Transkript
Foto: David Henderson
Cardiolo y Update
KONGRESSNOTIZEN
Poster-Award am Cardiology Update
Am Cardiology Update wurden 45 Poster eingereicht. Aus diesen hat die Jury um Prof. Christian Matter, Zentrum für Molekulare Kardiologie, Universität Zürich, und Prof. Francesco Cosentino, Molekulare Kardiologie, Karolinska-Institut, Stockholm, drei Preisträger ausgewählt. Den ersten mit 3000 Franken dotierten Preis erhielt die Gruppe um Deniz Akdis von den Universitätsspitälern Zürich, Bern und Genf mit ihrer Arbeit «Impact of genotype on ventricular involvement patterns in arrhythmogenic cardiomyopathy – a longitudinal study». Der zweite Preis, mit 2000 Franken dotiert, ging an die Gruppe um Daniel S. Gaul aus dem Universitätsspital Zürich mit dem Poster «SIRT3 deficiency increases arterial thrombosis by elevating plasma tissue factor levels and boosting formation of neutrophil extracellular traps». Den mit 1000 Franken dotierten dritten Preis erhielt die Gruppe um John Aalen vom Institute of Surgical Research, Oslo University Hospital, Norwegen.
Jurymitglieder und Preisträger v.l.n.r.: Prof. Christian Matter (Jurymitglied), Daniel S. Gaul (2. Preis), Deniz Akdis (1. Preis), John Aalen (3. Preis), Prof. Francesco Cosentino (Jurymitglied)
Ihre Einreichung trug den Titel «Left ventricular dyssynchrony in left bundle branch block is markedly load and contractility dependent».
vh
Quelle: Poster-Award-Verleihung. Cardiology Update, 15. Februar 2017 in Davos.
Pleiotrope Effekte von Omega-3-PUFA weiterhin geheim
Dem genauen kardioprotektiven, pleiotropen Effekt von mehrfach un-
gesättigten Omega-3-Fettsäuren (PUFA) wollten polnische Forscher bei
medikamentös gut eingestellten Patienten mit Typ-2-Diabetes und Athe-
rosklerose auf den Grund gehen. Sie liessen 74 Patienten täglich wäh-
rend 3 Monaten randomisiert 2 g Omega-3-PUFA oder Plazebo einneh-
men und massen die Auswirkung auf die Plättchenfunktion, die
Blutgerinnung, die Entzündungsmarker sowie metabolischen Marker
vor Beginn und nach Studienende. Die hoch dosierte Omega-3-PUFA-
Therapie vermochte zwischen den Gruppen keinen Unterschied bei den
gemessenen Parametern bewirken. Das pleiotrope Geheimnis ist also
noch nicht gelüftet.
vh
Quelle: Grzegorz G et al.: Effect of treatment with high-dose n3 PUFAS on platelet function, coagulation, metabolic status and systemic low-grade inflammation in patients with atherosclerotic vascular disease and type 2 diabetes. Hospitalis 2017: 87 (Suppl): 4S.
Nicht invasives CAD-Screening bei Diabetikern
Koronare arterielle Erkrankungen (CAD) sind bei Typ-2-Diabetikern
häufig Grund für eine erhöhte Morbidität und Mortalität. Ob ein nicht
invasives CAD-Screening bei noch asymptomatischen Diabetikern
daher sinnvoll wäre, untersuchte eine Forschergruppe aus Zürich. In
einem systematischen Review und einer Metaanalyse über 5 rando-
misierte, kontrollierte Studien (n = 3299), die bei asymptomatischen
Diabetikern ohne bekannte CAD ein nicht invasives Screening mit
Standardbehandlung verglich, interessierte das kardiale Outcome. Es
zeigte sich, dass die Screeningstrategie im Vergleich zur Standardbe-
handlung zu einer Reduktion von kardialen Ereignissen führte, haupt-
sächlich von Herzinfarkten und Herzinsuffizienz. Die Resultate recht-
fertigen eine grössere Studie und in der Folge vielleicht auch eine
Anpassung der Empfehlungen, so das Fazit der Autoren.
vh
Quelle: Clerc OF et al.: Non-invasive screening for silent coronary artery disease in patients with diabetes mellitus: Meta-analysis of randomized controlled trials including unpublished data. Hospitalis 2017: 87 (Suppl): 5S.
Diuretika bald subkutan für Herzinsuffiziente?
Wenn sich die Herzinsuffizienz verschlechtert, ist eine der Hauptmassnahmen im Spital die i.v.-Gabe von Schleifendiuretika, um die Ödeme auszuschwemmen. Das verursacht jedes Mal hohe Spitalkosten. In Entwicklung ist nun eine ambulant anwendbare, subkutane Schleifendiuretikapumpe, die im Bedarfsfall 80 mg pHoptimiertes Furosemid während 5 Stunden freisetzt. Erste Untersuchungen zeigten, dass die subkutane Verabreichung gut verträglich
und die Diurese mit der i.v.-Verabreichung vergleichbar ist, so Mitentwickler Prof. Bertram Pitt, University of Michigan School of Medicine. Es folgt nun eine Pilotstudie mit Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz, die sich infolge Verschlechterung im Spital melden. Die Patienten erhalten eine Testdosis von 40 mg Furosemid i.v., die Responder (> 750 ml Urin in 2 h) werden daraufhin in zwei Gruppen randomisiert. Die eine Gruppe wird hospitali-
siert und erhält Furosemid i.v., die zweite
Gruppe wird mit der subkutanen Furosemid-
pumpe (80 mg) nach Hause geschickt. Nach
30 Tagen wird in Bezug auf kardiovaskulären
Tod und Rehospitalisierungen Bilanz gezogen.
Man darf gespannt sein.
vh
Quelle: New directions in heart failure treatment. Cardiology Update, 15. Februar 2017, Davos.
24 • CongressSelection Kardiologie • Mai 2017