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Ausgezeichnung für herausragende Beiträge am SGAI-Jahreskongress
Auch dieses Jahr konnten in Davos im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Allergologie und Immunologie wieder mehrere Preise für herausragende Beiträge verliehen werden. Im Folgenden stellt der Chairman des Kongresses, Prof. Dr. med. Peter Schmid-Grendelmeier, Zürich, die ausgezeichneten Arbeiten kurz vor.
Der SGAI-Preis für den besten Beitrag in experimenteller Immunologie ging nach Genf und Mailand. Ausgezeichnet wurde die Arbeit «High IL-17E and low IL-17C dermal expression identifies a fibrosis-specific motif common to morphea and systemic sclerosis». Nicolò Brembilla und seine
Mitarbeiter untersuchten unter der Leitung von Prof. Dr. Carlo Chizzolini in einer Zusammenarbeit zwischen den Universitäten von Genf und Mailand mit hochmodernen Methoden Hautbiopsien von 14 Patienten mit systemischer Sklerodermie (sSc), 5 Morphea-Patienten sowie 8 gesunden Probanden. Dabei konnten sie zeigen, dass einerseits die Häufigkeit des Vorkommens von IL-17A und IL-17F Unterscheidungen zwischen sSc und Morphea erlauben kann, andererseits vor allem IL17E auf ein spezifisches Fibrosemotiv hinweist. Der Preis von Biotest (Schweiz) AG für den besten Beitrag in klinischer Immunologie wurde an die Arbeit «The Spectrum of
Disease Manifestation in Adult Patients with PID» verliehen. Peter Jandus und Mitarbeiter haben erstmalig in der Schweiz die klinischen Daten von insgesamt 113 erwachsenen Patienten mit primärer Immundefizienz (PID) zusammengestellt, die an den Universitäten von Genf und Bern untersucht worden waren. Dabei fanden sich 40 Patienten mit common variable immuno-deficiency (CVID), 44 mit IgG subclass deficiency (ISD), 3 mit selektivem Antikörpermangel-Syndrom mit normalen Immunglobulinen (SAD), 1 Patient mit Bruton-Agammaglobulinämie (BA), 11 mit mannose-binding deficiency (MBL), 14 mit idiopathischer Hypogammaglobulinämie (IH). Übereinstim-
mend mit der bisherigen Literatur zeigte sich eine Assoziation von CVID mit nicht infektiösen Komplikationen. Zudem waren Patienten mit IH öfter von Hautinfektionen und atopischen Erkrankungen betroffen. Der Preis der Allergopharma AG ging für das beste Poster in klinischer Allergologie nach Bern für die Arbeit «Investigation of the pathogenesis of chronic spontaneous urticaria (CU) by analyzing the different activation pathways of donor basophils stimulated with the serum of CU patients in vitro». Mit einer raffinierten Technik untersuchte das Team aus Bern (Carolina Diaz, Tatjana Petkovic, Oliver Hausmann) die Pathogenese der chronisch spontanen Urtikaria: Sie verwendeten das Serum von 40 Patienten, um damit basophile Granulozyten von gesunden Spendern zu aktivieren. Die Basophilen sind das im Blut zirkulierende pendant der Mastzellen in der Haut. Dabei zeigten sich Hinweise für einen dualen Signalmechanismus für die chronische Urtikaria: ein erstes IgG-vermitteltes Signal, wahrscheinlich Autoantikörpern entsprechend, sowie ein zweites Signal mit IL-3-ähnlichem Effekt auf Basophile. Dies könnte den fluktuierenden klinischen Verlauf der chronischen Urtikaria erklären. Für den besten allergologischen Case Report konnten gleich zwei Abstracts mit dem Brunello-Wüthrich-Poster-Preis aus-
20 Allergologie • Mai 2014
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gezeichnet werden. Zum einen ging der Preis nach Zürich: «Near fatal anaphylaxis after bee sting challenge in mastocytosis patient under ongoing sit: due to molecular mismatch of honey bee allergens (Api m10, Api m3) between SIT extract and crude honey bee venom?», Sara Micaletto und ihr Team vom USZ berichteten von einem schwersten anaphylaktischen Zwischenfall im Rahmen einer Stichprovokation mit Bienengift, bei dem wegen Herz-Kreislauf-Stillstand über 30 Minuten mechanisch reanimiert werden musste. Der Patient war bereits während 5 Jahren desensibilisiert worden, zeigte aber eine Erhöhung der basalen Serumtryptase als zusätzlichen Risikofaktor. Erst die Analyse des molekularen Sensibilisierungsmusters durch spezialisierte Laborgruppen in München und Hamburg liess als Auslöser geringfügige, aber wohl entscheidende Unterschiede zwischen Extrakt und eigentlichem Bienengift als Ursache dieses fast fatalen Zwischenfalls vermuten.
Eine weitere Auszeichnung in dieser Rubrik ging für die Arbeit «Allergy of the delayed type to corticosteroids from various subgroups – two similar cases» an das Universitätsspital Basel. Judith A. Schneider Spence und Andreas Bircher aus Basel illustrierten zwei interessante Fälle einer Allergie auf Steroide. Diese Patienten reagierten teils auf topische, teils auf systemische Steroide, und zwar auf mehrere Subgruppen, deren molekulare Struktur unterschiedlich ist (siehe auch Seite 2).
Fotos: ZVG
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Allergologie • Mai 2014 21