CongressSelection 01/2020
Unterschiedliche Psoriasisformen gezielt behandeln
Akut, chronisch, pustulös, paradox
In den letzten Jahren führten grosse Fortschritte im Verständnis der Psoriasispathogenese zur Einführung neuer zielgerichteter Behandlungsmöglichkeiten. Über aktuelle und zukünftige Biologikatherapien bei unterschiedlichen Psoriasisformen sprach Prof. Michel Gilliet aus Lausanne am 28. EADV-Kongress.
Psoriatiker sind oft ängstlich und unterversorgt
Soziologische und psychologische Aspekte der Psoriasis
Trotz der Fortschritte in der Therapie ist mehr als die Hälfte der Psoriatiker nicht oder nur unzureichend behandelt. Als Hauptgrund geben die Patienten an, dass die Ärzte die Krankheit nicht ernst nehmen würden oder zu wenig darüber wüssten.
Topische Therapie ausreichend? Biologika nötig?
Moderate Psoriasis gibt es nicht
Moderate Psoriasis – was ist das? Etwas zwischen leichter und schwerer Psoriasis, das nicht klar definiert ist und zu dem es keine Studiendaten gibt. Es braucht nun eine bessere Schweregradeinteilung bei Psoriasis und ein Umdenken beim Einsatz von Biologika.
Atopische Dermatitis: Anzahl innovativer Therapien wächst rasant
Über das erste verfügbare Biologikum und die Entwicklung weiterer innovativer Behandlungsoptionen bei atopischer Dermatitis sprach Prof. Tilo Biedermann aus München (D) am 28. EADV-Kongress.
Bullöses Pemphigoid: Frühzeitig diagnostizieren und topisch behandeln
Bei betagten Patienten mit chronisch rezidivierenden, juckenden Hautläsionen – generalisiert oder lokalisiert – sollte immer, auch wenn keine Blasen und Erosionen vorhanden sind, ein bullöses Pemphigoid diagnostisch in Betracht gezogen werden. Über die Diagnostik und die Therapie des bullösen Pemphigoids sprach Prof. Luca Borradori, Bern, am 28. EADV-Kongress.
Chronische spontane Urtikaria: Optimierung von Antihistaminika- und Biologikatherapien
Chronische Urtikaria beeinträchtigt die Patienten schwer. Bei mehr als drei Viertel der Betroffenen ist die chronische Urtikaria nicht kontrolliert. Das müsste nicht sein mit den zur Verfügung stehenden Behandlungen. Zur Optimierung der Behandlung sind aber auch neue Therapiemöglichkeiten nötig.
Vitiligo: Verfügbare Behandlungen und neue Therapiehorizonte
Das Behandlungsziel hängt bei Vitiligo ganz von den Betroffenen ab. Die einen sind durch wenige, kleine, depigmentierte Hautstellen schwer beeinträchtigt, während sich andere selbst durch ausgedehnte Vitiligo-Areale nur geringfügig gestört fühlen. Die Therapie erfordert Geduld, denn bis erste Zeichen von Repigmentierung sichtbar werden, verstreichen mindestens drei bis sechs Monate. Über konventionelle und innovative Behandlungen der Vitiligo sprachen Experten am 28. EADV-Kongress.
Neuer AKASI-Index und neue Leitlinie
Aktuelles zu aktinischen Keratosen
Ein neues Tool zur quantitativen Beurteilung des Schweregrads aktinischer Keratosen (AK) im Kopfbereich, unterschiedliche Vorschläge zur Definition von Feldkanzerisierung, in der neuen deutschen Leitlinie empfohlene Therapien bei Feldkanzerisierung – über diese Themen sprachen Experten am 28. EADV-Kongress.
Auf dem Weg zu neuen medikamentösen Optionen
Therapie der Hidradenitis suppurativa
Die verfügbaren medikamentösen Therapieoptionen bei Hidradenitis suppurativa (HS) seien noch nicht genügend und Weiterentwicklungen seien nötig, sagte Prof. Errol Prens, Rotterdam (NL), am 28. EADV-Kongress. Er gab einen Überblick, in welche Richtungen aktuell geforscht wird.
Akne vulgaris: Entdeckung eines neuen Komedolytikums
Das von Prof. Jean-Hilaire Saurat aus Genf entwickelte und im Rahmen des 28. EADV-Kongresses an einem Satellitensymposium von Pierre Fabre/Avène vorgestellte Comedo-Switch-Konzept erklärt die Aknepathogenese einleuchtend und bildet die Grundlage für die Entwicklung neuer Wirkstoffe zur Pflege der zu Akne neigenden Haut.
Aktuelle Behandlungsempfehlungen für die Praxis
Neuer Schweizer Akne-Konsensus
Jetzt gibt es auch für die Schweiz aktuelle Empfehlungen für das Aknemanagement. Der neue Schweizer Akne-Konsensus, der von zwölf Dermatologen und einem Allgemeinpraktiker erarbeitet wurde, berücksichtigt neue pathophysiologische Erkenntnisse und therapeutische Entwicklungen. Der Konsensus, der sich auf lokale Gepflogenheiten und die in der Schweiz erhältlichen Produkte stützt, wurde von PD Dr. Severin Läuchli, Zürich, im Rahmen der SGDV-Jahresversammlung 2019 an einem Symposium der Firma Galderma vorgestellt.
28. Kongress der European Academy of Dermatologie and Venereology (EADV) - 10. Oktober 2019 in Madrid
- Unterschiedliche Psoriasisformen gezielt behandeln
- Psoriatiker sind oft ängstlich und unterversorgt
- Topische Therapie ausreichend? Biologika nötig?
- Atopische Dermatitis: Anzahl innovativer Therapien wächst rasant
- Bullöses Pemphigoid: Frühzeitig diagnostizieren und topisch behandeln
- Chronische spontane Urtikaria: Optimierung von Antihistaminika- und Biologikatherapien
- Vitiligo: Verfügbare Behandlungen und neue Therapiehorizonte
- Neuer AKASI-Index und neue Leitlinie
- Auf dem Weg zu neuen medikamentösen Optionen
- Akne vulgaris: Entdeckung eines neuen Komedolytikums