Ein weiteres Anliegen sind ethische Fragen. Als Präsident der Ethikkomission des UniversitätsSpitals arbeite ich unter anderem mit Frau Prof. Dr. Nikola BillerAndorno und PD Dr. Georg Bosshard vom Institut für Biomedizinische Ethik zusammen.

Die Mediziner von morgen auch in der Dermatologie gut auszubilden, ist uns ein grosses Anliegen.

Um die vielfältigen Aufgaben zu bewältigen, muss ich einfach gut organisiert sein, was mir durch die grosse Unterstützung seitens des Klinikleitungsteam mit Prof. Dr. R. Dummer (Stv. Klinikdirektor), Frau C. Frey-Blanc (Klinikmanagerin) und Frau T. Plötz (Leitung Pflege) erleichtert wird. Es ist natürlich nicht verwunderlich, dass mein berufliches Tagespensum mehr als zehn Stunden umfasst.

Welche Ziele möchten Sie 2008 erreicht haben? French: Bevor ich von Genf nach Zürich wech-
selte, wurden hier an der Dermatologischen Klinik Mitarbeiterbefragungen sowie Analysen von Prozessen durchgeführt. Das Organisationsentwicklungsprojekt 2007 zeigte die Notwendigkeit einer besseren Organisation auf. Mit externer Unterstützung haben wir 2007 die zu bearbeitenden Hauptthemen festgelegt. Vieles haben wir im vergangenen Jahr bereits umgesetzt, zum Beispiel die Projekte «Führung und Zusammenarbeit (Teamarbeit)» und «Führungsorganisationsstruktur». Für das Jahr 2008 wird es ein Ziel sein, im Projekt «Optimieren der Administration» die Administration zu zentralisieren, um unter anderem die Ärzte besser zu unterstützen.

5

medicos 1/2008

FORUM

Die Studenten-E-Learning-Plattform DOIT (Virtual Campus) für Dermatologie. Diese dient als Basis für eine dermatologische Weiterbildungsplattform, die in ein paar Jahren europaweit zur Verfügung stehen wird.

Ebenfalls in diesem Jahr ist die Umsetzung des Pro- 2008 neue Forschungsergebnisse, und zum anderen

jektes «Optimierung der Rotation der Assistenz- werden wir weiterhin den Nachwuchs fördern.

ärzte» geplant, mit dem Ziel, jeden jungen Arzt mög- Wir haben veranlasst, dass drei unserer Ärzte eine

lichst vielfältig auszubilden. An diesem Projekt Weiterbildung in den USA absolvieren können.

haben die Assistenzärzte selber mitgearbeitet. Dann Im Bereich Lehre und Weiterbildung sind wir daran,

existiert noch ein Projekt «Strategische Ausrichtung die internetbasierte Medizin, die Prof. Dr. G. Burg

der Dermatologie», in welchem wir festlegen, was aufgebaut hat, zu erweitern. Wir, das heisst die deut-

unsere Ziele sind und wie wir diese in den nächsten sche, die österreichische und die Schweizer Gesell-

drei Jahren erreichen wollen.

schaft für Dermatologie, haben es mit der Unter-

Zusätzlich haben wir noch zwei weitere, grosse stützung von Prof. Dr. G. Burg geschafft, Geld für

Projekte vor uns. Das eine ist die Restrukturierung die Erweiterung der Zürcher Studenten-E-Learning-

der Allergiestation. Die Herausforderung wird sein, Plattform DOIT (Virtual Campus) zu organisieren.

trotz den wenigen Ärzten und dem geringen Platz- Diese soll zu einer modular aufgebauten Weiterbil-

angebot die Abläufe so zu optimieren, dass die dungsplattform für Dermatologie werden, die euro-

Patienten und zuweisenden Ärzte weniger lange paweit genutzt werden kann. Damit könnten Ärzte

Wartezeiten haben und die Zufriedenheit erhöht von zu Hause aus am Computer Kreditpunkte sam-

wird. Die Reorganisation wird unter Mithilfe einer meln. Die in zwei bis drei Jahren erweiterte Platt-

externen Beratung erfolgen. Als Zweites wollen form wird sowohl den Dermatologen als auch den

wir die Prozesse in der chirurgischen Dermatologie Grundversorgern zur Verfügung stehen.

verbessern.

Neben den Zielen auf Patientenseite haben wir auch Die Redaktion dankt Herrn Professor Dr. med. Lars 6 Forschungsziele. Zum einen erwarten wir im Jahr French für das interessante Gespräch.

medicos 1/2008