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CongressSelection
IADPO – weltweite Allianz dermatologischer Patientenorganisationen gegründet
Offizielle Proklamation der «Vancouver Resolution»
Foto: AZA
Sie sind angetreten, um die Sichtweise der Welt auf dermatologische Erkrankungen zu verändern: 60 Patientenorganisationen aus der ganzen Welt haben sich zur Internationalen Allianz Dermatologischer Patientenorganisationen (IADPO) zusammengeschlossen.
Diesen Zusammenschluss, der als «Vancouver Resolution» bereits im Juni dieses Jahres auf einem Treffen von insgesamt 125 Vertretern dieser 60 Organisationen in Vancouver beschlossen wurde, verkündeten die Vorsitzenden der neuen Dachorganisation IADPO nun offiziell auf dem Jahreskongress der European Academy of Dermatology and Venerology (EADV) in Kopenhagen. Unter diesem weltweiten gemeinsamen Dach wollen die Patientenorganisationen allen Menschen mit Hautkrankheiten eine bessere Unterstützung bieten, als dies durch Einzelorganisationen möglich wäre. «Die Stimme des Patienten ist kaum zu hören, denn häufig ist gerade bei Hautkrankheiten die Scham stärker», betonte hierzu Christine Janus aus Ottawa/Kanada, die Geschäftsführerin der neuen Organisation. Das soll sich nun ändern, denn nun wollen sie durch ihren weltweiten Zusammenschluss diese Stimme stärken.
Die Ziele der neuen Allianz sind: • Beitrag zur Anerkennung der Hautunterschiede und zur Res-
pektierung von hautkranken Patienten auf der ganzen Welt • Steigerung der internationalen Zusammenarbeit bei der Er-
forschung der Belastung durch alle Hautkrankheiten, einschliesslich seltener Erkrankungen • Unterstützung dermatologischer Patienten auf globaler Ebene (gegenüber UN, WHO etc.) sowie auch Unterstützung der lokalen und regionalen Organisationen • Angebot von spezialisiertem Training und Unterstützung der Leiter von Mitgliedsorganisationen.
«Über das physische Leiden hinaus haben Erkrankungen und
Verletzungen der Haut enorme psychosoziale Auswirkungen
auf diejenigen, die mit diesen Hautveränderungen leben, wie
auch auf ihre Familienmitglieder», erinnerte IADPO-Vor-
standsmitglied Jean Marie Meurant aus Paris/Frankreich. Die-
ser psychosoziale Aspekt betrifft Patienten mit nahezu allen
Hautkrankheiten. Zudem haben viele Patienten mit der Ver-
harmlosung ihrer Krankheit als kosmetisches Problem zu
kämpfen. Bei vielen ist es auch die Scham, die sie daran hin-
dert, mit der Problematik an die Öffentlichkeit zu treten.
All diesen Patienten soll nun eine Stimme gegeben werden,
betonte Janus: «Von unserer Arbeit, die wir bereits in unseren
Heimatländern geleistet haben, wissen wir, dass die Stimme
des Patienten ein mächtiges Instrument für positive Verände-
rungen sein kann, wenn diese Stimme glaubhaft, angemes-
sen und professionell ist.»
Adela Z˘atecky
IADPO-Geschäftsführerin Christine Janus (ganz rechts), zusammen mit den Vorstandsmitgliedern William «Bill» McCue (links) und Jean Marie Meurant (Mitte), bei der Vorstellung der neuen Dachorganisation beim EADV-Kongress.
Infos in über 50 Sprachen
Auf der Homepage der neuen Dachorganisation, die ab Januar 2016 online ist, gibt es weitere Informationen über den neuen weltweiten Verband. Interessierte können sich dort über das Selbstverständnis des Verbandes, seine Aktivitäten und Zukunkftvisionen informieren, einen Newsletter oder auch das EMagazin abonieren. Im geschlossenen Mitgliederbereich ist ein weltweiter Informationsaustausch möglich. Die Inhalte der Homepage stehen in über 50 Sprachen zur Verfügung.
IADPO online: www.globalskin.org
18 Dermatologie • Januar 2016