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Kongressnotizen
Verbindung zwischen Schlaf- Asthma vom apnoe und malignem Melanom Grossvater
Gemäss einer neuen spanischen Untersuchung scheint eine Assoziation zwischen Schlafapnoe und der Aggressivität von schwarzem Hautkrebs zu existieren. In Mausversuchen wurde bereits in der Vergangenheit die Beobachtung gemacht, dass reduzierte O2-Level im Blut wie bei einer Schlafapnoe das Tumorwachstum fördern. Nun wurden diese Ergebnisse erstmals auch an Menschen bestätigt. In der in Madrid vorgestellten Studie wurden Melanomentwicklung und Schlafapnoe von 56 Patienten dokumentiert. 61 Prozent der Patienten litten unter Schlafapnoe, davon 14 Pro-
zent unter einer schweren Form. Ergebnis: Je schwerer die Erkrankung, desto aggressiver das maligne Melanom. Bislang ist diese Untersuchung nur mit einer kleinen Patientenpopulation gemacht worden. Wenn sich diese Resultate jedoch in grösseren Studien bestätigen sollten, würde das sicher klinische Konsequenzen haben, denn eine Schlafapnoe sei leicht zu behandeln, sagte Dr. Francisco CamposRodriguez aus Sevilla. Geplant ist nun eine weitere Untersuchung mit 450 Hautkrebspatienten.
KD
COPD: Hohe Komorbiditätsrate
D as Management der COPD wird durch Komorbiditäten zum Teil erheblich verkompliziert. Eine Schweizer Arbeitsgruppe, hat deshalb die Daten von 203 COPD-Patienten der «Obstructive Pulmonary Disease Outcomes Cohort of Switzerland» (TOPDOCS) ausgewertet. Zwei Drittel der Teilnehmer waren Männer, hatten ein Durchschnittsalter von 63 Jahren und eine FEV1 von 46 Prozent. 72 Prozent der COPD-Patienten wiesen mindestens eine chronische Komorbidität auf,
42 Prozent zwei oder mehr und 21 Prozent drei oder mehr. Die häufigsten Komorbiditäten waren: Arterielle Hypertonie (43%), Adipositas (21%), KHK (19%), PAVK (12%), Diabetes (11%), Osteoporose (11%), Depression (8%) und zerebrovaskulare Ereignisse (4%). Der hohe Anteil an multimorbiden Patienten sollte in zukünftigen COPD-Studien noch stärker berücksichtigt werden, so die Forscher um Christian F. Clarenbach von Universitätsspital Zürich.
Elektronische Nase erschnüffelt Lungenkarzinom
Z ur Diagnose von Lungenkarzinomen werden herkömmlicherweise Labor-, Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen, Computertomographie oder Bronchoskopien herangezogen. Nun soll auch eine in Entwicklung befindliche «elektronische Nase» nicht invasiv und preiswert dabei helfen, Lungentumoren zu finden. Der Elektroschnüffler ist in der Lage, verschiedene organische Komponenten im Atem zu identifizieren (VOCs) und davon Profile zu erstellen. Forscher der Universität Riga sammelten den Atem von 252 Lungenkrebspatienten und 223
Patienten mit unterschiedlichen Lungenerkrankungen. 265 davon waren Nichtraucher, 210 Raucher. Unter den NichtRauchern wurden 128 korrekt als Patienten mit Lungenkrebs identifiziert – bei nur fünf Fehldiagnosen. In der Rauchergruppe detektierte die elektronische Nase richtig 114 Lungenkarzinompatienten, lediglich bei ebenfalls fünf lag sie falsch. Bislang ist das System noch nicht ausgereift, aber die Forscher sind sich sicher, dass es in den kommenden Jahren weiter verbessert werden kann.
KD
D ass Asthma eine familiäre Komponente besitzt, weiss man schon lange. Über den genetischen Einfluss von Asthmaerkrankungen oder Allergien bei den Grosseltern war jedoch wenig bekannt. In einer nordeuropäischaustralischen Studie wurden die Daten von 16535 Nachkommen analysiert. 11 Prozent davon litten unter Asthma, 16 Prozent unter Heuschnupfen und 16 Prozent an Ekzemen. Dabei erwies sich nicht nur eine Asthmaerkrankung der Eltern, sondern auch der Grosseltern als signifikanter und unabhängiger Risikofaktor für solche allergischen Erkrankungen bei den Enkeln. Auch wenn in der Elterngeneration keinerlei Allergien aufgetreten waren, entwickelte die dritte Generation signifikant häufiger Asthma und Allergien als Kinder von unbelasteten Opas und Omas.
KD
Mehr Diversität für die Beikost
D ie Ernährungsempfehlungen für kleine Kinder haben sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder grundlegend geändert. Aber noch immer ist unklar, welche Rolle die Nahrung von Säuglingen auf die Bildung von Allergien und Asthma spielt. Eine internationale Studie unter Schweizer Leitung (Kinderspitäler Zürich und St. Gallen, SIAF Davos; Swiss TPH Basel) untersuchte nun die Ernährungsgewohnheiten von 856 Säuglingen. Es zeigte sich, dass eine hohe Diversität bei der Beikost im ersten Lebensjahr mit weniger Asthmaerkrankungen und Nahrungsmittelallergien korreliert ist. Unterschiedliche Beikost im ersten Jahr könnte daher einen protektiven Effekt besitzen, so die Forscher bei der Vorstellung der Ergebnisse.
KD
2 Pneumologie ERS 2013