Transkript
CongressSelection
Kongressnotizen
Bewegt gegen Diabetes
Laufen mit Typ-1Diabetes: Welches Regime
kann Hypos am besten
Um auf die Bedeutung von Bewegung zur Prävention und im Management des Diabetes aufmerksam zu machen, hatte Novo Nordisk am Rande des Europäischen Diabeteskon-
Einladung und absolvierten – laufend verhindern?
oder walkend – die Strecke von etwas
Rmehr als 5 Kilometern rund um das Olym-
piastadion. Dabei waren etliche Kongressteilnehmer, die gemeinsam mit Ber-
egelmässige Bewegung ist nicht nur für Typ-1-Diabetiker wesentlicher Bestandteil der Therapie. Aber belas-
gresses zum 5K@EASD-Lauf eingeladen. liner Bürgern die Gelegenheit zum tungsassoziiert können die Blutzucker-
Mehr als 660 Menschen folgten dieser sportlichen Engagement nutzten. Mü werte schwanken und es besteht eine
erhöhte Gefahr für Hypoglykämien. Ein
brasilianisches Team um Rodrigo Lamou-
nier begleitete Patienten mit Typ-1-Diabe-
tes bei der Vorbereitung und Absolvierung
eines 18 km Laufs, um herauszufinden,
welche Rolle die Wahl des Insulinregimes
spielt. 42 Läufer mit intensivierter Insulin-
therapie erhielten entweder eine konti-
nuierliche subkutane Insulininfusion,
Basal-Analoga oder NPH-Insulin. Ihre Blut-
zuckerwerte wurden 24 Stunden vor und
36 Stunden nach dem Rennen kontinuier-
lich gemessen, kapilläre Werte wurden vor,
während und nach dem Rennen erhoben.
Die mittlere Geschwindigkeit lag bei rund
8 Stundenkilometern, der mittlere HbA1c
war bei allen Gruppen vergleichbar. Ob-
wohl der Blutzuckerwert bei denen mit
kontinuierlicher Infusion nach der Hälfte
der Strecke stärker abgefallen war als un-
ter den basalen Analoga, waren die Werte
über den gesamten Beobachtungszeitraum
hinweg vergleichbar. Die Glukosevariabi-
lität war unabhängig vom Regime, die
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Hypoglykämierate mit nur 4 Prozent der
Zeit unterhalb eines Wertes von 3 mmol/l
niedrig. Die besser Trainierten zeigten eine
bessere Blutzuckerkontrolle und eine ge-
HDL-C-Prädiktor für kardiovaskuläre Komplikation bei Älteren
ringere Variabilität – unabhängig vom Ba-
salinsulin.
Mü
E in erhöhtes LDL-Cholesterin gilt bei Diabetikern mittleren Alters als Risikofaktor für ischämische Herzerkrankungen. Ob dieser Parameter auch hilft, das erhöhte kardiovaskuläre Risiko älterer Patienten einzuschätzen, untersuchten japanische Forscher. Dafür wurden mehr als 4000 Typ-2-Diabetiker näher untersucht. Sie waren im Median 70 Jahre alt und litten im Mittel bereits seit 9,6 Jahren an einem Diabetes mellitus. In den 5,5 Jahren der Studie kam es zu 153 Fällen ischämischer Herzerkrankungen und
104 zerebrovaskulären Ereignissen. Bei den über 75-Jährigen (insbesondere den Frauen) zeigte sich eine signifikante Korrelation ersterer mit einem niedrigerem HDL-C-Level. Hingegen waren diese Ereignisse bei den unter 65-Jährigen gehäuft mit einem erhöhten systolischen Blutdruck sowie erhöhten HbA1c- und LDL-CLevel assoziiert. Für alle galt eine Korrelation mit einer höheren LDL-C/HDLC-Ratio. Für zerebrovaskuläre Ereignisse zeigten die Forscher für alle über 65 Jahre eine
Korrelation mit dem HDL-C-Level, am häufigsten waren diese Ereignisse ab dem 75. Lebensjahr in der niedrigsten Quartile. Insofern darf der HDL-C-Level bei dieser älteren Population als bester Prädiktor sowohl für ischämische Herzerkrankungen als auch für zerebrovaskuläre Ereignisse gelten. Die Kenntnis dieser Unterschiede ist wichtig für eine altersentsprechende Präventionsstrategie. Mü
2 Diabetes EASD 2012