Transkript
EAACI
BUCHTIPP Foto: AZA
Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten
Für mich war es eines DER Bücher meines Medizinstudiums: Der «Siegenthaler», wie dieses Buch damals nur genannt wurde: Mit seinem Buch «Differentialdiagnose innerer Krankheiten» hatte Prof. Walter Siegenthaler, damaliger Direktor des Departments für Innere Medizin am Universitätsspital Zürich, mit seinem Autorenteam ein medizinisches Standardwerk geprägt. Anders als in den meisten anderen medizinischen Lehrbüchern wurde hier kein Organsystem und keine Ätiologie, sondern das Symptom, das der Patient dem Arzt präsentiert, zuvorderst gestellt. Ich liebte dieses Buch, weil es letztlich dem Bild, das uns der Patient in der Praxis präsentiert, näher kam als andere Lehrbücher. Es war damals in den Achtzigerjahren die 14. Auflage, mit der ich mich durch meine Staatsexamina und durch die ersten Schritte der praktischen Tätigkeit arbeitete. Doch die Zeit ist nicht stehen geblieben, und das Buch hat sich weiter entwickelt. Heute liegt die aktuelle 21. Auflage vor mir – direkt neben der mittlerweile schon etwas vergilbten 14. Auflage von damals. Die «Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten», wie das Buch heute nach aktualisierter Rechtschreibung heisst, ist über die Jahrzehnte durch den energischen Einsatz der federführenden Herausgeber Robert Hegglin (1952–1980) und Walter Siegenthaler (1980–2005) sowie der zahlreichen beteiligten Autoren zu einem immer einheitlicher konzipierten und koordinierten Mehrautorenwerk mit dem Blick für das Ganze gewachsen und gereift. Der heutige Herausgeber Prof. Edouard Battegay ist wie sein Vorgänger ein Schweizer Internist. Geblieben ist auch in der aktuellen Ausgabe das Konzept, die Differenzialdiagnose als Kern der ärztlichen Kunst an den Anfang zu stellen. Das Buch führt den Leser effektiv und evidenzbasiert vom Symptom zur Diagnose und hilft, sich in komplexen Situationen zu orientieren. Fächerübergreifende und vernetzte Darstellungen helfen beim Verständnis von Zusammenhängen. Viele klinische Bilder, übersichtlich gestaltete Tabellen, Algorithmen und Stufenkonzepte machen das Buch zu einem wichtigen Nachschlagewerk. Man sieht dem Buch bereits auf den ersten Blick die Weiterentwicklung an: Nachdem ich seinerzeit bereits die 14. Auflage
Evolution – vom «Siegenthaler» der Achtziger Jahre zum heutigen «Battegay»
von 1980 mit 4,3 cm Dicke als «Wälzer» empfunden habe, ist es mit seinen heutigen 6,4 cm nochmals deutlich umfangreicher geworden. Die heutigen Möglichkeiten des Farbdrucks werden voll genutzt: Bereits im zugeschlagenen Zustand sind die zahlreichen farblichen Unterteilungen von Ober- und Unterkapiteln sichtbar, und auch im Buch selbst haben die vierfarbigen Übersichtsschemata, Algorithmen und klinischen Bilder sehr deutlich zugenommen. Ein weiteres zeitgemässes Plus ist die mit dem Kauf über einen Code zugängliche Onlineversion über die Thieme-Onlineplattform eRef.
Adela Žatecky
Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten Herausgeber: Edouard Battegay Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2017 1352 Seiten, 920 Abbildungen ISBN: 9783133448215 (print), eISBN: 9783131525215 (pdf), 9783132001213 (EPUB)
Der Kauf der Printversion beinhaltet auch einen Freischaltcode für den Zugang zur Arzneimitteldatenbank der Onlineplattform eRef.
26 CongressSelection Pneumologie/Allergologie | August 2019