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nehmen, wir wissen mittlerweile aus unserem – retrospektiven – Register, dass es mit einer erhöhten Mortalität und schwerwiegenden kardialen Ereignissen einhergeht. Für dieses Register wurden weltweit 1700 Patientenakten ausgewertet, im nächsten Schritt müssen nun auch prospektiv Daten erhoben werden. In Zürich machen wir das schon, für ein internationales Register bedarf es noch weiterer gemeinsamer Anstrengungen.
Im Rahmen des Herzinsuffizienztages war unter anderem auch die Ejektionsfraktion Thema, die von vielen als das Mass der Herzfunktion betrachtet wird … Dazu hat Scott Solomon, Boston, ein paar interessante Ausführungen gemacht: Dieser Wert ist zum einen nicht wirklich einfach richtig zu ermitteln und zum anderen längst nicht so repräsentativ für die Bewertung der kardialen Situation wie allgemein angenommen, da er beispielsweise die Ventrikelgrösse und die Wandspannung, die diagnostisch und prognostisch wichtig sind, ausser Acht lässt. Er diskutierte alternative Parameter, so insbesondere neue Echoparameter wie das Speckeltracking, die darüber hinaus zur Bewertung der Herzfunktion bei Herzinsuffizienz hinzugezogen werden sollten.
mittlerem Risiko ein vergleichbares oder sogar besseres Überleben als mit dem chirurgischen Klappenersatz. Weiter konnten wir vor allem in Zürich ein erfolgreiches Programm für das Mitralklipping bei schwerer Mitralinsuffizienz aufbauen, das bei Patienten, welche sich nicht für eine Operation eignen, eine deutliche Verbesserung der Symptomatik bringt. Kurz: In Zukunft werden mehr und mehr Herzeingriffe mit schonenden Katheterinterventionen durchgeführt, sodass die klassische Chirurgie demgegenüber an Bedeutung verlieren wird. Langfristig ist sogar denkbar, dass die zwei Fachgebiete Kardiologie und Herzchirurgie verschmelzen werden. Das neue Universitäre Herzzentrum am Universitätsspital Zürich, das ich zusammen mit Francesco Maisano leite, macht sich mit einer auf HeartTeams aufgebauten Struktur auf den Weg in diese Zukunft.
Das Interview führte Christine Mücke.
Wie steht es mit katheterbasierten Eingriffen bei Patienten mit Herzklappenerkrankungen? Hier wurden in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Während initial die Transaortic Valve Implantation (kurz: TAVI) nur bei polymorbiden alten Patienten mit sehr hohem operativem Risiko gemacht wurde, werden zunehmend auch Patienten mit geringerem Risiko dieser wenig invasiven Intervention zugeführt. Mit Verbesserung der Technik konnten die Komplikationen und die Eingriffsmortalität deutlich reduziert werden. Neuere Studien zeigen bei älteren Patienten mit
Lust auf mehr?
Auf der Seite des Zürich Heart House können Sie unter www.zhh.ch nach Anmeldung unter der Rubrik e-Learning auf die Webcasts des Cardiology Update zugreifen. Der abgebildete QR-Code führt Sie direkt auf die Seite.
Cardiololgy Update 2015 – Gewinner der Poster Awards
Abbildung von links nach rechts: Prof. Dr. Bertram Pitt, Alexander Akhmedov, PhD, Dr. Stephan Winnik, Dr. Deniz Akdis und Prof. Dr. Geoffrey Pitt
Wie an jedem Cardiology Update wurden auch in diesem Jahr die
besten Poster ausgezeichnet. Obwohl die Jury aus einem auswär-
tigen Gremium bestand (Filippo Crea aus Rom, Thierry Gillebert
aus Ghent und Geoffrey Pitt aus Durham, USA) wurden diesmal alle
Preise nach Zürich vergeben: Der erste Preis ging an die Gruppe
von PD Dr. phil. II Giovanni Camici, Center for Molecular Cardiology
an der Universität Zürich, für die Arbeit «Post-ischemic Silencing of
p66Shc Reduces Ischemia/Reperfusion, Brain Injury and its Ex-
pression Correlates to Clinical Outcome in Stroke». Der zweite
Preis wurde vergeben an Dr. Stephan Winnik, Klinik für Kardiolo-
gie, Universitätsspital Zürich, für seine Arbeit «Endogenous SIRT3
Protects from Endothelial Dysfunction in a Superoxide-Dependent
Manner by Activating SOD2 – Uncovering a Novel C/EBP Beta-De-
pendent Transcriptional Feedback Loop of SOD2». Den dritten
Preis erhielt Dr. Deniz Akdis, Klinik für Kardiologie, Universitäts-
spital Zürich für ihre Forschung zum Thema «Upregulation of Pro-
Apo-ptotic TP53, Pro-Adipogenic CPT1B and Phospholamban in
Myocardial Tissue of Patients with Arrhythmogenic Right Ventricu-
lar Cardiomyopathy/Dysplasia Compared to Dilated Cardiomyo-
pathy».
Mü
Kardiologie • Mai 2015
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