CongressSelection 05/2022
Ältere Patienten mit Herzinsuffizienz – Alle guidelinekonform behandeln?
Eine Behandlung nach Guidelines macht den Einsatz von vielen Medikamenten erforderlich, was gerade bei älteren Patienten oft zu Schwierigkeiten führt. Ob bei diesen Patienten streng nach Guidelines therapiert werden soll oder eher nicht, wurde am Jahreskongress der Schweizer Gesellschaft für Kardiologie (SSC/SSCS) in St. Gallen kontrovers diskutiert. Vorteile und Einwände beleuchteten Prof. Christian Müller, Universität Basel, und Prof. Franz Eberli, Stadtspital Zürich Triemli.
Blutdrucksenkung bei älteren Patienten – Wann darf man grosszügig sein?
Es gibt durchaus Gründe, warum bei älteren Patienten die Blutdruckziele nicht immer so sakrosankt verfolgt werden sollten. Denn um von einer Blutdrucksenkung profitieren zu können, braucht es bestimmte Voraussetzungen, die ältere Patienten manchmal nicht mehr erfüllen. In welchen Fällen auf eine Senkung verzichtet werden soll, erklärte Prof. Andreas Schoenenberger, Chefarzt Medizinische Klinik, Kantonsspital Münsterlingen, am Jahreskongress der Schweizer Gesellschaft für Kardiologie (SSC/SSCS) in St. Gallen.
Herzinsuffizienzpatienten nach der Spitalentlassung – 4 Medikamente statt 3 und alle gleichzeitig
Die aktuellen Guidelines empfehlen nach der Spitalentlassung für alle Herzinsuffizienzpatienten neu die gleichzeitige Gabe von 4 Substanzklassen, um die Mortalität zu reduzieren. Zusätzlich können regelmässige Kontrollen und Patientenempowerment helfen, das Erreichte zu konsolidieren und die Rehospitalisierungsrate reduzieren. Wie das geht, war am Jahreskongress der Schweizer Gesellschaft für Kardiologie (SSC/SSCS) in St. Gallen zu erfahren.
Langzeitblutdruckmessung – Das richtige Gerät auswählen
Die ambulante Langzeitblutdruckmessung liefert wesentliche Erkenntnisse für Diagnose und Therapie einer Hypertonie. Aber wie misst am besten? Am Oberarm oder am Handgelenk? Und wie weit sind die neuen Devices bereits einsetzbar? Dr. med Francesco Muggli und Dr. Gregoire Wuerzner erklärten, worauf es bei der Durchführung der Messung und der Auswahl der Geräte ankommt.
Epigenetische Faktoren beeinflussen – Mit kombinierten Massnahmen besser altern
Können wir beeinflussen, wie wir altern? Und können wir messen, wie wir altern? Beides ist möglich – und daraus lassen sich ein paar einfache Massnahmen für ein gesundes Altern ableiten. Mit der richtigen Kombination lässt sich das Risiko für chronische Krankheiten und Krebserkrankungen reduzieren.
Thrombosegefahr vorbeugen – Was bei DOAK zu beachten ist
Nach kardialen Ereignissen ist zur Hirnschlagprävention eine antithrombotische Therapie empfohlen. Worauf es beispielsweise nach einem Herzklappenersatz ankommt, erläuterte Prof. Stefan Toggweiler, Co-Chefarzt Kardiologie, Herzzentrum Kantonsspital Luzern, am Jahreskongress der Schweizer Gesellschaft für Kardiologie (SSC/SSCS) in St. Gallen. Denn nicht jede Herzklappe erfordert dasselbe Antikoagulans. Worauf schliesslich bei DOAK zu achten ist, damit sie vor einem Hirnschlag schützen und keinen begünstigen, erklärte PD Dr. Alexander Breitenstein, Leitender Arzt an der Klinik für Kardiologie vom Universitätsspital Zürich.
Herzpatienten mit Diabetes – Worauf es bei der Therapiewahl ankommt
Patienten mit einer Herzerkrankung oder kardiovaskulären Risikofaktoren und einem Typ-2-Diabetes benötigen neben der klassischen kardiovaskulären Prävention eine weitergehende Therapie. Aufgrund welcher Kriterien diese auszuwählen ist, zeigte PD Matthias Herrmann, Universitätsspital Zürich, am Jahreskongress der Schweizer Gesellschaft für Kardiologie (SSC/SSCS) in St. Gallen auf.
Neues zu SGLT2-Hemmern und zum Kaliumbinder
Highlights vom europäischen Herzinsuffizienzkongress
Am Jahreskongress der europäischen Heart Failure Association (HFA) wurden einige Late-Break-Studien rund um die Therapie der Herzinsuffizienz präsentiert. Das Bild, wonach sich SGLT2-Hemmer für alle Ausprägungen der Herzinsuffizienz eignen, sogar bei der akuten, komplettiert sich. Auch gegen den steigenden Kaliumspiegel unter Therapien mit Renin-Angiotensin-Aldosteron-System-Inhibitoren scheint mit einem Kaliumbinder eine gute Lösung gefunden zu sein.
In diesem Heft
Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie (SSC/SSCS)
- Ältere Patienten mit Herzinsuffizienz - Alle guidelinekonform behandeln?
- Blutdrucksenkung bei älteren Patienten - Wann darf man grosszügig sein?
- Herzinsuffizienzpatienten nach der Spitalentlassung - 4 Medikamente statt 3 und alle gleichzeitig
- Langzeitblutdruckmessung - Das richtige Gerät auswählen
- Epigenetische Faktoren beeinflussen - Mit kombinierten Massnahmen besser altern
- Thrombosegefahr vorbeugen - Was bei DOAK zu beachten ist
- Herzpatienten mit Diabetes - Worauf es bei der Therapiewahl ankommt
- Neues zu SGLT2-Hemmern und zum Kaliumbinder